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Gefangene der Magie

Gefangene der Magie

Titel: Gefangene der Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Wild
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Umgeben von schneeweißer Haut, wirkte das Violett ihrer Augen geradezu gespenstisch.
    Evans Glieder spannten sich an.
    Während sich die Hände der Vampire über seinen Schultern verkrampften, warf Cian seinem Freund einen warnenden Blick zu.
    Evans Lippen öffneten sich wie zu einer Frage, aber es kam kein Ton hervor. Kopfschüttelnd trat er einen Schritt von seiner Herrin zurück.
    »Dass du es wagst!«, zischte Sina, während sie Ares mit ihrem Blick niederzuringen versuchte. »Das ist mein Reich! Alles gehorcht meinem Befehl!«
    Ares blieb gelassen. »Wir haben dir gehorcht, weil uns das Bündnis mit dir dazu verpflichtete. Im Kampf gegen die Magier haben wir dich zu unserer Anführerin gemacht. Aber dein Reich zerfällt zu Staub, Sina. Und das seit dem ersten Tag. Seit du deinen geschmückten, nutzlosen Thron bestiegen hast.«
    Sina zitterte so stark, dass Cian jeden Moment damit rechnete, dass ihre porzellangleiche Haut Risse bildete.
    »Deine Angst vor den Magiern hat uns schwach gemacht«, sagte Ares erbarmungslos. »Wie niederes Getier haben wir uns im Erdboden verkrochen und auf den Untergang gewartet.«
    »Die Magier«, flüsterte Sina matt und ihr Blick flog an Cian vorbei zur gläsernen Tür, als erwartete sie, gleich eine Armee durch sie hindurchmarschieren zu sehen. »Sie werden kommen. Er hat sie hierhergeführt.«
    »Lass mich mit ihr sprechen«, bat Cian Ares.
    Der Werwolf nickte zustimmend, dann bedeutete er den Vampiren mit einer Kopfbewegung, ihn loszulassen. Die toten Gestalten rührten sich nicht vom Fleck. Unsicher blickten sie zu ihrer Führerin hinauf.
    »Na los!«, brüllte Ares.
    Da erst lösten sich die unnatürlich kalten Hände von Cians Schultern. Ein eisiger Schauer lief ihm den Rücken hinunter, als sie ihn in Richtung Sina stießen. Er stolperte, fing sich gerade noch rechtzeitig und stellte sich vor Sina auf.
    Evan gluckste amüsiert und ließ sich im Schneidersitz auf den Boden plumpsen. Mit den Händen durchwühlte er die Taschen seiner zerschlissenen Jeans nach einem Feuerzeug, mit dem er dann die Zigarette in seinem Mundwinkel anzündete.
    Cian fragte sich, ob Sina Evan den Einsatz von Magie verboten hatte, denn er hatte ihn noch nie ein Feuerzeug benutzen sehen.
    »Die Magier werden nicht kommen«, sagte Cian und versuchte, Sinas hektischen Blick einzufangen. »Ich habe niemandem von dem Lager erzählt.«
    »Lügner!«, kreischte sie. »Verräter!«
    Bevor Cian wusste, was er tat, ging er neben Sina in die Hocke und griff nach ihren bleichen Fingern. Die Sidhe wurde so still und unbeweglich wie Glas.
    »Ich bin hierhergekommen, um ein Bündnis zu schließen. Ihr Sidhe mögt doch Bündnisse, nicht wahr?«
    Sinas Augen rollten in ihren Höhlen hin und her. Cian konnte das wilde Zucken ihrer Magie in ihren Fingerspitzen fühlen. Der Zauber, den sie aufrechterhielt, beanspruchte wirklich all ihre Kraft.
    »Du bist ein Magier«, stöhnte sie. »Man kann euch nicht trauen.«
    »Sie haben Kira in das Reservat hinterm Magic Central Seven gesperrt. Ich muss sie da rausholen, aber ich schaffe es nicht allein.«
    »Du willst unsere Hilfe?« Sina gackerte. »Wenigstens ist die Kleine hinter Gittern. Wenigstens das hat funktioniert.«
    Cians Hand verkrampfte sich über Sinas Fingern. »Seien Sie doch nicht dumm! Kira will Ihren Thron doch gar nicht.« Sein Blick wanderte kurz zu Ares hinüber. »Den hat sie nie gewollt. Sie will nur frei sein, genauso wie es der Rest von euch will. Und ich bin der Einzige, der euch helfen kann.«
    Sinas Finger krallten sich so plötzlich um seine Hand, dass Cian zusammenfuhr. »Helfen? Wie?«
    »Ich bin ein Magier – und nicht irgendeiner. Zwar nicht mehr Meistermagier, aber ich habe immer noch Einfluss. Ich könnte das Sprachrohr sein, das euer Volk nie hatte. Ich könnte Verständnis schaffen, wo früher nie welches war. Und auch Kira könnte euch eine wertvolle Verbündete sein.« Cian sog tief die Luft ein. »Helft mir, Kira zu befreien. Dann werde ich mich für die Rechte der Paranormalen starkmachen. Ich schwör’s.«
    Evan erstickte beinahe an seiner Zigarette und Cian fühlte, wie seine Ohren heiß wurden. Für die Rechte der Paranormalen. Wo war das auf einmal hergekommen?
    Sina ließ seine Hand fallen. Und seufzte dramatisch. »Du bist ein Magier. Dein Wort zählt nicht viel in unserer Welt.«
    Cian ließ nicht locker. »Das mag sein, aber ich bin hierhergekommen. Ich habe mich euch ausgeliefert und niemandem von eurem Versteck erzählt. Ist

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