Gefangene der Liebe
noch einmal, warum du gekommen bist!â
âWas wollen Sie von mir?â, brachte sie mühsam hervor.
âDu weiÃt, was ich will!â
Ihr Herz schlug wie wild. Obwohl die Sonne inzwischen heià brannte, konnte Sophie ein Schaudern nicht unterdrücken.
âZweifellos sind Sie der Meinung, es auch zu bekommenâ, fauchte sie, sich über ihre eigene Schwäche ärgernd.
âNicht ganzâ, gab er trocken zurück. âAber da du dich mir so offensichtlich in den Weg geworfen hast, hege ich die Hoffnung, dass du mir ein Angebot machen wirst und wir ins Geschäft kommen. Wie viel forderst du? Ich warne dich, sei nicht unverschämt!â
Sophie wollte ihrer Empörung freien Lauf lassen, doch zunächst brachte sie kein Wort hervor. âWer glauben Sie eigentlich zu sein?â, fragte sie schlieÃlich mit erstickter Stimme. âUnd wen glauben Sie vor sich zu haben?â
âIch weià sehr viel von dir, Sophie. Mehr, als dir lieb ist! Warum spielst du die Unschuldige? Hältst du mich für einen Narren?â
Sophie fühlte sich, als hätte man ihr einen Kübel mit Eiswasser über den Kopf gegossen. Panik stieg in ihr auf.
âWer sind Sie?â, rief sie verzweifelt. âUnd woher kennen Sie meinen Namen?â
Er warf den Kopf in den Nacken und lachte. Dieses Lachen klang äuÃerst bedrohlich.
âLassen Sie mich in Ruhe!â, schrie sie. Dann wandte sie sich um und rannte, von ihrem Instinkt getrieben, davon.
2. KAPITEL
âHallo, Schwesterherzâ, flötete Zoe ins Telefon. âWie geht es dir? Amüsierst du dich?â
Für Zoe war es äuÃerst wichtig, Spaà im Leben zu haben.
âDu hattest recht. Es ist herrlich hierâ, berichtete Sophie. Sie lag auf dem Bett in ihrem luxuriösen Zimmer im Sheikh Daud Hotel. Eine halbe Stunde lang hatte sie über die seltsame Begegnung mit dem Fremden nachgegrübelt, um dann ihre Schwester in Vancouver anzurufen.
âIch vermute, du bist immer noch Jungfrau?â
Sophie lachte. Ihre Zwillingsschwester machte sich mehr Gedanken um ihr Liebesleben als sie selbst. Sie hatte da ihre eigenen Vorstellungen. Sex stand für sie nicht im Vordergrund. Sie wollte sich für den Mann aufsparen, den sie wirklich liebte und mit dem sie ihr Leben verbringen wollte.
âRichtig, Schwesterchen. Hör mal, Zoe, mir ist da eben etwas Eigenartiges passiert.â
âSehr schön. Geht es um einen Mann? Ich habe schon vermutet, dass du die Herzen dieser exotischen Machos brechen wirst. Du musst mir alles genau berichten!â
âSag mir zuerst, Zoe, ob du letztes Jahr, als du diesen tollen Urlaub in den Barakat Emiraten verbrachtest, das unter meinem Namen getan hast.â
Zoes fröhliches Lachen erklärte mehr als alle Worte. Ihre Schwester war einfach unverbesserlich!
âHast du das etwa schon herausgefunden? Dann hat dich jemand wiedererkannt? Ich gestehe, mir deinen Pass ausgeliehen zu haben. Sei nicht böse.â
âIch wünschte, du würdest solche Dinge endlich unterlassenâ, schimpfte Sophie. âDu kannst dir nicht vorstellen, wie sehr mir dein Verhalten manchmal auf die Nerven geht!â
âManchmal wünsche ich mir, dass du auch einmal in meine Haut schlüpfst, etwas ganz Verrücktes tust und ich es dann auslöffeln mussâ, sagte Zoe zerknirscht.
âIch wäre sicherlich überfordert, mir etwas auszudenken, das du als verrückt bezeichnestâ, bemerkte Sophie mit einem ironischen Unterton, aber schon wieder versöhnt. Sie konnte ihrer lebenslustigen Schwester nie lange böse sein.
Zoe akzeptierte den Seitenhieb mit einem erneuten Lachen.
Sie waren das klassische Beispiel für ein Zwillingspaar, das sich absolut ähnlich sah, was die charakterliche Seite anging jedoch total unterschiedlich war. Zoe liebte das leichte Leben. Der SpaÃfaktor stand bei ihr an erster Stelle. Schnell hatte sie erkannt, dass dies am einfachsten zu realisieren war, wenn sie einen vermögenden Mann heiratete. Ihre Wahl fiel auf einen der reichsten Männer Kanadas, der beinah dreimal so alt war wie sie und der sich erst spät entschlossen hatte, für einen Sitz im Parlament zu kandidieren.
Nachdem er ins Parlament eingezogen war, heirateten die beiden, und Zoe glaubte sich am Ziel ihrer Wünsche. Allerdings hatte sie nicht bedacht, dass die Position ihres Mannes mit gewissen Einschränkungen
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