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Gefangene der Leidenschaft

Titel: Gefangene der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Langan
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riskieren, in einem Stall zu übernachten, wenn die Verfolger ihm so dicht auf den Fersen sind?“ Er stieg auf sein Pferd und gab ihm die Sporen. „Liegt es nicht näher, dass sie im Freien schlafen, um sich beim ersten Tageslicht davonzumachen?“
    Seine Männer folgten ihm, als er über die Wiese ritt. „Hier könnte Lady Brenna geschlafen haben“, sagte er und zeigte auf die leichte Delle im Heu. Er stieg aus dem Sattel und kniete sich hin. Eine seltsame Erregung erfasste ihn. „Ja, sie war hier“, sagte er mit rauer Stimme. Eine schmale Spur im Gras verriet die Flüchtenden. „Sie kann nicht weit sein!“
    „Dort ist noch eine Spur“, rief ein Soldat. „Sie führt in eine andere Richtung!“
    „Kann es sein, dass die Frauen sich getrennt haben?“ fragte ein anderer.
    „Nein.“ Morgan erinnerte sich, wie gefasst und ruhig Brenna seiner Bedrohung standgehalten hatte, bis Megan hinter den Burgmauern verschwunden und in Sicherheit war. Die Frau würde alles tun, um ihre Schwester zu retten. Aber sie würde sie nie allein den Gefahren dieses unbekannten und wilden Landes aussetzen.
    Morgan lächelte. „Es ist ein schlauer Trick. Sie will uns verwirren, indem sie uns auf zwei verschiedene Spuren setzt!“
    „Und welcher Spur werden wir folgen?“
    „Das ist ganz gleich. Ich bin sicher, dass die Fährten irgendwo zusammenlaufen. “
    Die Männer setzten ihren Ritt fort, und Morgan musste sich eingestehen, dass er für Lady Brenna Hochachtung empfand. Er hätte an ihrer Stelle dasselbe getan. Diese Frau verhielt sich wie ein erfahrener Soldat.
    Die Spur im taufeuchten Gras war leicht zu verfolgen. Als sie die Wiese überquert hatten, hielt Morgan am Rand eines Heidefeldes an.
    Im Licht der Morgensonne sah er ein Bild von unbeschreiblicher Schönheit vor sich. So weit das Auge reichte, erstreckte sich vor ihnen blühende Heide. Die blauviolette Farbe der Blüten erinnerte Morgan an Brenna. Ihre Augen waren von demselben intensiven Ton.
    Morgan blickte über das Blütenmeer. In der Ferne gewahrte er eine leichte Bewegung. War es der Wind, der das Heidefeld kräuselte? Oder hatte sich dort hinten eine menschliche Gestalt bewegt?
    Brenna war ebenso entzückt von der Schönheit des violetten Blütenfeldes. Überwältigt blickte sie um sich. Weder Müdigkeit noch Verzweiflung konnten sie blind für die Schönheit dieser Landschaft machen. Wie eigenartig die Highlands waren. In einem Moment wild und erschreckend und im nächsten so lieblich, dass es einem den Atem nahm.
    Nun sah sie Megan aus der anderen Richtung aus einem Wäldchen auftauchen. Sie atmete auf, erleichtert, dass ihr Plan geglückt war. Wenn ihnen das Schicksal weiter so gnädig war, würden sie Brice Campbells Festung sicher erreichen. Und wären sie erst einmal dort, könnte kein Engländer ihnen mehr etwas anhaben.
    „Brenna!“ Megan winkte, als sie ihre Schwester entdeckt hatte. Brenna hob ebenfalls die Hand und wollte zurückrufen. Doch die Worte blieben ihr in der Kehle stecken.
    Weit hinter Megan war ein Reiter am Rand der Heide aufgetaucht. Selbst aus der großen Entfernung erkannte Brenna Morgan Grey. Lieber Gott im Himmel. Der Mann war Megan auf den Fersen wie der Wolf seiner wehrlosen Beute.
    Jetzt wurden noch mehr Reiter sichtbar. Megan drehte ihren Verfolgern ahnungslos den Rücken zu. „Brenna.“ Wieder hob sie die Hand und winkte.
    Ohne an ihre eigene Sicherheit zu denken, rannte Brenna los. Sie lief so schnell, dass ihr Herz schmerzhaft schlug. Mit einem Satz warf sie sich auf Megan und zog sie mit sich auf den Boden.
    „Was ...“ Megan knuffte Brenna in die Seite und versuchte, sich zu befreien.
    „Pscht.“ Brenna presste ihr die Hand auf den Mund. Dann hockte sie sich auf die Knie und spähte zu den Reitern hinüber.
    „Was ist los?“
    Brenna duckte sich wieder tief ins Heidekraut. „Engländer. Sechs Mann!“
    „Haben sie uns gesehen?“
    Brenna zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es nicht!“
    „Aber ich habe mich so gut versteckt. Ich war so vorsichtig.“
    „Es ist nicht deine Schuld, Megan. Diese Männer sind Soldaten, und sie haben gelernt, wie man den Feind aufspürt.“ Brenna zog ihre Schwester an sich. „Hör zu, Megan. Und hör mir sehr gut zu. Von jetzt an müssen wir getrennt weitergehen!“
    „Nein!“ Megan klammerte sich an sie.
    Brenna sprach sehr ruhig, wie immer, wenn sie eine Gefahr meistern musste. „Uns bleibt keine Wahl. Wir werden durch das Heidefeld kriechen und dabei jenen Gipfel im

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