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Gefangene der Leidenschaft

Titel: Gefangene der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Langan
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fremden Volk, Kind. Eher werden sie euch töten als euch helfen.“
    „Nicht, wenn wir ihnen den Grund unserer Flucht verraten. Die Engländer haben ihnen schwer zugesetzt, und alte Feindschaften vergessen sie nicht. Außerdem “, fuhr Brenna fort, während sie sich einen wollenen Umhang umhängte, „würde ich lieber in Schottland sterben als in England von der Hand Morgan Greys.“
    „Er würde dich nicht töten, Mädchen, sondern dich nur seiner Königin übergeben.“
    „Ja. Um mich mit einem verhassten Engländer zu verheira-ten. Und das wäre schlimmer als der Tod!“
    Morna sagte nichts mehr. Als die beiden Schwestern schließlich aus dem Erkerfenster stiegen und an der unebenen Steinmauer der Burg hinabkletterten, blickte sie ihnen mit tränenden Augen nach und bewegte in stummem Gebet die Lippen. „Gott behüte euch“, murmelte sie und blickte hinüber zu den bewaldeten Hügeln in der Ferne. Dort gab es weder Schutz noch Sicherheit, und Brice Campbells Burg lag weit entfernt.
    Morna wischte sich über die Augen. Ihre Schützlinge stürzten sich in ein gefährliches Abenteuer, und dennoch war es ihre einzige Chance, dem Mann zu entkommen, der unten wartete, um ihre geliebte Brenna zu rauben.

4. KAPITEL
    Die englischen Soldaten erlaubten dem alten Duncan, sich um den verwundeten Hamish zu kümmern und das Blut zu stillen, das aus dessen Schulterwunde quoll. Indessen wanderte Morgan Grey ungeduldig auf und ab. Ursprünglich hatte er Brenna und die Alte nach oben begleiten wollen, um die Reisevorbereitungen zu überwachen. Doch nach Megans heftigem Gefühlsausbruch hatte er beschlossen, die Schwestern für einen Moment allein zu lassen. Sicher hatten sie noch vieles miteinander zu besprechen.
    Die Soldaten standen inzwischen marschbereit neben ihren Pferden. Die Sonne stieg höher. Morgan verfluchte die unbegreifliche Neigung von Frauen, Stunden für Dinge zu brauchen, die ein Mann in wenigen Minuten erledigte. Womit zum Teufel hielten diese Frauen sich so lange auf?
    Packte die MacAlpin ihre gesamte Garderobe zusammen? Morgan sah sich um und überschlug, wie viele zusätzliche Pferde nötig wären, um das Gepäck der Lady zu transportieren.
    Nein. Er würde hart bleiben. Er würde jedes einzelne Gepäckstück inspizieren und alles Überflüssige aussortieren. Natürlich
    würde Brenna wie alle Frauen jammern und betteln, all den albernen Plunder mitnehmen zu dürfen, an dem Frauen so viel Gefallen fanden. Und natürlich würde er das letzte Wort haben.
    Wieder überquerte er den Hof, vom einen Ende bis zum anderen und zurück. Seine Geduld war erschöpft. Wütend stürmte er zum Eingang und die Treppe hinauf zu Brennas Gemach.
    „Mehr Zeit kann ich Euch nicht geben, Mylady“, rief er durch die geschlossene Tür. „Wir müssen aufbrechen, sonst erreichen wir unser heutiges Ziel nicht mehr.“
    Er wartete, horchte. Von drinnen war kein Laut zu hören. Er schlug mit der Faust gegen die Tür. „Mylady. Wir müssen uns auf die Reise machen!“
    Die Antwort war Schweigen.
    Morgan wurde stutzig. Was für ein Spiel wurde hier gespielt? „Alte“, rief er, „seid Ihr da drinnen?“ Er legte das Ohr an die Tür. Stille.
    Morgan lief den Flur entlang zur Treppe und rief: „Alden! Wähle ein paar kräftige Männer aus und schick sie herauf. Und wir brauchen einen Balken, mit dem man diese Tür auf brechen kann.“
    Hamish und Duncan beobachteten alarmiert, wie plötzlich englische Soldaten ins Schloss liefen. Die Anspannung- der restlichen Truppe wuchs. Dann ertönten von drinnen dumpfe Schläge, bis das Krachen von splitterndem Holz zu hören war.
    Morgan stieß die Tür weit auf und betrat das Zimmer. Die alte Kinderfrau stand ängstlich gegen eine Wand gedrückt und starrte ihm entgegen. „Wo ist deine Herrin?“
    Die Alte begann zu zittern.
    Morgan stürmte durch den Raum und baute sich drohend vor ihr auf. „Antworte mir. Sofort!“ Seine Stimme klang gefährlich leise.
    „Sie ... sie ist fort“, krächzte Morna angstvoll, „ins Hochland!“
    „Ins Hochland“, höhnte Morgan. „Und wie hat sie diesen Raum verlassen?“
    Morna zeigte zum Erker, und Morgan trat ans Fenster und starrte hinab. „Das ist unmöglich. Ich sehe kein Seil!“
    „Meine Mädchen brauchen kein Seil“, erklärte Morna mit einem Anflug von Stolz. „Schon als Kinder konnten sie an den Burgmauern hinauf- und hinabklettern, indem sie an den Mauervorsprüngen und in Nischen Halt fanden!“
    Morgan fluchte und drehte sich zu

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