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Gefangene der Sehnsucht

Gefangene der Sehnsucht

Titel: Gefangene der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kris Kennedy
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flachen Hand entgegen, präsentierte ihn wie einen Teller mit Essen, wobei er Eva zuflüsterte: »Von einem Ehemann habt Ihr aber nichts gesagt.«
    »Weil er ein sehr schlechter Ehemann ist«, fauchte Eva. Ihre Kapuze, die sie zum Schutz gegen den Regen aufgesetzt hatte, umhüllte ein weißes Gesicht, ihre dunklen Brauen glichen einer strengen Linie über ihren wütenden Augen. »Und es ist nicht sein Geld. Sein Geld ist hier.« Sie legte die Hand auf ihren Körper, wo sich unter dem Umhang ihre Gürteltasche befand.
    Der Kapitän warf einen kurzen Blick nach unten, ehe er den Blick wieder direkt auf die Spitze von Jamies Schwert richtete.
    Jamie lächelte. »Ich gebe ihr nur selten Geld. Sie gibt es immer so unbedacht aus. Ballenweise Stoff, Gewürze, Schiffskapitäne.« Er wies mit einem Kopfnicken auf den inzwischen durchfeuchteten Geldbeutel, der immer noch auf der flachen Hand des Mannes lag. »Ich bin glücklich, ihn Euch geben zu dürfen, Sir, und wäre noch glücklicher, wenn Ihr mir dafür ein wenig behilflich seid. Es wird Euch nur ein wenig von Eurer Zeit kosten.«
    Der Kapitän drückte den Geldbeutel an seine Brust.
    Eva schien das als eine entmutigende Entwicklung zu betrachten. Sie machte einen kleinen ausweichenden Schritt zur Seite, aber Jamie packte blitzschnell zu und schloss die Hand um ihren Nacken, noch ehe sie den Fuß wieder auf den Boden gesetzt hatte. Er sah den Kapitän unverwandt an, fühlte aber unter seinem Daumen, dass Eva schluckte.
    Der Kapitän starrte Eva an – oder besser, Jamies Hand um ihre Kehle – und räusperte sich. »Was braucht Ihr, Sir?«
    »Jene Männer dort entführen einen Priester.«
    »Das hat sie mir gesagt.«
    »Hat sie das? Ich möchte die Burschen aufhalten.«
    »Das will sie auch.«
    Jamie lächelte. »Dann decken sich unsere Interessen ja.«
    »Was soll ich dabei tun?«
    Ein plötzlicher Schrei am Ende der Straße ließ sie alle herumfahren. Dort, oben auf dem Hügel, standen drei der Entführer, sie sahen durchnässt und wütend aus. »Herrgott, Käpt’n, die Flut läuft auf. Was zum Teufel hält Euch …«
    Sie verstummten beim Anblick ihres Kapitäns, Geldbeutel in der Hand, und Jamies, der ihm den Weg verstellte, das Schwert in der einen Hand, die andere um Evas Kehle geschlossen.
    Einen Moment lang sperrten sie Mund und Nase auf.
    Es war die Art von langem, erstarrten Moment, der es dem Schock erlaubte, sich zum Handeln zu wandeln. Jamie war sich ziemlich sicher, wie dieses Handeln aussehen würde. Vier gegen einen, wenn er den Kapitän zum Lager der Barbaren zählte. Wieder fühlte er Eva schlucken. Also stand es wohl eher fünf gegen einen.
    »Jamie«, wisperte sie.
    Sein Verstand überschlug die Möglichkeiten.
    »Ich kann helfen«, hauchte sie.
    Er lockerte seinen Griff und stieß sie zurück in die Gasse, dann folgte er ihr. Die Männer stürmten die Straße herunter. Der Kapitän folgte Eva und Jamie in den Durchgang und drückte sich ihnen gegenüber mit dem Rücken fest an die Mauer. Jamie hielt sein Schwert mit beiden Händen vor der Brust hoch, bereit, zum tödlichen Hieb auszuholen. Auch er drehte sich mit dem Rücken an die Mauer.
    »Es waren drei«, wisperte Eva.
    »Das habe ich gesehen.«
    Sein Herz hämmerte, seine Hände öffneten und schlossen sich wieder um das Heft, es waren minimale Korrekturen, um seinen Griff zu vervollkommnen. Jede Faser seines Körpers schrie nach Entspannung. Kampf. Verstümmeln. Aufschlitzen. Zerstören. Das war es, wofür er gemacht war.
    Er hielt den Blick auf die Straße vor ihnen gerichtet. »Wie gut seid Ihr mit Eurer kleinen Klinge, Eva?«
    »Ich kann zustechen, etwas besser als mittelmäßig«, sagte sie sofort. »Aber ich habe ein Versprechen gegeben, heute niemanden zu töten.«
    Er nahm es schweigend zur Kenntnis. Das Geräusch laufender Schritte kam näher.
    »Es ist ein äußerst ernstes Versprechen«, versicherte sie ihm.
    »Eva, Ihr solltet entweder noch einen hilfreichen Plan parat haben oder aber davonlaufen. Jetzt .«
    Die Schritte erreichten die Gasse. Eva duckte sich tief, als der erste Mann erschien, mit gezogenem Schwert. Jamie stieß sich von der Mauer ab, und Eva … sprang auch hervor.
    Zusammengekugelt krachte sie dem ersten Mann wie ein Findling gegen die Knie. Er taumelte rückwärts und prallte gegen den Soldaten, der dicht hinter ihm war. Beide stürzten, fielen der Länge nach aufs Straßenpflaster, traten wie wild mit den Füßen. Jamie stürzte sich in das Gewühl.
    Es war ein

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