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Gefangene der Magie

Gefangene der Magie

Titel: Gefangene der Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Wild
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zur Seite, um Blut auszuspucken. »Das war dafür, dass du meine kleine Schwester an ihrem sechzehnten Geburtstag entjungfert hast«, sagte er und wischte sich mit dem Handrücken übers Gesicht. Dabei verschmierte er das Blut nur noch mehr.
    »Oh, bitte! Deine süße kleine Schwester hat mich in eurer Garage praktisch vergewaltigt.« War das ein Zahn, der da wackelte? Cian atmete tief durch. Er durfte jetzt nur nicht die Nerven verlieren. »Und man kann es mir kaum verdenken, dass ich mich ergeben habe. Bei ihrem kaum verdeckten Hintern, mit dem sie immer vor meinem Gesicht herumgewackelt hat.«
    Evan setzte sich auf, um Cian finster anzugiften. »Willst du damit sagen, meine Schwester ist eine Hure?« Drohend krabbelte er auf allen vieren auf Cian zu.
    »Wenn sie nur halb so verdorben ist wie ihr Bruder, hat sich wahrscheinlich schon halb Wiltshire zwischen ihren Beinen vergnügt.«
    »Oh, komm her und sag mir das ins Gesicht!«
    Und Cian tat genau das.
    Zwei Minuten später lagen sie reglos am Boden. Keiner von ihnen war in der Lage, auch nur einen Muskel zu rühren, geschweige denn, einen solchen zu verletzen. »Ich habe Sarah an ihrem sechzehnten Geburtstag nicht entjungfert«, sagte Cian in die Stille hinein. »Das hat sie bloß rumerzählt, damit Marcy sie zu ihrer dämlichen Party einlädt.«
    »Eigentlich ist es witzig«, stöhnte Evan unter Schmerzen. »So haben wir uns kennengelernt. Weißt du noch?«
    Cian war immer noch wütend auf Evan und trotzdem konnte er das Lachen nicht unterdrücken. So erging es ihm immer, wenn er an ihre erste Begegnung zurückdachte. Es war der Einschulungstag an der Highschool für Magiebegabte gewesen und Evan hatte Cian wegen seiner verrückten Mutter gemobbt. Cian hatte zurückgemobbt. Als sie bei seinem Musterschülerstatus und Evans kümmerlichen Geschlechtsteilen angekommen waren, regnete es Fäuste und gebrochene Nasen. Sie verbrachten ihre erste Schulwoche im Krankenhaus und danach viele gemeinsame Stunden beim Nachsitzen.
    Seither waren sie unzertrennlich gewesen.
    Aber diese Zeit war vorbei. Evan hatte alles zerstört. Es interessierte Cian nicht, dass Evan unter Sinas Bann stand. Ihre Freundschaft hätte stärker sein sollen als jede Magie.
    Die Zähne vor Schmerz zusammenbeißend, setzte sich Cian auf. Durch das offene Fenster hörte er ein Fahrzeug heranrollen, dann wie der Motor verstummte. Eine Tür wurde zugeknallt und Männer kamen streitend auf das Haus zu. Max’ tiefer Bariton war unverkennbar.
    Evan und Cian erstarrten beide.
    Schritte erklangen auf der Treppe. Evan kicherte wieder sein verrücktes Kichern, das Cian einen Schauer über den Rücken jagte. Jemand kam an die Tür und Cian trat gegen Evans Schienbein, um ihn zum Verstummen zu bringen.
    Kannte Max Evans Code? Offensichtlich. Ohne anzuklopfen, öffnete er die Eingangstür und brüllte durch die Wohnung: »Evan! Bist du da?«
    Cian wusste nicht, woher er die Kraft dazu nahm, aber im nächsten Moment war er auf den Beinen und rannte in die Diele.
    »Cian?«, rief sein Kollege überrascht aus, als Cian im Eingangsbereich erschien. Die Magie, die Max eben noch kampfbereit in den Fingerspitzen gehalten hatte, verpuffte, während sich sein Gesicht mit Blässe überzog. »Großer Gott. Du hast es tatsächlich geschafft? W-wie?«
    »Ich habe keine Ahnung.« Cian lehnte sich schnaufend an den Türpfosten. »Musste mich mit Dämonen und Hexen herumschlagen und mich mit meiner eigenen Leiche prügeln.«
    Max schüttelte den Kopf, als wäre das alles zu viel für ihn. Cian kannte das Gefühl.
    Hinter den breiten Schultern seines Kollegen erschien nun auch Martins auffallend roter Haarschopf, als dieser sich selbst von Cians Wiederauferstehung überzeugen wollte. Anerkennend pfiff er durch seine schiefen Zähne.
    »Du bist verletzt«, bemerkte Max mit einem Mal. »Was ist passiert?« Misstrauen flackerte in seinen Augen auf. »Wo steckt Evan?«
    Cian musste sich beherrschen, nicht hinter sich zu blicken, wo Evan gekrümmt am Boden lag. Seufzend wischte er sich mit dem Handrücken Schweiß und Blut von der Stirn. Er musste vollkommen verrückt sein, Evan auch noch in Schutz zu nehmen. Trotzdem tat er es. »Wir haben ein wenig miteinander gerangelt. Ihr seid zu spät. Er ist bereits weg.«
    Cian meinte, ein belustigtes Hüsteln aus dem Wohnzimmer zu vernehmen, und schloss die Tür zur Diele hinter sich.
    Max schüttelte immer noch seinen schweren Kopf. »Was für ’ne verrückte Scheiße.« Dann fixierte er

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