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Gefangene der Magie

Gefangene der Magie

Titel: Gefangene der Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Wild
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fühlte. Ich war noch nie zuvor einer Túatha Dé Danann begegnet. Es gibt nicht mehr viele deiner Art. Und die, die es geschafft haben zu entkommen, verstecken sich sehr gekonnt und fallen einem nicht mitten im Oak Park vor die Füße. Da konnte ich dich doch unmöglich so einfach verbluten lassen.«
    »Also hast du mich aus reiner Güte gerettet?«, fragte sie spöttisch.
    Ryan fuhr sich wieder durchs Haar. Er wirkte nachdenklich, aber es lag noch etwas in seinen Zügen, was sie nicht ganz zu deuten wusste. Besorgnis?
    »Der rasante Aufstieg der Magier hat das natürliche Gleichgewicht zerstört. Die meisten von uns sehen nicht weiter als bis zu ihrer eigenen Nasenspitze. Und sie wollen alle das Gleiche: Macht, Macht und noch mehr Macht. So viel und so schnell wie möglich. Die Welt ist zu einem riesigen Spielplatz für sie geworden. Anstatt ihre Kräfte wie früher zu zügeln, nehmen sie sich an Magie, was sie kriegen können. In ihrer Gier sehen sie die Konsequenzen nicht.«
    Kira hob fragend die Augenbrauen. »Was für Konsequenzen?«
    »Die Magier unterschätzen den Schaden, den Eisen bei euch Sidhe anrichtet. Es beraubt euch nicht nur der Fähigkeit, eure Magie zu nutzen, es ist wie ein schleichendes Gift. Nimmt euch die Unsterblichkeit. Eure Rebellenangriffe in allen Ehren, aber im Laufe der Zeit wird es den Magiern gewollt oder ungewollt gelingen, eure Rasse auszurotten. Und damit reißen sie sich selbst ins Verderben. Ihr Sidhe seid mit den Kraftlinien und magischen Orten dieser Welt verbunden. Mit dem Verschwinden eurer Rasse werden auch die restlichen Quellen, aus denen wir unsere Magie ziehen, versiegen.«
    »Sieht so aus, als würdet ihr dann endlich bekommen, was ihr verdient«, sagte Kira ungerührt.
    Ryan schüttelte den Kopf. Ein bitteres Lächeln umspielte seine Lippen. »Verstehst du denn nicht? Wenn die üblichen Quellen versiegen, werden die Magier sich neue suchen. Die Magie anzapfen, die tief unter uns in der Erde schlummert. Die das Wunder des Lebens hervorbringt. Die Magie der Natur, der Elemente. Wenn die Dinge sich so weiterentwickeln wie bisher, werden die Magier unseren Planeten zerstören.«

»Unsinn!«, fuhr Cian ihn an und sprang so abrupt vom Tisch auf, dass die Tasse zur Seite kippte und sich der Inhalt über die Sandwichplatte ergoss.
    Es fehlte nicht viel und er hätte seine geballten Fäuste auf McNamaras dämlichen Schädel niederprasseln lassen. Dass er sich mit Kiras Körper bei einer Prügelei eher lächerlich machen würde, hielt ihn gerade noch so davon ab.
    Aber verdammt, die Magier waren nicht die Bösen in dieser Geschichte! Sie versuchten nur zu helfen, indem sie die gefährlichen Paranormalen von den Menschen trennten. Bei McNamara klang es so, als wären Magier allein an Macht interessiert.
    »Wir – äh, ich meine die Magier – wollen die Menschen bloß schützen! Sie haben doch gar nicht vor, die paranormale Rasse auszulöschen.«
    »Es gibt genug, die genau das beabsichtigen. So oder so: Das Ergebnis wird das gleiche sein.«
    Kingsley! , wütete Kira in seinem Kopf.
    McNamara hatte mit seinen Worten einen solchen Schock in ihr ausgelöst, sie dermaßen geschwächt, dass Cian an die Oberfläche treten und ihren Körper übernehmen konnte. Jetzt war sie wieder ihrer Handlungsfähigkeit beraubt und dementsprechend wütend.
    Dabei hatte Cian die Situation gar nicht ausnutzen wollen. Er wollte dem arroganten McNamara lediglich seine Meinung sagen.
    Doch nun spürte er, wie hintergangen Kira sich durch sein Handeln fühlte, und Schuldgefühle stiegen in ihm auf. Er wäre jetzt tot, wenn sie ihm nicht das Leben gerettet hätte.
    Ich dachte, wir würden uns in Zukunft abstimmen, sagte Kira fassungslos.
    Es war keine Absicht! Es ist einfach so passiert.
    Ach ja?, keifte sie. Das war nur ein Versehen?
    »Siehst du denn nicht, was hier geschieht?«, fuhr McNamara fort, der von ihrem inneren Zweikampf ja nichts wissen konnte. »Sie rauben euch Sidhe nicht nur die Magie, sondern zerstören, was euch im Kern ausmacht. Sie nehmen euch eure Rituale, eure Kultur. Eingesperrt in diesen riesigen Eisenkäfigen verlernt ihr eure eigene Natur! Du selbst bist das beste Beispiel dafür. All diese rohe Magie, die in dir steckt – du weißt sie nicht einmal zu nutzen. Wenn du hierbleibst, könnte ich dir viel beibringen. Alles, was die Magier euch verbieten …«
    »Genug!«, bellte Cian mit Kiras Stimme.
    McNamara wirkte irritiert. Es geschah wohl nicht oft, dass eine Sidhe ihm ins

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