Gefangene der Liebe
ihrer persönlichen Freiheit verbunden war. Sie hatte Hamilton bei ihrer Heirat versprochen, ihn niemals in der Ãffentlichkeit zu kompromittieren.
Hier nun kam Sophie ins Spiel. Immer wenn Zoe einmal Lust verspürte, über die Stränge zu schlagen, gab sie sich als ihre seriöse und ernsthafte Schwester aus. Viele Male schon fand Sophie sich in einem Interview mit eigenwilligen Fragen der Reporter konfrontiert, und inzwischen hatte sie sich bereits daran gewöhnt, so zu tun, als sei sie diejenige gewesen, die so verrückte Dinge tat, wie im gröÃten Brunnen der Stadt zu tanzen.
âAlso, was muss ich hier in den schönen Barakat Emiraten für dich in Ordnung bringenâ, erkundigte Sophie sich in trockenem Ton.
âGar nichts, Liebesâ, protestierte Zoe. âIch dachte nur, dass dir ein Urlaub mal wieder guttäte.â
âDu hast mich nicht grundlos überredet, meine Ferien jetzt und hier zu verbringen. Und ich Traumtänzerin falle auf diesen Trick herein.â
âSo ist es nicht. Wen hast du getroffen? Was haben sie gesagt? Das Hotel macht doch keinen Ãrger, oder? Ich habe für alles bezahlt, was in die Brüche gegangen ist, und das nicht zu wenig. Wenn die etwas sagen, kannst du â¦â
âEs geht nicht um das Hotel, Zoeâ, unterbrach Sophie ihre Schwester. âDie Angestellten sind äuÃerst diskret und zuvorkommend. Ich habe einen sehr gut aussehenden, übel gelaunten Mann mit schwarzen Augen auf einem schwarzen Pferd getroffen.â
Sie hörte, wie Zoe geräuschvoll einatmete. âOh, den Scheich hatte ich völlig vergessen!â
Sophie kannte ihre Schwester gut genug, um zu wissen, dass dies geschwindelt war.
âDu solltest schnellstens nachdenken und mir sagen, worauf ich mich einstellen muss. Was hast du diesem Mann angetan?â
Zoes Lachen klang ein wenig zu schrill, was sich nicht gerade beruhigend auf Sophie auswirkte. âWer könnte Scheich Sharif al Farid etwas antun? Er hat ein Herz aus Stein!â
Sophie ahnte Schlimmes. âZoe, sag bitte, dass es nicht wahr ist!â
âKomm schon, Schwesterherz. Du hast ihn doch mit eigenen Augen gesehen. Ich konnte mir diesen Mann einfach nicht entgehen lassen!â
âDann glaubt er, dass ich mit ihm geschlafen habeâ, rief Sophie entsetzt aus.
âSag, wollte er dich wieder verführen?â
âEr war alles andere als erfreut, mich zu sehen.â
Zoe gab einen erstaunten Ton von sich. âEr hat überhaupt keinen Grund, sich feindselig zu verhalten. Ãbrigens ist er Berater des Königshauses, adelig und sehr einflussreich. Darum musste ich auch so vorsichtig sein. Unsere Affäre wäre ein tolles Thema für die Klatschzeitungen gewesen.â
âGroÃartigâ, bemerkte Sophie trocken. âDann sollte ich wohl morgens nicht mehr am Strand joggen, um ein weiteres Treffen mit ihm zu vermeiden.â
âEs sei denn, du möchtest dort anknüpfen, wo ich aufgehört habe. Allerdings rate ich dir, dich mit jemand anderem zu amüsieren. Scheich Sharif ist, wie du ja schon feststellen konntest, nicht sehr umgänglich.â
âZoe, wie hast du es geschafft, ihn dir zum Feind zu machen? Bitte sag mir die Wahrheit.â
Zoes Lachen klang gekünstelt. âEr war doch tatsächlich gekränkt, oder besser gesagt wütend, als er erfuhr, dass ich verheiratet bin. Kannst du dir das vorstellen? SchlieÃlich geht ihn das gar nichts an! Ich sagte ihm, er sei ein eingebildeter Tugendbold, aber das gefiel ihm auch nicht.â
âDas kann ich gut verstehen!â
âIch hatte gehofft, deine neue Frisur würde ihn von meiner Spur ablenken, falls ihr euch zufällig treffen solltetâ, setzte Zoe schnell hinzu. âSophie, wenn ihr euch noch einmal begegnet, sage ihm bitte nicht die Wahrheit. Hamilton könnte das nicht ertragen, zumal er einen Ministerposten anstrebt.â
Sophie war es leid, ihrer Schwester aus schwierigen Situationen zu helfen. Aus diesem Grund hatte sie sich von ihrem langen blonden Haar getrennt und trug nun eine rote Kurzhaarfrisur. Allerdings würde sie das in diesem Fall auch nicht retten.
Sie seufzte laut. âDann glaubt einer der mächtigsten und einflussreichsten Männer dieses Landes, ich habe mit ihm geschlafen und meinem Ehemann dabei Hörner aufgesetzt, richtig?â
âUnd dabei bist du noch Jungfrau. Ist das nicht
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