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Gefangene der Leidenschaft

Titel: Gefangene der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Langan
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sich um, denn er wollte sich nicht von ihrem Schmerz rühren lassen. „So hat es die Königin beschlossen, und Ihr werdet Euch ihrem Willen beugen. Und ich werde dafür sorgen, dass Ihr nicht noch einmal mit einem Gentleman von Windhams Sorte zu fliehen versucht!“
    Plötzlich hielt Morgan es nicht mehr in ihrer Nähe aus. Hastig verließ er das Gemach, und gleich darauf hörte er nebenan ein scharrendes Geräusch, als würde ein schwerer Gegenstand vor die Tür geschoben.
    Das verflixte Weibsbild! Sie verbarrikadierte sich, damit er nicht mehr zu ihr hineingehen konnte. Morgan stieß einen Fluch aus. Wäre er nicht so müde gewesen, hätte er die Tür mit Gewalt geöffnet und die Barrikade zur Seite gefegt, dass es gekracht hätte.
    Er ging in sein Schlafgemach hinüber und entkleidete sich. Morgen früh würde er der Schottin eine wirklich strenge Lektion erteilen.

10. KAPITEL
    Brenna stand am Erkerfenster und beobachtete, wie die Hügel im Osten sich im ersten Licht rosig zu färben begannen. Unter ihren Augen lagen dunkle Schatten. Die ganze Nacht hatte sie sich ruhelos herumgewälzt, verfolgt von den Dämonen ihrer Albträume.
    Sie starrte auf das schwarze Wasser der Themse und fragte sich, was der Tag ihr an neuen Demütigungen bringen würde. Von draußen drangen die ersten Morgengeräusche herein. Diener huschten geschäftig die Gänge entlang, und im Schloss begann ein neuer Tag - ein Tag wie alle anderen ...
    Brenna fuhr herum, als sie nebenan Schritte hörte. Gut, dass sie den schweren Eichenstuhl vor die Tür geschoben hatte. Noch einmal würde Morgan Grey nicht ungefragt bei ihr eindringen.
    Im nächsten Moment durchbrach ein krachendes Geräusch die Stille. Der Armstuhl kippte vornüber und polterte quer durch den Raum, dann wurde die Tür auf gestoßen.
    Mit gespreizten Beinen, die Hände in die Hüften gestemmt, stand Morgan im Türrahmen. Sein Oberkörper war nackt, das dunkle Haar zerzaust, und auf seinen Wangen lag ein dunkler Schatten, da er sich noch nicht rasiert hatte.
    Morgan war mit demselben Gedanken erwacht, mit dem er eingeschlafen war. Er musste diese Frau in ihre Schranken weisen.
    „Wenn Ihr Euch noch ein einziges Mal in Eurem Schlafgemach verbarrikadiert, werden wir zusammen in einem Raum schlafen, damit ich Euch im Auge behalten kann.“
    Sie schob trotzig das Kinn vor und schwieg.
    „Im Übrigen hattet Ihr dazu keinen Grund“, fuhr er fort.
    „Ich glaube doch.“ Sie zwang sich, seinem Blick standzuhalten. Noch nie hatte sie einen Mann gesehen, der gerade aus dem Bett kam. Und obwohl Morgans arrogante Pose und sein herrischer Ton sie maßlos aufbrachten, fand sie sein ungepflegtes Äußeres merkwürdig anziehend. Anziehend? Wie kam sie auf einen so abwegigen Gedanken? Morgan Grey besaß nicht den geringsten Anstand. Nur ein ungehobelter Rüpel zeigte sich in so unziemlicher Weise vor einer Lady.
    Er ließ den Blick an ihr hinabgleiten. Sie hatte sich hastig einen Umhang um die Schultern gelegt, und beinahe hätte er über ihre Schamhaftigkeit gelacht. Ob sie glaubte, dass ein Stück Stoff ihre Schönheit verdecken konnte? Hatte sie vergessen, dass sie gestern Abend ganz anders vor ihm erschienen war? In Gedanken sah er sie noch vor sich, als durch den dünnen Stoff des Nachtgewandes jede Rundung ihres Körpers auszumachen war. Er glaubte noch jetzt, die Süße ihrer Lippen zu schmecken, die weichen Rundungen ihrer Hüften zu fühlen und den Druck ihrer festen Brüste zu spüren.
    Wieder diese Gedanken, dieselben, die ihm eine schlaflose Nacht bereitet hatten.
    Er riss den Blick von ihr los und sah den umgestürzten Armstuhl. Froh, etwas zu tun zu haben, richtete er das Möbelstück auf.
    Brenna beobachtete fasziniert das Muskelspiel auf seinem Rücken. Als er sich umdrehte, starrte sie ihn noch immer wie gebannt an. Seine breite, muskulöse Brust war mit dunklem Haar bedeckt, das sich zum Hosenbund hin verschmälerte.
    Brenna schob es auf ihre Wut, dass ihre Wangen zu glühen begannen. „Würdet Ihr jetzt bitte hinausgehen, Mylord, damit ich mit der Morgentoilette beginnen kann?“
    „Und wenn ich nicht gehe?“
    Sie sah ihn einen Moment lang an, kehrte ihm dann den Rücken zu, als würde er nicht existieren, und goss Wasser in die
    Schüssel auf dem Toilettentisch. „Wenn Ihr darauf besteht, die Rolle des Gefangenenaufsehers zu spielen - bitte sehr!“
    Morgan lehnte sich gegen die Tür und sah zu, wie sie sich die Hände und das Gesicht wusch. Noch nie hatte er eine Frau

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