Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Gefangene der Leidenschaft

Titel: Gefangene der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Langan
Vom Netzwerk:
lächelte der drallen Frau zu, die im Eingang stand und sich die Hände an ihrer Schürze abwischte. „Weiß Richard, dass wir angekommen sind?“
    „Ja, Mylord. Seit der Bote die gute Nachricht überbracht hat, hat er ständig nach Euch Ausschau gehalten. Er sitzt schon seit Sonnenaufgang am Fenster!“
    Morgan nahm Brennas Arm und führte sie zum Haus. „Mistress Leems, dies ist Brenna MacAlpin, sie wird eine Zeit lang unser ... Gast sein.“
    Die Haushälterin verneigte sich. „Willkommen, Mylady.“
    „Habt Dank, Mistress Leems.“
    Bevor die Frauen weitere Höflichkeiten austauschen konnten, schob Morgan Brenna ins Haus. Seine Ungeduld war ihm anzusehen. Sie gingen einen langen Flur entlang, bis Morgan vor einer Eichentür stehen blieb und sie öffnete. Ein Mann saß in einem Stuhl am Fenster und drehte sich um, als sie eintraten.
    „Morgan! “ rief er, und seine dunklen Augen strahlten. „Diesmal warst du zu lange fort!“
    „Ja, das ist wahr! “ Morgan durchquerte rasch den Raum und umarmte den Mann mit dem grau gesträhnten Haar. „Ich war viel länger fort, als ich beabsichtigt hatte. Es ist gut, wieder da-heim zu sein!“
    „Haben diese schottischen Barbaren dich in einen Kampf verwickelt? Oder konntest du ihren Weibsbildern nicht widerstehen? Einen anderen Grund für dein langes Fernbleiben kann ich mir nicht vorstellen.“
    „Hüte deine Zunge! Wir haben eine Lady zu Gast.“
    Der Mann sah zur Tür und erblickte Brenna. „Bei allen Heiligen! Erzähl mir nicht, dass du dir eine Braut mitgebracht hast.“
    „Du solltest mich besser kennen, Richard. Sie ist die Schottin, die Elizabeth mit einem Engländer verheiraten will.“
    „Und warum ist sie hier?“
    Morgan berichtete, und der andere Mann brach in schallendes Lachen aus. „Du für sie verantwortlich? Soll das heißen, dass sie deine Gefangene ist?“ Er drehte den Kopf zu Brenna. „Komm näher, Mädchen, hierher ans Fenster, damit ich dich bei Licht betrachten kann.“
    Brenna warf ärgerlich den Kopf zurück. Was bildete dieser ungeschliffene Kerl sich ein, der sich nicht einmal von seinem Stuhl erhob, um sie zu begrüßen? Wer war er, dass er sich solche Manieren herausnahm?
    „Brenna MacAlpin“, sagte Morgan in ungewohnt sanftem Ton, „ich möchte Euch meinen Bruder vorstellen, Lord Richard Grey.“
    Sein Bruder? Ja, jetzt sah sie die Ähnlichkeit. Sie hatten die gleichen dunklen Augen und das gleiche leichte Lächeln. Brenna trat näher, und Richard Grey ergriff ihre ausgestreckte Hand. Als er sie zum Handkuss an die Lippen führte, fiel Brennas Blick auf die Felldecke auf seinen Knien. Sie war zur Seite gerutscht und enthüllte seine verkrüppelten Beine.
    Brenna bedauerte ihr vorschnelles Urteil. Dieser gut aussehende Mann konnte sich nicht zu ihrer Begrüßung erheben, weil er an den Stuhl gefesselt war.
    „Mylord.“
    „Richard“, verbesserte Morgans Bruder. „Ich halte nichts von Förmlichkeiten.“ Er betrachtete Brenna wohlwollend. „Ihr seid ein hübsches Ding. Und Ihr wollt heiraten, höre ich?“
    „Von ,wollen kann keine Rede sein“, gab sie zurück. „Ich soll mich für den Frieden opfern.“
    „Oh.“ Seine Augen lachten. „Das Leben ist unfair, nicht wahr, Mylady? Ihr müsst Eure Freiheit aufgeben und ich ...“ Er zog die Decke wieder über seinen Schoß. „Alles, was ich zu bieten hatte, waren meine Beine.“
    „Wie ... wie ist es passiert, Mylord?“
    „Ein Wagen hat sie zerschmettert, als ich verwundet auf dem Schlachtfeld von Norwich lag. Aber dafür, dass wir einen Aufstand niedergeschlagen haben, war das ein geringer Preis!“ „Ein geringer Preis? Seid Ihr gar nicht verbittert?“
    „Oh doch. Manchmal könnte ich wahnsinnig werden, wenn ich über mein Schicksal nachdenke. Dann kommt mir alles so ungerecht vor. Aber ich habe gelernt, dass Bitterkeit Gift für die Seele ist. Man muss die Wunden heilen lassen, statt sie stets von neuem aufzureißen!“ Richard lachte trocken. „Ich habe versucht, meinem Bruder etwas von meiner Weisheit zu vermitteln. Ohne Erfolg allerdings!“
    Er fing Morgans Blick auf und wechselte schnell das Thema. „Mistress Leems scheucht seit heute früh die Küchenmägde herum, um dein Begrüßungsmahl vorzubereiten. Alle sind froh, dass du wieder in Greystone Abbey bist!“
    „Und ich am allermeisten. Es tut gut, wieder an diesem friedlichen Ort zu sein. Jedes Mal, wenn ich fort bin, vermisse ich ihn!“
    „Ja. An das Gefühl kann ich mich noch gut

Weitere Kostenlose Bücher