Gefangene der Leidenschaft
„Psst, Liebste. Vergiss, was ich gesagt habe. Ich werde dich heiraten.“
„Ja. Aus Pflichtgefühl. Um mich vor Windhams Quälereien zu retten.“
Er strich ihr über das Haar und ließ langsam eine Locke durch seine Finger gleiten. „Nein. Weil ich dich liebe, Brenna. Ich glaube, ich habe dich schon vom ersten Augenblick an geliebt.“
Sie richtete sich auf und beugte sich über ihn. Ihr Haar fiel über ihre Brüste und umhüllte ihn wie ein seidiger Schleier. „Du liebst mich? Liebst du mich von ganzem Herzen?“
„Ja. Ich liebe dich!“
„Und du sagst es nicht nur, um mich zu besänftigen, nachdem wir ... “
„Du meinst, damit alles seine Ordnung hat?“ Sein Lächeln wurde breiter, und dann lachte er. „Ich liebe dich, Mylady. Mit meinem Herzen, meinem Körper und meiner Seele!“
„Und ich liebe dich, Morgan!“ Ihre Worte kamen ernst, fast andächtig. Einen Moment lang sah sie Morgan nachdenklich an, als könne sie es noch nicht glauben. „Seit wann weißt du, dass du mich liebst?“
„Oh.“ Er verzog das Gesicht. „Warum müsst ihr Frauen es immer so genau wissen?“
„Weil wir eitel sind! “ Sie beugte sich zu ihm hinab und küsste ihn. „Sag es mir. Seit wann?“
Er schob eine Hand unter seinen Kopf und liebkoste mit der anderen Brennas Brust. Wie gut sie sich anfühlte, wie wunderbar weich. Sie war die Frau, die er sein Leben lang gesucht hatte. „Dass ich dich liebe, habe ich mir erst diese Nacht eingestanden“, bekannte er, „nachdem ich dich fast verloren hätte. Aber nach meinem rüden Benehmen hatte ich keine Hoffnung, dein Herz zu gewinnen! “
„Es gehörte dir bereits“, sagte sie lächelnd. Zärtlich strich sie Morgan über die Brust und bemerkte mit einem Gefühl weiblichen Triumphs, wie erregt er reagierte. „Und was gedachtest du nach der plötzlichen Erkenntnis deiner Liebe zu tun, Mylord?“
Er sah das verräterische Leuchten in ihren Augen. „Willst du mich ärgern, mein Kleines?“
„Nein, Mylord. Ich möchte nur wissen, ob du mir deine Liebe gestanden hättest, wenn wir nicht ... nun, wenn dies nicht geschehen wäre.“
Er wurde ernst. „Mir war bewusst, welchen Kummer ich dir schon zugefügt hatte, Brenna. Ich hatte nicht das Recht, dich von deinem Zuhause und deinen Lieben fortzureißen, nur weil ich dich diesem jungen Schotten nicht gönnte. Dann warst du diesen lüsternen Höflingen ausgesetzt, und fast wärst du Wind-ham in die Fänge gegangen. Wie musst du gelitten haben. Um mein Unrecht an dir wieder gutzumachen, beschloss ich, dich nach unserer Vermählung zu deinem Volk zurückzubringen.“
Brenna starrte ihn an. „Willst du damit behaupten, mich so sehr zu lieben, dass du ohne mich leben willst?“ Ihre Worte klangen betroffen.
„Ich liebe dich so sehr, dass ich dir deine Freiheit zurückgeben würde ... “
Morgan war überrascht, als sie mit einem Kuss antwortete. Mit einem so weichen und gleichzeitig fordernden Kuss, dass von neuem ein heißes Verlangen in ihm auf stieg und er leise aufstöhnte.
Sie strich mit der Hand langsam über seinen flachen Bauch, tiefer und immer tiefer.
„Was hast du jetzt vor, mein Kleines?“ murmelte er heiser.
In ihren Augen blitzte es auf. „Ich beabsichtige, Euch zu verführen, Mylord. Und noch möglichst oft, bevor Ihr mich fortschickt!“
Er warf den Kopf zurück und lachte laut los. Aber im nächsten Augenblick, als Brennas Hand ihn sehr eindeutig berührte, brach sein Lachen ab. Mit einem lustvollen Seufzer zog er sie auf sich und küsste sie wild und verlangend.
Und wieder verloren sie sich in einem Sinnentaumel, der sie Zeit und Raum vergessen ließ.
Rosamunde und die Dienstmägde kicherten und schnatterten, während sie Lord Grey und Lady Brenna das Bad bereiteten.
Morgan und Brenna nahmen nur einander wahr. Sie lieben sich, dachte Rosamunde beglückt, als sie sah, dass die beiden die Augen nicht voneinander lassen konnten. Also stimmten die Gerüchte, die im Haus umgingen. Morgan Grey meinte es mit seinem Heiratsantrag ernst. Seine Liebe zu der Lady war offensichtlich.
Rosamunde hatte jedoch noch etwas anderes gesehen, das nicht in dieses Bild passte. Lady Brenna hatte eine Wunde am Arm. Ein harmloser Kratzer, wie sie behauptete. Aber die Zofe wusste es besser. Sie hatte in ihrem jungen Leben genug Stichwunden gesehen. Wer aber konnte der liebenswerten Lady so
übel wollen, dass er sie mit einem Messer verwundete?
Derselbe Gedanke beschäftigte auch Morgan, als er und Brenna zum
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