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Gefangene der Magie

Gefangene der Magie

Titel: Gefangene der Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Wild
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Faustschlag in die Magengrube und ihm wurde speiübel. Sein Blick flog zur Kamera.
    »Kira?«, fragte er mit bebender Stimme.
    Oh, bitte nicht!
    Auf einmal war Max an seiner Seite, stützte ihn mit einem seiner bulligen Arme. »Cian? Was ist los?«
    Cian antwortete ihm nicht. Sein Blick war auf die Menge gerichtet, die Aufnahmegeräte, die Kameras und die Zuschauer, die er nicht sehen konnte. Die vor den Fernsehern saßen.
    Er wusste, was sie hören wollten, über die Monster, die ihren Staat befielen, und dass er sie alle finden und an Eisen binden würde. Cian hatte ihnen immer gesagt, was sie hören wollten. Voller Leidenschaft hatte er solche Reden geschwungen, aber an diesem Morgen brannten die Worte wie Säure auf seinen Lippen.
    Und dann konnte er nicht mehr. Angewidert verzog er die Lippen. »Oh, zur Hölle mit alldem!«
    Er löste sich aus Max’ Griff, ehe er sich umwandte, um das Podium zu verlassen. Ein Raunen erhob sich im Publikum, Fragen wurden laut, aber Cian schenkte ihnen keine Beachtung.
    Nur noch einmal blickte er zurück in die Kamera und zum ersten Mal an diesem Morgen war sein Lächeln ein ehrliches. »Keine Angst, Kira. Ich bin gleich bei dir.«
    »Cian, was zur Hölle sollte das eben?«, rief Max ihm hinterher, als Cian durch eine Hintertür in den Gang nach draußen trat.
    Die Pressekonferenz fand im Hauptgebäude der Magier statt, dem Herzen des Magic Centrals. Es war kreisförmig gebaut, mit abstehenden Armen, die zu den restlichen Bauten führten, und dem sagenumwobenen Stonehenge in der Mitte.
    Vom Gang aus konnte Cian die Steinformation durch die Glasfassade betrachten. Eine gläserne, magiegeschützte Kuppel umgab sie und ihr Eingang wurde streng bewacht. In ihrem Zentrum war Cian zum Meistermagier ernannt worden.
    Max’ Gebell ignorierend, stützte sich Cian mit einem Arm an der Fassade ab und blickte auf die Megalithformation hinunter. Äußerlich betrachtet waren es bloß ein Haufen Steine, aber Cian konnte die von ihnen ausgehende Magie in seinen Adern fühlen. Wie sie dort pulsierte.
    »Cian!« Max war hinter ihm aufgetaucht und krallte seine Hand in Cians Oberarm. »Du gehst da sofort wieder rein! Was ist nur los mit dir?«
    Cian warf einen finsteren Blick über seine Schulter und fegte Max’ Hand beiseite. Er konnte es nicht leiden, wenn ihm jemand Befehle erteilen wollte. So hatte er dieses Spiel noch nie gespielt.
    »Ich gehe nicht zurück. Nicht ohne Kira an meiner Seite.«
    »Kira? Das Sidhemädchen? Was hat die Kleine bloß mit dir angestellt?« Max verzog angewidert die Lippen. Dann schüttelte er den Kopf und sprach mit gesenkter Stimme weiter, als hätte er Angst, jemand könnte sie belauschen. »Hör mal. Wenn es dich wirklich so arg erwischt hat, gibt es bestimmt Möglichkeiten, das Mädchen zu besuchen. Ein abgesichertes Zimmer im Reservat einzurichten, dürfte ein Leichtes sein. Nur hör endlich auf, dich in aller Öffentlichkeit wie ein Idiot zu benehmen.«
    Cians Brustkorb verkrampfte sich, als er den Sinn hinter Max’ Worten verstand. Sie würden Kira mit ihm in einen Raum sperren, ohne ihre Einwilligung. Sie wäre ihm vollkommen ausgeliefert.
    Cian wurde schlecht bei dem Gedanken, wie oft ähnliche Szenarien vielleicht schon stattgefunden hatten. Und da erst erkannte er, dass er mehr tun musste. Dass es nicht reichte, Kira einfach nur aus dem Reservat zu holen. Ein Leben als Außenseiterin, von der Gesellschaft geächtet und von Ignoranten gefürchtet, wollte er ihr nicht zumuten. Nichts wünschte er sich mehr, als sie glücklich zu machen. Und das würde in der Welt, die er mit erschaffen hatte, niemals möglich sein.
    »Es tut mir leid, Max«, sagte Cian und trat einen Schritt zurück. Weg von seinem alten Freund und Kollegen. Für Cian war es mehr als ein bloßer Schritt, es war eine Entscheidung für eine andere Zukunft. »Aber ich kann das nicht mehr tun. Ich bin nicht länger der Mann, den ihr wollt.«
    Cian nahm einen tiefen Atemzug. Die nächsten Worte erforderten Mut. »Hiermit trete ich offiziell von meinem Amt als Meistermagier zurück.«

Cian trommelte mit den Fingern unruhig auf dem Lenkrad herum. Er war dieselbe Straße gerade zweimal rauf- und runtergefahren, als die sanfte Frauenstimme des Bordcomputers einen Anruf meldete. Cian war nicht überrascht, schnaubte aber trotzdem, als die amerikanische Nummer auf dem Display seine Befürchtungen bestätigte.
    Die Wiederauferstehung des einzigen Sohnes bedurfte nicht mehr als einer höflich

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