Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gefangene der Magie

Gefangene der Magie

Titel: Gefangene der Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Wild
Vom Netzwerk:
Mitteln spielen?«, zischte sie. »Na schön, das kannst du haben!« Kira war noch sehr unerfahren, was die Nutzung ihrer neu entdeckten Magierfähigkeiten anbelangte. Sie mochte vielleicht aus demselben Stoff gewoben sein, aber nichtsdestotrotz waren die Magie der Magier und die der Sidhe nicht miteinander zu vergleichen.
    Ihre Magie war etwas Zartes, Mächtiges. Sie zogen sie aus ihrer eigenen Mitte und gingen behutsam mit ihr um. Energieaufwendige Angriffe kamen da nicht infrage. Die Magier hingegen bezogen ihre Magie, woher sie wollten. Sie brauchten nicht darauf zu achten, wie viel sie nahmen.
    Kira hatte dies früher für Skrupellosigkeit gehalten, aber seit ihrer Einführung in die Welt der Magier war sie sich der Schwierigkeiten immer mehr bewusst geworden. Sich fremde Magie anzueignen war, wie ein Feuer in der Brust zu spüren. Es wärmte das Herz und erfüllte einen mit unglaublicher Euphorie. Ließ man die Flamme aber zu lange brennen, konnte es bald unangenehm werden. Es war schwierig, die Menge an Magie, die man nahm, zu kontrollieren.
    Als Anfängerin hatte Kira bisher nur wild in der Gegend rumgeschnappt und sich die dicksten Magiebrocken geholt. Kurz gesagt: Ihr Können reichte gerade mal aus, Ares in die Luft zu jagen. Ob dabei auch keiner – sie eingeschlossen – in der Nähe verletzt wurde, konnte sie jedoch nicht garantieren.
    Durch eine Reihe unglücklicher Zufälle war Kira aber nicht die Einzige in ihrem Körper, die in den Geheimnissen der Magie bewandert war. Sie schenkte Ares noch einen letzten, hämischen Grinser, dann ließ sie los.
    Die Barriere zwischen ihrem und Kingsleys Geist brach zusammen, sie selbst fiel zurück. Keine Sekunde später drängte der Magier voller Ungeduld an die Oberfläche.
    Er wartete schon seit Ewigkeiten darauf, mit Ares abzurechnen.

Ein Magier, ein Spanier und ein zugedröhnter Werwolf fuhren durch die Straßen des Magic Central Seven. Was sich nach dem Anfang eines schlechten Witzes anhörte, war für Cian bittere Realität geworden.
    »Nicht nach rechts! Links abbiegen!«, brüllte Cian gegen die Technomusik an, die aus den Lautsprechern dröhnte. »Izquierda!« War ja klar, dass er den Taxifahrer ohne Englischkenntnisse erwischen würde.
    Der Spanier gab einen grunzenden Laut von sich und schnitt die Kurve, was mit heftigem Hupen quittiert wurde.
    »Wieso schalten Sie Ihren Autopiloten nicht ein?«
    »Eh?«
    »Ach, vergessen Sie es!« Kingsley ließ sich mit einem Seufzer in den Sitz zurückfallen. Nach dem Zwischenfall mit dem Werwolfsrudel vor Ryans Anwesen hatten sie sich ein Taxi geschnappt und befanden sich nun auf dem Weg zu Meggie. Er hoffte nur, dass sich Pooka und seine Leiche immer noch in der Gegenwart der kleinen Hexe befanden. Er wusste nicht, wo er sonst nach einem Zombie und einem irren Geisterwesen suchen sollte.
    Ares saß mit einem seligen Lächeln auf den Lippen auf dem Platz neben ihm. Die tiefen Stirnfalten, die sein Gesicht sonst so ernst wirken ließen, waren verschwunden. Recht bemerkenswert, wenn man die vielen Schrammen an seinem Körper betrachtete. Cian hatte ihn mit einem Zauber belegt, den man sonst zur Beruhigung von Schwerverletzten verwendete. Es hätte ihm weitaus mehr Freude bereitet, Ares windelweich zu hexen, aber er musste auch den momentanen Zustand seines Körpers in Betracht ziehen. Einen bewusstlosen Werwolf durch die Gegend zu schleifen, wäre mit Kiras dünnen Ärmchen keine Freude gewesen.
    Außerdem hätten sie dann wahrscheinlich auch kein Taxi bekommen. So reichten schon die Handschellen und der offensichtlich weggetretene Zustand des Werwolfs, um missbilligende Blicke auf sich zu ziehen.
    Cian rüttelte missmutig an dem kalten Stück Metall an seinem Handgelenk. Er hatte alle möglichen und unmöglichen Zauber ausprobiert, aber nichts hatte das Eisen lösen können. Ares musste es aus der Werkstatt eines Alchemisten haben. Anders konnte Cian sich die Hartnäckigkeit des Metalls nicht erklären.
    »Verdammt, Ares!«, schimpfte er. »Wo ist der Schlüssel?«
    Der Werwolf kicherte.
    Cian starrte ihn an. Bei Gott, er kicherte . Die apokalyptischen Reiter konnten nicht mehr weit sein.
    »Erinnerst du dich an den Werwolf, den du durch das Barfenster geschleudert hast?«
    Cian nickte. »Was ist mit dem?«
    Ares kicherte erneut und Cian spürte, wie Gänsehaut seine Arme überzog. »Der hat den Schlüssel.«
    Wäre ja auch zu schön gewesen, wenn einmal etwas einfach gewesen wäre , sagte Kira.
    Cian horchte auf.

Weitere Kostenlose Bücher