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Gefangene der Magie

Gefangene der Magie

Titel: Gefangene der Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Wild
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Cian mit seinen dunklen Augen. »Wieso hast du uns nicht von Anfang an davon erzählt? Dass Evan der Bösewicht ist?«
    »Ich wusste es doch selbst erst, als er mich erschossen hatte.« Die Erinnerung daran hätte Cian die Tür hinter sich fast wieder aufreißen lassen. »Und ihr wart alle so geil darauf, einer Sidhe die Schuld an allem zu geben, dass keiner von euch zuhören wollte.«
    »Es tut mir leid, wie es gekommen ist«, sagte Max und Cian hörte ehrliche Reue heraus. »Dass du einen Drachen auf meine Tochter gehetzt hast, hab ich dir aber immer noch nicht verziehen.«
    Unglücklich legte Cian die Stirn in Falten. »Ich habe keinen Drachen auf Meggie gehetzt. Das war die Rebellenanführerin – Meggie ist sozusagen in die Schusslinie geraten.«
    Ein humorloses Lachen entwich Max’ wettergegerbten Lippen. »Was für ’ne Scheiße!«, sagte er noch einmal.
    »Vielleicht sollten wir dieses Gespräch im Zentrum fortsetzen«, warf Martin ein. »Jemand muss sich um diese Verletzungen kümmern. Das sieht echt übel aus, Cian.«
    »Alles halb so wild, wenn ich endlich mal unter eine Dusche komme.« Der Gedanke an heißes Wasser und frische Klamotten ließ ihn fast ohnmächtig werden vor Glück. Die einfachen Dinge des Lebens – wie er sie vermisst hatte.
    Vorher galt es aber noch, etwas Wichtiges zu klären. Etwas, was ihn schon die ganze Zeit peinigte. »Kira – Evan hat mir erzählt, dass ihr sie geschnappt habt. Wo ist sie?«
    Max sah ihn verständnislos an. »Da, wo ihresgleichen hingehört. Im Reservat. Wo sollte sie denn sonst sein?«

Die Pressekonferenz sollte bereits am nächsten Morgen stattfinden. Max und die anderen Oberhäupter des Magic Centrals hatten ein Blitzmeeting einberufen, um über die Zukunft von Magic Central Seven zu entscheiden.
    Seit Cians vermeintlichem Tod hatte man das Amt des Meistermagiers noch nicht neu besetzt. Und so sahen es alle als das Einfachste an, wenn er wieder auf seinen alten Posten zurückkehrte.
    Für die Öffentlichkeit war die passende Story erfunden worden. Den Ärzten, die Cians Leiche untersucht hatten, musste ein Fehler unterlaufen sein. Bereits unter der Erde, war Cian wieder zu sich gekommen und hatte sich freigeschaufelt. Verwirrt durch den Blutverlust und den Schock, lebendig begraben worden zu sein, war er ziellos durch die Gegend gewandert und hatte sich erst jetzt erholt.
    Kira würde mit keiner Silbe erwähnt werden.
    In einer halben Stunde sollte Cian diese Geschichte bestätigen, charmant in die Kamera lächeln und den Bewohnern von Magic Central Seven versichern, dass er wieder da war, um für ihren Schutz und den ihrer Kinder zu sorgen.
    In einer halben Stunde war er wieder Cian Kingsley, Meistermagier von Magic Central Seven, lebendig und in seinem eigenen Körper, als wäre nichts passiert.
    Cian war in seinem eigenen Apartment, frisch geduscht und rasiert, und stand unschlüssig vor dem Badezimmerspiegel.
    Mary, eine der Heilerinnen im Central, hatte sein Gesicht wieder vollständig hergestellt. Cian sah erholt aus. Er fühlte sich erholt. Nichts deutete darauf hin, dass er sich vor zwei Stunden noch halb totgeprügelt hatte.
    Der modrige Beerdigungsanzug war endlich in den Müll gewandert. Stattdessen trug Cian ein exklusives Outfit aus Hemd, Krawatte und blank polierten Schuhen. Nur die besten Stoffe. Die teuersten Marken.
    Cian war sein eigenes Leben noch nie sinnloser erschienen. Wie hatte er sich die letzten Jahre überhaupt als glücklich bezeichnen können? Ohne Kira schien auf einmal nichts mehr von Bedeutung zu sein. Er konnte nur noch an sie denken. An ihre Verzweiflung und wie verlassen sie sich fühlen musste.
    Alicia hatte vorhin an seine Tür geklopft. Cian hatte nicht aufgemacht.
    »Bist du endlich so weit?«, fragte Max aus dem Wohnzimmer. Gleich darauf erschien er mit zusammengezogenen Augenbrauen in der Tür zum Badezimmer.
    Cian nickte tonlos. Während des Blitzmeetings hatte er versucht, das Thema auf Kira zu lenken, aber niemand hatte ihn verstanden. Weshalb es falsch sein sollte, die Sidhe erneut hinter die Eisenmauern des Reservats zu verbannen. Er hatte doch selbst dafür gesorgt, dass die Monster eingesperrt worden waren.
    Die Magier hatten Angst, dass die Öffentlichkeit von Cians widernatürlicher Beziehung zu einer Sidhe erfuhr. Ihre bloße Existenz war schon eine Bedrohung für die sorgsam zurechtgelegte Story, die sie bald der Presse verkünden würden. Was wäre das für ein Skandal, wenn die Wahrheit

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