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Gefangene der Magie

Gefangene der Magie

Titel: Gefangene der Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Wild
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formulierten E-Mail. Aber wenn er seinen Posten kündigte, hatte sein Vater auf einmal Zeit, ihn anzurufen.
    Cian war gereizt genug, den Anruf abzulehnen. Dann schrie er den Bordcomputer doch an, das Gespräch anzunehmen. Augenblicklich erschien das Gesicht seines Vaters auf dem Display. Der Blick eisig und der Mund zu einer dünnen Linie verzogen. Logan Kingsley hatte den Posten des Meistermagiers vor zwei Jahren an seinen Sohn weitergegeben und war nach Amerika ausgewandert, um die Führung von Magic Central Three zu übernehmen, dem zweitgrößten Magic Central der Welt.
    Die Aufregung war anfangs groß, ob man wirklich einen so jungen Mann wie Cian zum Meistermagier ernennen konnte. Mit harter Arbeit und Charme war es Cian schließlich gelungen, Magic Central Seven für sich zu gewinnen.
    Sein Vater selbst hatte sich stets zufrieden gezeigt. Als Cian nun in Logans zornige Augen blickte, war es das erste Mal, dass dieser seine Entscheidung zu bereuen schien.
    »Was denkst du, was du da tust?«, fragte Logan leise und gelassen. Andere hätte der Tonfall vielleicht beruhigt, aber Cian wusste, dass sein Vater am gefährlichsten war, wenn er so sprach.
    Logan war nicht mehr als ein digitales Bild auf seinem Bordcomputer und trotzdem fiel es Cian schwer, ihm in die Augen zu sehen.
    »Ich habe gekündigt«, sagte er schließlich.
    »Was soll das heißen?«
    »Ich arbeite nicht mehr für Magic Central Seven. Auch nicht für den Senat.«
    Für ein paar Sekunden verschlug es Logan die Sprache. »Du hast viel durchgemacht die letzten Wochen. Ich hätte es wissen sollen, dass du noch zu aufgewühlt bist, um einen kühlen Kopf zu bewahren und klare Entscheidungen zu treffen. Fahr zurück, mach eine Woche Urlaub. Ich bin mir sicher, die Oberhäupter von Magic Central Seven kommen noch eine Weile ohne dich zurecht.«
    Cian musste sich schwer zusammenreißen, um nicht zu schreien. »Ich mache keinen Urlaub. Ich habe gekündigt. Hast du nicht zugehört?«
    »Diesen Posten kündigt man nicht. Wenn dir der Druck zu groß ist, hättest du das vor zwei Jahren sagen sollen.«
    »In der Zwischenzeit ist viel geschehen.«
    Logan verengte die Augen zu schmalen Schlitzen. »Das hat hoffentlich nichts mit dieser Sidhe zu tun.«
    Cian fragte gar nicht, woher sein Vater von Kira wusste. »Und wenn doch?«
    »Ich habe dich nie für dumm gehalten, Cian. Du bist ein Magier. Du weißt, dass so was nie funktionieren kann, oder?«
    Cian schaltete auf stur. Er war es leid, von allen Seiten zu hören, dass eine Beziehung zwischen ihm und Kira nicht funktionieren konnte. Er war es leid, sein Leben von seinem Vater bestimmt zu sehen. »Ich leg jetzt auf.«
    »Das wirst du nicht! Cian! Du kannst nicht …«
    Aber Cian hatte die Verbindung schon abgebrochen. Erneut fluchend wies er den Bordcomputer an, keine weiteren Anrufe entgegenzunehmen. Dann stoppte er den Wagen.
    Ausnahmsweise einmal war es sein eigenes Fahrzeug – weder gestohlen noch geborgt. Trotzdem konnte er sich nicht recht freuen. Sein Vater hatte ihm den letzten Nerv geraubt und seine Umgebung weigerte sich schlichtweg, sich vor seinen Augen zu verändern.
    Den Stützpunkt der Rebellen hatte er zwar größtenteils durch Kiras Augen erlebt, trotzdem sollte er ihn wiedererkennen können. Als er die Straße hier rausgefahren war, war er sich stellenweise sogar sicher gewesen, auf der richtigen Route zu sein. Vieles war ihm bekannt vorgekommen. Doch seit er die schmale Straße durch das Dickicht genommen hatte, war ihm alles fremd. Dabei hätte hier ein Industriegelände stehen sollen. Grüne, saftige Felder erstreckten sich kilometerweit, Bäume wiegten sich sanft im Wind.
    Noch nie hatte er den Anblick von Schrott so sehr vermisst.
    Cians Faust schlug gegen das Lenkrad, dann drückte er ein paar Knöpfe und verband den Bordcomputer mit dem Netz. Im Gegensatz zu Evan stattete er sich gerne mit der neuesten Technik aus. Eine elektronische Frauenstimme wünschte ihm einen schönen Nachmittag und erkundigte sich nach seinen Wünschen.
    »Ich brauche eine Liste sämtlicher Industriegelände in einem Umkreis von zwanzig Kilometern«, sagte er. »An oberster Stelle jene, die nicht mehr in Betrieb sind.« Mal ehrlich, wie konnte man diesen Schnickschnack nicht lieben?
    Ein Piepsen verriet die Arbeitsaufnahme des Computers und Cian stieg aus dem Wagen.
    Ein lautes Schnauben ließ ihn in der Bewegung erstarren.
    »In unseren Reihen wimmelt es von Sidhe und wahren Künstlern der Illusion. Da traust

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