Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gefangene der Flammen

Gefangene der Flammen

Titel: Gefangene der Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
Vom Netzwerk:
grüner Chrysopras, kühl und glatt, ein starker Stein, der normalerweise dazu benutzt wurde, das Unbewusste bewusst zu machen. Riley hingegen würde er seine Schwingungen verleihen, um das Böse zu beruhigen, das gegen sie ankämpfte und leben wollte. Riley erfüllte den Chrysopras mit der Energie des Lichts und leitete es in jede Pfahlwurzel. Ich bitte euch, Licht und Stein, zerstört diese Wurzeln, die sich an Knochen festklammern, und befreit diese Seelen, damit sie Ruhe finden mögen! Schenkt ihnen Frieden und reinigt alles, was danach noch übrig ist!
    Riley begann, die restlichen, noch gesunden Wurzeln miteinander zu verknoten, und nach und nach entstand ein Muster. Es musste so fest und engmaschig sein, dass es weder durchdrungen noch zerbrochen werden konnte. Hände, die göttliches Licht enthalten, verbindet diese Ranken unzerstörbar! Riley verwob die Ranken mit einer Reihe komplizierter Knoten und grub sie dann tief in die Erde ein. Mutter Erde, halte das fest! Ich verbinde diese Ranken, um deine Macht aufrechtzuerhalten. Ich gebe dir zurück, was du geboren hast, um deine Form zu halten. Mutter, die du uns geboren hast, mächtige Mutter Erde, ich webe dieses Geschenk, um dein Leben zu erhalten.
    Die Wurzeln gehorchten ihrem Befehl und ließen Tausende langer, dünner Nebenwurzeln aus den älteren hervorsprießen. Aus diesen Nebenwurzeln entstanden wieder andere und wieder andere. Die einzelnen Stränge begannen, sich miteinander zu verflechten und auf dem Boden auszubreiten, bis die Matte über dreißig Zentimeter dick war, dann sechzig und danach noch immer weiter in die Höhe wuchs. Von dem wieder nahrhaften Boden genährt und von Rileys Befehl getrieben, breiteten sich die Wurzeln weiter und weiter aus, verwoben sich direkt unter der Erdoberfläche zu einem undurchdringlichen Dschungel und gruben sich Hunderte von Metern in die Tiefe.
    Riley schwankte vor Erschöpfung. Ihr war schwindlig, und sie fühlte sich wie benebelt, und trotzdem musste sie diese Prozedur noch einmal bei den Wänden des Raumes wiederholen. Dann spürte sie Dax’ starke Arme um sich, die ihr Wärme und Geborgenheit gaben. Seine Haut war so heiß, dass sie an ihrer Wange brannte. Sie wandte den Kopf und schmiegte sich an die Hitze und die ausgeprägten Muskeln, die so bezeichnend für ihn waren. Seine Finger, die ihre Kopfhaut und ihren Nacken massierten, milderten ein wenig ihre Anspannung.
    Nimm, was ich dir anbiete, sívamet! Seine Stimme war Verführung pur.
    Sie war außerstande gewesen, etwas zu essen, und hatte nur ein wenig Wasser trinken können. Da war dieser kleine Teil von ihr, der noch menschlich genug war, um zu zögern, doch sie war bereits so tief in Dax’ Welt, dass es nicht mehr brauchte als seine Hand in ihrem Haar, die ihren Mund an seine Brust und die Blutstropfen drückte, die er mit seinem Fingernagel an seinem Muskel hervorgebracht hatte.
    Jede Zelle in ihrem Körper verlangte nach Nahrung und sehnte sich nach Dax. Brauchte ihn. Wie Hitze und Feuer floss seine Lebensenergie in sie hinein. Seine Macht und Kraft, mit der er sie stärkte und ernährte.
    Diesmal verschloss Riley den schmalen Schnitt in seiner Brust mit ihrer eigenen Zunge, weil sie nicht wollte, dass Mitro den Geruch des machtvollen karpatianischen Blutes auffing. Danke! Das hilft.
    Er war es, der half. Weil er sie in die Arme nahm und hielt. Weil sein Glaube an sie groß genug war, um sie versuchen zu lassen, die Erde zu heilen. Dabei verlangte alles Männliche in ihm, dass er sie um jeden Preis beschützte. Sie war in seinem Bewusstsein und konnte sehen, wie schwer es für ihn war zuzulassen, dass sie sich in derartige Gefahr begab.
    Wieder steckte Riley die Hände in die Erde. Sie konnte ihren Herzschlag spüren, wo vorher nur tödliche Stille gewesen war, wie um das verdorrte Organ in der Brust eines Vampirs herum. Jetzt wimmelte es in der Erde wieder nur so von Leben. Die Insekten waren zurückgekehrt, und die Wurzeln verhielten sich jetzt ruhig, hatten sich Hunderte von Metern tief im Erdreich festgesetzt und so eng miteinander verwoben, dass nichts, nicht einmal Nebel, auch nur durch eine Ritze in dem Gewebe schlüpfen konnte.
    Riley wandte sich den Schlingpflanzen an den Wänden zu. Hier würde die Sache wesentlich verzwickter werden. Das erste Geflecht musste so fein und unauffällig sein, dass es nicht Pietras Aufmerksamkeit erregen würde, aber trotzdem das Hochschießen dicker, undurchdringlicher Wände um den Raum in Gang setzen

Weitere Kostenlose Bücher