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Gefangene der Leidenschaft

Titel: Gefangene der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Langan
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auf!“
    Morgans Miene blieb ausdruckslos. „Ich bin froh, dass es so glimpflich ausgegangen ist. Es würde nicht gerade für Greystone Abbey sprechen, wenn unter seinem Dach die Gäste nicht mehr sicher sein könnten.“ Er sah die leichte Wölbung unter der Bettdecke - offensichtlich ein Verband auf Claudes Brust. „Ein weiterer Unfall dieser Art würde mich sehr verstimmen“, schloss er, und seine Stimme klang gefährlich sanft.
    Charles legte Madeline die Hand auf den Arm. „Komm, Liebes. Die Nacht war kurz, und ich bin müde und hungrig. Lass uns die Morgenmahlzeit einnehmen! “
    „Fühlst du dich kräftig genug, mit uns hinunterzugehen?“ wandte Madeline sich an ihren Bruder. Er nickte, und sie half ihm aus dem Bett.
    Morgan folgte ihnen langsam. Seine Gedanken arbeiteten fieberhaft.
    Der Kerl, der Brenna überfallen hatte, konnte sich ausrechnen, dass sie ihn auf Grund seiner Verletzungen erkennen würde. Ob Claude seinen Treppensturz erfunden hatte, um dem Verdacht zu entgehen? Er hatte sein Interesse an Brenna offen gezeigt, und Franzosen war bekanntlich allerlei zuzutrauen.
    Madelines Bruder ein Gewalttäter? Morgan bekam Gewissens-bisse. Madeline war die großartigste Frau, die er kannte, und seine Freundschaft mit Charles reichte bis in ihre Jugendzeit zurück. Unmöglich, dass sie mit dieser Sache zu tun hatten.
    Aber Claude kannte er nicht. Und einem enttäuschten Verehrer war alles zuzutrauen.
    Nein. Morgan verwarf seinen Verdacht. Brenna war nicht von einem verliebten jungen Mann so brutal attackiert worden. Nur ein Wahnsinniger war zu so etwas fähig.
    Plötzlich kam Morgan der Gedanke, dass ein anderes Motiv als kranke Wollust hinter dem Überfall steckte. Ein teuflisches politisches Ränkespiel? Ja, vielleicht war Elizabeth das eigentliche Ziel gewesen.
    Die vage Vermutung verdichtete sich zu einem schrecklichen Verdacht. Zwischen dem Überfall auf Brenna und den ungeklärten Anschlägen auf die Königin musste eine Verbindung bestehen.
    Morgans Instinkt sagte ihm, dass um sie alle ein tödliches Netz geknüpft wurde. Und wenn er den Täter nicht bald entlarvte, dann würde eine furchtbare Tragödie sie in den Abgrund reißen.
    „Wie erfreulich. Es hat den Anschein, dass die Gesellschaft sich allmählich versammelt. Wenigstens muss ich die Morgenmahlzeit nicht ganz allein einnehmen“, bemerkte die Königin gut gelaunt.
    Sie biss herzhaft in das von Lord Quigley geprüfte Stückchen Brot, das mit frischer süßer Butter bestrichen war. „Ein Jammer, dass Ihr Euch verletzt habt, Claude. Ich kann nur hoffen, dass es Euch nicht hindert, Morgans Gastfreundschaft zu genießen!“
    „Bestimmt nicht, Majestät.“ Dem jungen Franzosen schien das auf ihn gerichtete Interesse peinlich zu sein. „Natürlich werde ich an der Jagd teilnehmen.“

„Wir werden Euch ... “ Die Königin verstummte. Sie starrte an Claude vorbei zur Tür. Alle anderen folgten ihrem Blick und sahen Lord Windham hereintaumeln. Er war lehmverschmiert und blutete. Seine Tunika und Reithose waren eingerissen und schlammbespritzt. Die eine Seite seines Kopfes war stark geschwollen, und er hielt seine blutende Hand an den Körper gepresst.
    „Gott im Himmel!“ Morgan sprang auf. „Was ist mit Euch passiert?“
    „Mein Pferd strauchelte an einer steilen Böschung, und ehe ich es zügeln konnte, stürzte ich kopfüber den Abhang hinab.“ Er betastete die Stelle an seinem Kopf und verzog schmerzhaft das Gesicht.
    „Ihr müsst verbunden werden“, rief die Königin und eilte an seine Seite. „Morgan, ruft Eure Diener!“
    Mistress Leems war sofort zur Stelle. Als sie Lord Windham sah, rang sie die Hände und eilte rasch hinaus, um Hilfe zu holen.
    „Ihr seid ein ausgezeichneter Reiter, Lord Windham“, bemerkte Morgan. „Wie konnte das passieren?“
    „Selbst der beste Reiter hätte auf diesem regendurchweichten Gelände seine Schwierigkeiten. Ah, da sind schon meine Samariter.“ Windham verbeugte sich vor der Königin und folgte den Dienern zur Tür. „Ich brauche sofort heißes Wasser“, brüllte er, „und frische Kleider! “
    „Ich werde nach einem Arzt schicken“, erbot Morgan sich. „Nein!“ Windham fuhr herum. „Macht nicht zu viele Umstände, Grey. Einer Eurer Diener kann diese Wunden verbinden. Es sind nur harmlose Verletzungen.“
    „Es ist kein Umstand“, beharrte Morgan. „Der Leibarzt Ihrer Majestät könnte vor Mittag hier sein.“
    „Nein. Kein Arzt. Es ist wirklich nicht nötig.“
    Morgan

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