Gefangene der Leidenschaft
Blick auf ihren Mund. Auf diesen einladenden roten Mund, der sich seinem Kuss entgegenhob.
Wieder zeichnete er mit der Fingerkuppe die geschwungenen Bögen ihrer Lippen nach. Nein, für Zärtlichkeiten war er nicht mehr zu haben. Er trug seinen Beinamen nicht ohne Grund. Er nahm sich, was er wollte.
Brenna sah zu ihm auf, erwartungsvoll, mit einer Spur von Angst im Blick. Sein Gesicht kam näher, und dann presste er von neuem den Mund auf ihre Lippen und küsste sie wild und hungrig.
Sie drängte sich an ihn, wehrte sich nicht, als er ihre Hüften umfasste und gegen die seinen drückte. Der harte Druck seiner Männlichkeit sandte einen heißen, lustvollen Schmerz durch ihren Körper. Leise aufstöhnend schlang sie ihm die Arme um den Nacken und gab sich seinem leidenschaftlichen Kuss hin.
Küsse waren nicht mehr genug. Morgan wollte alles von ihr, wollte ihren Geschmack, ihren Duft in sich einsaugen, sie überall fühlen und berühren. Es verlangte ihn nach dieser Frau, er wollte mit ihr verschmelzen, sie ganz in sich aufnehmen. Er wollte eins mit ihr werden. Sein Kuss wurde tief und sehnsuchtsvoll.
Brenna fühlte sich in eine Welt jenseits aller Vernunft hinübergleiten. In eine Welt besinnungsloser Lust, wo nur sie und dieser Mann existierten. Wo nichts zählte als Gefühle und Leidenschaft.
Er strich mit den Lippen über den Bogen ihrer Wange zu ihrem Kinn. Dann drückte er viele Küsse auf ihren Hals und ih-ren Nacken.
Auf stöhnend bog sie den Kopf zurück und schmiegte sich verlangend an Morgan. Er spürte ihre Erregung. Er wusste, dass sie bereit für ihn war.
Die heiße Berührung seiner Lippen auf ihrem Hals erfüllte Brenna mit nie gekannten Gefühlen. Heiß pulsierte das Blut durch ihre Adern. Alles um sie her schien in einem Nebel zu versinken. Sie ließ sich fallen, immer tiefer... hörte wie aus weiter Ferne ihre eigene Stimme, rau und kehlig. Morgans Küsse brannten auf ihrer Haut, all ihre Sinne waren geöffnet für nie gekannte Empfindungen von unbeschreiblicher Tiefe. Wieder ballte sich tief in ihrem Innern dieser qualvoll-süße Schmerz zusammen, der kaum noch zu ertragen war. Sie bog den Kopf zurück, drängte sich verlangend an Morgan. Sie wollte mehr von ihm, wollte alles ...
Doch dann spürte sie seine Hand, spürte, wie er die Bänder am Ausschnitt ihres Nachtgewandes zu lösen begann. „Was tun wir? Das hier ist Wahnsinn“, murmelte sie mit rauer Stimme.
„Ja. Wahnsinn.“ Er hob den Kopf, und einen Moment lang schien er sich zu erinnern, wer sie waren und wo sie waren. Er starrte auf Brennas Mund, ließ den Blick über ihre Brüste gleiten, die sich unter ihrem rasch gehenden Atem hoben und senkten. Er wusste, dass er kein Recht hatte, dies zu tun, aber er konnte nicht anders. Langsam neigte er den Kopf und fuhr mit der Zunge über ihre Lippen. Sanft, zärtlich, verführerisch. Er spürte Brennas Erregung, spürte aber auch ihren verzweifelten Versuch, sich gegen diese Erregung zu wehren.
Keine der Frauen vor ihr hatte so süß und unschuldig gewirkt, das musste er zugeben. Doch war sie wirklich so mädchenhaft rein, oder wusste sie sich nur hervorragend zu verstellen? Im Augenblick war es ihm gleichgültig. Jetzt wollte er nichts als diesen wundervollen Mund küssen.
Brenna fühlte und erlebte alles mit einer unglaublichen Klarheit. Den herben, männlichen Duft seiner Haut, den warmen Hauch seines Atems, die Kraft seiner starken Hände, den Duft des schmelzenden Bienenwachses, der den Raum erfüllte und sich mit dem Geruch des glimmenden Holzes im Kamin ver-mischte, den vereinten Rhythmus ihrer Herzschläge. Es war ein verwirrendes und überwältigendes Gefühl, das von ihr Besitz ergriff.
Morgan fühlte sich wie in einer Falle. Diese leidenschaftliche Begegnung hatte er weder geplant noch gewollt. Wenn er mit seinem Eindringen überhaupt etwas erreichen wollte, dann hatte er dieser Frau höchstens zeigen wollen, wer er war, aber nicht, was er brauchte.
Noch nie hatte er jemanden mit einer so verzweifelten Sehnsucht begehrt wie diese Frau. Was hatte sie nur mit ihm gemacht, dass er ihr keinen Widerstand entgegensetzen konnte? Wie hatte er es so weit kommen lassen können? Sie hatte von seinen Sinnen und von seinem Denken, hatte von seiner ganzen Person Besitz ergriffen, und er ahnte, dass sie ihn nicht mehr loslassen würde. Er dachte kaum noch an etwas anderes als an sie.
Aber sie war nicht die Richtige für ihn.
Denn er war ein Soldat der englischen Königin und hatte
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