Gefangene der Magie
wenig verschieben , meldete sich Kira entnervt zu Wort. Ich weiß, das muss langsam langweilig für dich klingen, aber da hinten steht ein Magier, der soeben versucht hat, dich umzubringen.
Es tat weh, es zuzugeben, aber Kira hatte Recht.
»Wir verschieben das auf später«, zischte er Ares zu. Dann drehte er sich zu Max um, der die Hände zu Fäusten geballt noch immer in der Haustür stand und ihn ansah, als hätte gerade die Pest persönlich bei ihm geklingelt.
Cians Brust zog sich zusammen. Sie waren einmal Kollegen, ja sogar Freunde gewesen. Max und er. Damals, bevor Evan alle Magier davon überzeugt hatte, dass bei Cian sämtliche Glühbirnen durchgebrannt waren. Dass er auf die Seite der Paranormalen gewechselt war und seinen Leihkörper erschossen hatte, um weiterhin in Kiras Kopf leben zu können.
Als Max erneut Magie in sich zu sammeln begann, hob Cian abwehrend die Hand. »Ruhig Blut, Max. Ich bin’s doch, Cian. Was tust du hier?«
Max’ Gesicht nahm einen tiefen Rotton an. Der schwarze Bart zitterte vor Wut. »Ich wohne hier!«, bellte er. »Und welchen Grund hast du?«
Cians Mund klappte auf. Die meisten Magier zogen es vor, in den Apartments inmitten der Magic Centrals zu leben. Aber es stimmte, Max hatte immer außerhalb wohnen wollen. Sie waren nie so enge Freunde gewesen, dass Cian ihn und seine Familie dort besucht hätte. Doch musste Cian jetzt ausgerechnet Max’ Haus erwischt haben?
»Meggie.« Cian räusperte sich. »Sie ist … deine Tochter?«
Max verengte die Augen zu Schlitzen. »Was hast du mit meiner Tochter zu tun?«
Cian rieb sich die Schläfen. Das lief mal wieder alles in die völlig falsche Richtung. »Hör zu, Max. Ich weiß, dass Evan euch eine Menge Mist erzählt hat. Dass ich jetzt mit dem Feenvolk sympathisiere und mich selbst erschossen habe. Aber ich kann dir versichern …«
Erst Ares’ triumphierendes Grinsen ließ ihn seinen Fehler bemerken. Schmerz und Enttäuschung wallten in seiner Brust auf und schnitten durch sein Inneres wie die Spitze eines Dolches. Tinker Bell …
Lass es! , fauchte Kira. Du willst doch keine Sympathie für eine Fee empfinden, oder?
Ich habe es nicht so gemeint. Das weißt du.
Nein, weiß ich nicht.
Verdammt, Kira! Wir haben jetzt keine Zeit für so was.
»Wir haben doch alle gesehen, wie du dich wegen der Kleinen verhalten hast«, sagte Max.
»Und deswegen glaubst du, ich würde mich erschießen? Komm schon, Max! Du kennst mich. Ich bin kein Typ für Selbstmord. Ich kann Blut nicht ausstehen.«
Ja, ignorier mich einfach. Ich wusste doch, du willst nur meinen Körper.
Cian hätte am liebsten die Augen verdreht. Ihr Frauen habt echt ein schlechtes Timing, wenn es darum geht, beleidigt zu spielen.
»Ich glaubte, dich zu kennen, Cian. Aber jetzt stehst du vor mir und trägst einen BH . Ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll. Mal abgesehen davon, dass du nun auch noch auf Fesselspielchen mit Männern abfährst.« Max deutete mit dem Kinn auf die Handschellen.
Cian runzelte die Stirn, unsicher, ob er beleidigt oder erleichtert sein sollte, weil Max seinen Humor wiedergefunden hatte. »Wir haben den Schlüssel verloren.«
»Was im Eifer des Gefechts nicht alles passieren kann …«, erwiderte Max trocken.
»Vielleicht können wir das Thema auf später verschieben. Ich muss mit Meggie reden.«
Max schnaubte. »Den Teufel wirst du tun.«
»Max …«
»Nichts Max!«, fuhr sein Freund ihn an. Magie zuckte warnend unter seinen Fingerspitzen. »Vor zwei Wochen hat ein Drache das Nachbarhaus niedergebrannt. Ein echter, gottverdammter Drache. Meine Tochter war mit Brandblasen übersät, schwört aber, sich an nichts erinnern zu können. Weißt du was davon?«
Max’ Blick verriet, es wäre besser, nichts davon zu wissen. Doch Cian wollte ihn nicht anlügen.
Unruhig fuhr er über den Jeansstoff von Kiras Hose. »Der Drache wurde geschickt, um mich zu töten. Oder vielmehr Kira.«
»Red keinen Unsinn!«, fuhr Max ihn an. »Wir würden niemals einen Drachen auf jemanden hetzen. Zu viele Kollateralschäden. Ganz zu schweigen davon, dass wir solche Untiere für einen Mythos hielten.«
Cian entging nicht, dass Max Mordversuche an einem ehemaligen Kollegen keinesfalls ausschloss. »Es wird dich überraschen, aber es gibt noch mehr Leute, die versuchen, uns umzubringen.«
»Das mag sein, aber damit wäre immer noch nicht geklärt, was meine Tochter mit all dem zu tun hat.«
»Ich muss ihr nur ein paar Fragen stellen. Wenn du
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