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Gefangene der Leidenschaft

Titel: Gefangene der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Langan
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gesehen, die sich so anmutig bewegte. Sie nahm ein Tuch und tupfte sich das Wasser vom Gesicht, und er stellte sich vor, dass er es wäre, der jeden einzelnen Tropfen von ihren Wangen und Lippen leckte. Schon der Gedanke an diese spielerische Zärtlichkeit erregte ihn.
    Sonnenstrahlen fielen ins Zimmer und tauchten Brenna in goldenes Licht. Sie begann, ihr Haar zur Seite und über die Schulter nach vorn zu kämmen, so dass es ihr wie eine schwarze Kaskade über die Brust fiel. Morgan folgte gebannt jeder Bewegung, und er musste an sich halten und seine ganze Willenskraft aufbringen, um ihr nicht den Kamm aus der Hand zu nehmen und selbst fortzufahren.
    Es klopfte an der Tür, und eine Kammerfrau trat ein, um Brenna frische Kleidung zu bringen. Angesichts der intimen Szene senkte sie verlegen den Blick. „Verzeiht mir, Mylord“, stammelte sie, während sie sich zurückzog. „Ich komme wieder, wenn die Lady mich ruft!“
    „Nein.“ Als Morgan Brennas Gesichtsausdruck sah, hätte er fast laut aufgelacht. Sie wusste sehr gut, dass dies sich in Windeseile im Palast herumsprechen würde. „Bleib und hilf der Lady. Es ist Zeit, dass wir uns ankleiden!“ Seine Worte gaben ihm einen teuflischen Gedanken ein. Vor den Augen der Kammerfrau durchquerte er den Raum, umfasste Brennas Kinn und hob ihr Gesicht zu sich empor. Ihr warnender Blick ließ ihn einen winzigen Moment zögern, bevor er ihr einen Kuss auf die Lippen hauchte. „Haltet Euch nicht zu lange mit der Morgentoilette auf. Wir werden innerhalb der nächsten Stunde nach Greystone Abbey aufbrechen, damit wir rechtzeitig dort eintreffen!“
    Brenna war zu überrascht, um zu antworten. Dies war das erste Mal, dass er sie mit einer Spur von Zärtlichkeit geküsst hatte. Wahrscheinlich völlig unbeabsichtigt, denn was konnte Zärtlichkeit ihm schon bedeuten? Trotzdem hatte dieser sanfte Kuss seine Wirkung. Eine prickelnde Wärme durchströmte
    Brennas Körper und ließ die Erinnerung an die vergangene Nacht in ihr aufsteigen. Sie zwang sich, das Gefühl zu ignorieren. Denn natürlich wusste sie, weshalb Morgan dieses kleine Schauspiel aufgeführt hatte. Er hatte seinen Spaß daran, sie vor anderen zu demütigen. Er wollte ihr und allen anderen ihre Machtlosigkeit zeigen.
    Als er zur Tür ging, umklammerte sie wütend den Kamm. Es fehlte nicht viel, und sie hätte ihn ihm an den Kopf geworfen.
    „Kommt. Die Pferde stehen bereit.“
    Morgan trug sein gewohntes Schwarz. Doch die düstere Wirkung wurde durch ein rotes Cape gemildert, das er lässig über eine Schulter geworfen hatte.
    Er bot Brenna den Arm, und als sie die Hand leicht auf seinen Ärmel legte, spürte sie darunter die Muskeln und sah ihn in Gedanken mit nacktem Oberkörper vor sich. Ein Bild, das nicht leicht zu vertreiben war. Brenna fühlte, wie ihr das Blut in die Wangen schoss.
    Morgans Wachen folgten ihnen auf dem Fuß, als sie die Gänge entlanggingen und den Palast verließen. Im Hof warteten die Stallknechte mit den Pferden. Außerdem stand eine Kutsche bereit. „Die Königin hat eine ihrer Kutschen zur Verfügung gestellt“, erklärte Morgan. „Oder möchtet Ihr lieber eins ihrer rassigen Pferde reiten? Greystone Abbey liegt mehrere Reitstunden von hier entfernt! “
    „Ich ziehe es vor zu reiten, Mylord. In einer Kutsche fühle ich mich zu beengt!“
    Ihre Entscheidung gefiel ihm. „Mir ist die Freiheit auf dem Pferderücken ebenfalls lieber als die Enge einer Kutsche. Aber denkt nicht“, fügte er schroff hinzu, „dass Ihr in Eure Freiheit reiten werdet. Meine Leute und ich werden wachsam sein!“
    Er half ihr in den Sattel, bevor er selbst aufs Pferd stieg. „Sir Oswald“, rief er dem königlichen Stallmeister zu, „richtet Ihrer Majestät unseren Dank für ihre Gastfreundschaft aus. Und bestellt ihr, dass ich morgen früh zurückkomme.“
    „Warum sagt Ihr es ihr nicht selbst?“
    Morgan drehte sich um und erblickte die Königin inmitten ihrer Hofdamen und Edelleute. „Ich dachte, Ihr würdet Euch noch von dem Fest ausruhen, Majestät“, sagte er lachend, „und ich wollte Euch nicht stören!“
    „Mich stört, dass Ihr mich verlasst, Morgan. Ich hatte gehofft, Ihr würdet etwas länger in Richmond Palace bleiben.“
    „Ich war zu lange von zu Hause fort, Madam. Es ist Zeit, dass ich nach dem Rechten sehe.“
    „Kann ich mich darauf verlassen, dass Ihr morgen wiederkommt?“
    „Gewiss, Majestät. Allerdings würde ich mich glücklich schätzen, wenn Ihr mich mit Eurem Besuch

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