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Gefangene der Leidenschaft

Titel: Gefangene der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Langan
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blickte Windham nach, als er hinter den Dienern hinausging. Dann kehrte er an der Seite der Königin an die Tafel zurück. Während die Unterhaltung sich wieder belebte, saß er in Gedanken versunken an seinem Platz und rührte kaum einen Bissen an. Zuerst Claude und nun Windham. Zwei ominöse „Unfälle“, die näher untersucht werden mussten. Morgan war überzeugt, dass Windham seinen Sturz nur vorgetäuscht hatte. Der Grund lag auf der Hand ... Brenna.
    Morgans Gedanken wurden unterbrochen, als die Tür sich öffnete und Richard erschien. Hinter ihm Adrienne, die seinen Stuhl schob. Ein gelöstes Lächeln lag auf ihren erhitzten Ge-
    sichtern. Und beide schienen nicht wahrzunehmen, dass ihr Haar und die Kleidung tropfnass waren.
    „Mon Dieu! “ rief Madeline aus. „Ihr beide werdet Euch den Tod holen.“ Sie sprang auf und eilte auf ihre Schwester zu.
    Adrienne lächelte glücklich. „Schau.“ Sie hielt die Rose hoch, die Richard ihr geschenkt hatte. „Richard hat eine neue Rosensorte pflanzen lassen. Dies ist die erste Blüte.“
    Madeline betrachtete ihre schüchterne kleine Schwester. Noch nie hatte Adrienne so strahlend ausgesehen. Und so glücklich. „Sie ist wunderschön.“
    Richard verneigte sich in Elizabeths Richtung. „Verzeiht unser Aussehen, Majestät. Es regnet draußen.“
    „Wirklich? Das hatte ich noch gar nicht bemerkt! “ Elizabeth unterdrückte ein Lächeln. „Nicht sehr, hoffe ich!“
    „Nur ein sprühfeiner Nieselregen. Sommerlicher Nebeldunst.“ Richard lächelte versonnen. „Ideal für einen Spaziergang zu zweit.“ Sein Blick ruhte auf Adrienne. Plötzlich schien er sich zu besinnen und räusperte sich. „Wir ... wir müssen uns umziehen. Entschuldigt uns bitte, Majestät.“
    „Natürlich! “ Elizabeth hob würdevoll ihre Hand. „Ihr könnt Euch unmöglich in dieser unbequemen Kleidung zu Tisch setzen.“
    Als die beiden gegangen waren, brachen alle in Lachen aus. Am meisten amüsierte sich die Königin. „Es ist so, wie Ihr sagtet, Morgan. Alle sind verrückt geworden!“
    Er zwang sich zu einem Lächeln. „So ist es, Madam.“ Elizabeth erhob sich. „Kommt“, rief sie ihren Hofdamen zu, „wir gehen in den Salon hinüber, bis der Regen aufhört. Brenna, kommt mit.“
    Brenna folgte widerstrebend der ausgelassenen Gesellschaft. Sie wäre lieber mit Morgan zusammengeblieben, aber die Aufforderung der Königin war ein Befehl.
    Im Hinausgehen lächelte sie Morgan zu. Er blickte kaum auf. Tief in Gedanken blieb er allein zurück.
    Ein Dinner mit der Königin war immer eine förmliche Angelegenheit. Elizabeth und ihre Damen hatten ihre prachtvollste Garderobe nach Greystone Abbey mitgebracht. Sie zogen sich
    schon Stunden vor dem Essen zurück, um sich für den Abend herzurichten.
    Brenna und Morgan waren dankbar, eine Zeit lang allein zu sein, unbeobachtet von den neugierigen Blicken der anderen.
    Die Prozedur des Ankleidens schien Brenna eine Ewigkeit zu dauern. „Beeil dich, Rosamunde.“
    Die Dienerin schnürte das Mieder ihres Kleides zu. „Euer Haar, Mylady.“
    „Es ist gut so. Mach keine Umstände.“
    Als Rosamunde sich zum Gehen wandte, hielt Brenna ihre Hand fest. „Ich wollte nicht grob zu dir sein!“ Ihre Augen begannen zu leuchten. „Es ist nur, dass ich ...“
    „Ich verstehe, Mylady. Mylord Grey erwartet Euch genauso ungeduldig!“ Verschwörerisch lächelnd zog Rosamunde sich zurück.
    Brenna nahm sich nicht einmal Zeit, einen Blick in den Spiegel zu werfen. Mit klopfendem Herzen öffnete sie die Tür zum Salon.
    Morgan stand am Kamin und blickte ihr entgegen. Sie trug ein tief ausgeschnittenes Kleid aus dunkelviolettem Samt. Das Mieder und die Ärmel waren mit Goldfäden durchwirkt, und der weite Rock bauschte sich, der höfischen Mode entsprechend, über den Hüften.
    „Du bist wunderschön, Liebste!“ Morgan ließ bewundernd den Blick auf ihr ruhen. „Schön wie eine Königin!“ Während sie auf ihn zuging, nahm er eine kleine Schatulle vom Tisch. „Das ist für dich, Liebste.“
    Sie öffnete das Kästchen und hielt den Atem an. Auf dem dunkelblauen Samt funkelte ein Brillanthalsband mit einem violetten Stein als Anhänger. Es war ein juwelengefasster Amethyst von der Größe eines Taubeneis. Die zu dem Halsschmuck passenden Ohrringe waren kunstvoll gearbeitete Trauben aus Diamanten und Amethysten.
    Brenna schwieg einen langen Moment. „Das ... das kann ich nicht annehmen, Morgan“, sagte sie endlich.
    „Warum nicht? Mir ist

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