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Gefangene der Magie

Gefangene der Magie

Titel: Gefangene der Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Wild
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Geschichte. Einmal angefangen, hörte Elly nicht mehr auf. Sie erzählte Kira voller Leidenschaft von dem neuen Nagellack, den sie zusammengemischt hatte. Ellys Geplapper hatte einen herrlich einlullenden Effekt und bald spürte Kira, wie sie sich entspannte.
    Vielleicht war ihre Situation ja gar nicht so schlimm. Sie war praktisch hier aufgewachsen und hatte es überlebt. Das würde sie auch jetzt wieder.
    Elly plapperte munter weiter, aber auf einmal konnte Kira ihr nicht länger zuhören. Der Fernseher vor ihnen lief ohne Ton, nur eine Reihe von flimmernden Bildern, die Kira in dem Drang nach Betäubung über sich hatte ergehen lassen.
    Als aber nun Cians Gesicht auf dem Bildschirm erschien, durchzuckte es Kira wie ein Blitz und sie schaltete den Ton ein. Ihre Hand lag zitternd auf der Fernbedienung.
    Elly verstummte.
    Im ersten Moment wollte Kira ihren Augen nicht trauen. Ein Icon oben rechts verriet, dass es sich um eine Liveübertragung handelte, aber der Mann, der so charmant in die Kamera lächelte, konnte unmöglich derselbe sein, den sie vor nicht einmal vierundzwanzig Stunden an einer Tankstelle zurückgelassen hatte.
    Dieser hier sah frisch und erholt aus. Er hatte rasierte Wangen und trug einen schicken Anzug. Blitzlichter zuckten über sein Gesicht, während Journalisten ihn mit Fragen bestürmten. Bei dem Durcheinander war nicht zu verstehen, um was es überhaupt ging. Erst als Max Crawford sich vor die Menge schob und um Ruhe bat, wurde es leiser und Kira konnte einzelne Fragen heraushören.
    Cian Kingsley ist von den Toten zurück, wurde als Text am unteren Bildschirmrand eingeblendet. Kira war, als würde ihr das Herz stehen bleiben.
    »Mr Kingsley, sind das wirklich Sie?«
    »Hat die Sidhe, die Ihre Leiche geraubt hat, Sie mit schwarzer Magie zurückgeholt?«
    Noch mehr Fragen sprudelten aus zahllosen aufgeregt zitternden Mündern, aber Kira hörte sie kaum. Für sie flossen all die fremden Stimmen zu einem entfernten Rauschen im Hintergrund zusammen, bis sie nur noch eine Stimme hörte – einen Mann sah.
    Den Mann, der noch vor Stunden all das hatte verlassen wollen, um mit ihr ein neues Leben in Mexiko zu beginnen. Sie sollte ihm wahrscheinlich keine Vorwürfe machen – schließlich war sie es, die ihn verlassen hatte – und trotzdem schmerzte es Kira, wie schnell er sie vergessen hatte.
    Dann öffnete er den Mund und heraus floss der größte Mist, den sie je gehört hatte. Genau betrachtet, hatte Kira nie etwas anderes von Cian gehört, wenn er dieses gewinnende Lächeln Richtung Kamera lenkte. Wieso sollte es jetzt also anders sein?
    Es sollte aber anders sein!, dachte sie, während sich ihre Hand um die Fernbedienung krampfte. Cian sollte anders sein. Nicht mehr derselbe Meistermagier wie früher, den sie während ihrer Gefangenschaft so sehr gehasst hatte.
    Aber er hatte sich nicht geändert und diese Erkenntnis fraß sich tief in ihr Herz. Cian redete von einem tragischen Missverständnis. Lebendig begraben. Den Ärzten musste ein Fehler unterlaufen sein. Kira wartete darauf, erwähnt zu werden, aber niemand sprach von ihr.
    Schließlich gestattete Cian den Reportern, Fragen an ihn zu richten. Sie überschlugen sich beinahe vor Aufregung. Das war die größte Story, seit sich der Vizebürgermeister von Portsmouth als Werwolf entpuppt hatte.
    Eine kecke Brünette durfte die erste Frage stellen. »Mr Kingsley, der Mann, der Sie erschießen wollte, hat offensichtlich versagt. Konnten Sie vielleicht erkennen, wer es war? Die Ermittlungen laufen seit Wochen ins Leere.«
    Kira sah Cian zögern. »Es war dunkel. Ich konnte nicht viel sehen, aber ich bin mir sicher, dass es niemand war, der mir nahesteht.« Keine Lüge, aber auch nicht die ganze Wahrheit. Politiker eben.
    »Ich verstehe, dass die Erinnerung sehr schmerzhaft für Sie sein muss«, fuhr die Reporterin mit gespieltem Mitleid fort. »Aber haben Sie wenigstens die Spezies erkannt? Waren auch Sie ein Opfer der Paranormalen?«
    »Bei dem Attentäter handelte es sich um einen einfachen Menschen«, sagte Cian. »Doch auch wie bei den andern Fällen in der Mordserie an führenden Magiern ist eine Verzauberung durch Sidhemagie nicht auszuschließen.«
    Die Reporter redeten wieder wild durcheinander. Max Crawford bat erneut um Ruhe, aber diesmal ohne Erfolg. Einige fragten nach der Sidhe, die Cians Leichnam entführt haben sollte.
    Da wurde es Max zu bunt. Seufzend wischte er mit der Handfläche durch die Luft und alle Stimmen

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