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Gefangene der Flammen

Gefangene der Flammen

Titel: Gefangene der Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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ein.
    Pietra, deren Kleider Feuer gefangen hatten, kroch schreiend über den Boden, hob ein zeremonielles Messer und stieß es wiederholt in Dax’ Rücken, als er sich rittlings über Mitro hockte. Flammen schossen in die Höhe um die drei. Pietras Arm hob und senkte sich ein letztes Mal, bevor sie in sich zusammensackte, sich sterbend noch herumwälzte und das Feuer überall verbreitete. Der dunkle Schatten Mitros fuhr aus ihrem Körper, um sich einen anderen Wirt zu suchen. Über die kurze Entfernung schoss er zu Mitro zurück, verband sich wieder mit ihm und vermehrte seine Stärke.
    Dax schloss die Geräusche von Riordans Kampf, seine Angst um Riley und den Geruch von brennendem Fleisch aus seinem Bewusstsein aus. Er spürte das Feuer kaum; schließlich war er ein Feuerdrache. Auch Mitros verzweifelte Versuche, ihn zu verletzen, nahm er kaum zur Kenntnis. Er war ein karpatianischer Jäger mit einer Aufgabe: das Böse zu vernichten. Er lauschte dem seltsamen Rhythmus des völlig unregelmäßig schlagenden Herzens. Mitro hatte es für den Wasserdrachen geschaffen. Die Überreste des Feuerdrachen waren zerschmettert worden.
    Ruf dein Herz! Dax war sicher, dass er mit seiner Vermutung richtig lag.
    Das Herz des Alten war in dem Vulkan zurückgeblieben, das wurde Dax nun klar. Während er den Drachen instruierte, merkte er, dass sie beide nach und nach miteinander verschmolzen. Und so benutzte er sein eigenes Herz, genau wie mit dem Wasserdrachen, verstärkte seinen Herzschlag und zog das andere Herz zu ihm hin.
    Mitro kreischte vor Wut, schlug mit seinen Krallen um sich und spuckte Säure, um zu verhindern, dass Dax’ diamantenscharfe Nägel ihm die Brust aufrissen. Mitro geriet völlig außer sich. Blitzschnell riss er dem Jäger die Kehle auf und versuchte, das uralte Blut zu schlucken, das aus der Wunde rann. Dax konzentrierte sich darauf, noch tiefer in den verfaulenden Kadaver vorzudringen. Nicht weit von ihm entfernt kämpfte Riordan mit der Armee des Untoten und hielt sie von dem Jäger fern. Um Dax herum schlugen die Flammen noch höher, aber er hatte nur eins im Sinn und beachtete sie nicht einmal.
    Seine Faust schloss sich um den harten Edelstein, zu dem das Drachenherz geworden war, riss ihn aus Mitros Körper und hielt ihn auf der flachen Hand in die Flammen, um ihm ein reinigendes Feuerbad zu geben. Mit wutverzerrtem Gesicht sprang Mitro auf das Herz des Drachen zu und wollte es packen. Bevor er es jedoch erreichen konnte, öffnete Dax seine eigene Brust und drückte das glitzernde Juwel hinein. Kaum hatte sein Körper das Drachenherz aufgenommen, schloss er die Wunde und beobachtete Mitro.
    Der Vampir riss protestierend den Mund auf, doch kein Laut kam über seine Lippen. Stattdessen fielen Ströme von Insekten und Maden heraus, die von den Flammen sofort verschlungen wurden. Mitro, der nicht glauben konnte, dass er besiegt war, schüttelte den Kopf. Dann wandte er sich mit hasserfüllten Blicken Riley zu und hob rachsüchtig die Hand. Das Feuer hüllte ihn jedoch schon völlig ein, und ohne das Herz des Feuerdrachen oder ein eigenes, verfaulte sein Körper und ging in Flammen auf.
    Dax entfernte sich von den übel riechenden Überresten. Riordan nahm Riley auf die Arme und fuhr mit ihr zur Decke auf, als das Feuer sich im ganzen Raum verbreitete. Riley hustete und drohte an dem Rauch zu ersticken, aber sie streckte die Hände nach Dax aus. Er war von oben bis unten mit Blut befleckt, doch das kümmerte sie nicht, sie war nur froh, dass er noch lebte, und schlang die Arme um ihn. Er sah müde aus, und die kleinen Falten hatten sich noch tiefer in sein Gesicht gegraben. Unter ihnen waren Mitros Anhänger dem Rauch und den Flammen erlegen, denen sie ohne das Blut ihres Meisters nichts entgegenzusetzen hatten.
    Dax, Riordan und Riley entkamen durch die Decke und ließen nur noch Asche hinter sich zurück. »Mitro hat jahrhundertelang in Vulkanen herumgestöbert«, erzählte Dax Riordan und Riley. »Irgendwie muss er erfahren haben, dass das Herz eines Drachen zurückbleibt und zu einem Edelstein versteinert, wenn er stirbt. Das Herz hat Mitro am Leben erhalten, bis ich es seinem rechtmäßigen Besitzer zurückgab.«
    »Ich will nach Hause«, sagte Riley. »Bring mich heim, Dax!«

KAPITEL ZWANZIG
    D ax entließ Riley aus seinen Armen, als sie den Berg erreichten, der in den letzten Jahrhunderten sein Heim gewesen war. Der Alte war hier geboren worden, genau wie seine Kinder. Sie waren alle in diesem Berg

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