Gefangene der Welten: Weltentrilogie Bd.1 (German Edition)
Corin auf und verhinderte so jedes Weiterkommen.
„Aber nein, Marbas! Wo denkst du hin?“, entgegnete Corin und lachte sogar. „Da hat dir jemand einen üblen Streich gespielt, mein Freund. Niemals wäre mir der Gedanke gekommen, deine Familie zu rauben.“
„LÜGNER!“, brüllte Marbas und stürzte sich, einen verzweifelten Schrei ausstoßend, auf Corin. Dieser wich dem Angriff jedoch geschickt aus und ehe Marbas sich versah, lag er hingestreckt von Pete, der ihm mit seinem Schwert einen Schlag verpasste, am Boden. Blut sickerte aus einer Wunde an seinem Hals und tränkte die Erde unter ihm.
„Armer Teufel!“, sagte Corin und wandte sich mit einem Lächeln wieder ihnen zu. Er schlenderte zum Pferd zurück und klopfte lächelnd auf eine der Satteltaschen, dessen Inhalt leise klimperte.
„Unter diesen Umständen verzichtet der gute alte Marbas sicher freiwillig auf seinen Lohn angesichts meiner Mühen.“ Laut lachend fuhr er mit meinem Blick auf Sydney fort: „Ich fürchte, wir sind hier nicht sonderlich willkommen, doch keine Sorge. Ich kenne einen Ort, an dem wir stets willkommen sein werden.“
Entschieden griff er nach den Zügeln des Pferdes und führte sie ohne ein weiteres Wort an den Brunnen und die Hütten vorbei. Jack und Sydney wechselten einen Blick. Ihr ungläubiges Entsetzen angesichts dieser Gräueltat spiegelte sich in seinem. Ihre Hände zitterten und sie betrachtete Corin mit neuer Wachsamkeit. Wo auch immer der Ort sein mochte, zu dem man sie führte, sie ahnte, dass die nahe Zukunft wohl kaum Gutes hervorzubringen vermochte.
„Warum haben Sie das getan?“, verlangte Sydney zu wissen. Corin sah sie an. Ruhig. Kühl. Vollkommen gelassen musterte er ihre entsetzte Gestalt. „Verzeiht, Madame, wenn Euch mein Verhalten schockiert hat.“ Sein Mundwinkel hob sich zu einem süffisanten Grinsen. „Lasst mich Euch willkommen heißen im Reich der Na’kaan.“ Spöttisch verbeugte er sich und schickte sich an, vor ihr aufzusitzen. Doch wilder Abscheu ließ Sydney nach ihn treten und daran hindern, dass er zu ihr aufs Pferd stieg. Nervös schnaubte und tänzelte das Pferd.
Corin blitzte sie zornig an. Um den Schein zu wahren, griff er nach ihr und zerrte sie vom Pferd. „Madame!“, keuchte er, als ihn ihr Ellbogen in der Seite traf. „Ich muss Euch warnen.“, drohte er düster und packte sie bei den Armen. Er verdrehte sie ihr schmerzhaft hinterm Rücken und Sydney stöhnte auf. Sogleich lächelte er sie ohne jeden Funken Freundlichkeit an und zerrte sie näher an sich heran. Nahe ihrem Ohr flüsterte er: „Ihr verhaltet Euch nun besser still, Madame.“ Sein Blick huschte zu Jack hinüber. „Oder wollt Ihr, dass Eurem Freund das gleiche Schicksal wie Madras widerfährt?“
Ohne ihre Antwort abzuwarten, band er ihr die Hände zusammen und bugsierte sie wieder aufs Pferd.
Schweigend setzten sie ihren Weg fort.
Es dauerte eine ganze Weile, ehe Corin ihr Pferd vor einer hohen Steinmauer zum Stehen brachte; ein Bogendurchlass war der einzige Zugang.
Sie ritten hindurch und verblüfft sog Sydney den Atem ein. Hinter der Mauer führte eine Allee aus fremdartig blühenden Bäumen zu einem herrschaftlichen Haus. Hohe, schmale Säulen auf der hölzernen Veranda stützten den Balkon des Obergeschosses.
Kaum in Rufweite, öffnete sich die breite Tür und ein einfach gekleideter, fast schon schäbig aussehender Mann trat heraus. Steif verneigte er sich vor Corin. „Willkommen zurück, Herr.“
Corin ignorierte den Mann und warf ihm nachlässig die Zügel zu. Dann drehte er sich zu Sydney um. „Madame. Willkommen in meinem Haus.“
Überrascht glitten sie aus dem Sattel. Corin nahm ihren Arm.
„Ich möchte Euch gerne meine Gastfreundschaft anbieten, Madame, und Euch Euer Zimmer zeigen, das ihr bewohnen werdet, solange ihr hier seid.“
„Was ist mit Jack?“, fragte sie. Ihr Blick flackerte unsicher. Corin lächelte breit und entgegnete: „Keine Sorge, Madame. Für Euren Freund wird gut gesorgt sein. Es wird ihm an nichts mangeln.“
Sydney warf Jack einen Blick zu. „Syd‘?“, fragte dieser beunruhigt und trat einen Schritt auf sie zu. Scheinbar zufällig baute sich Pete vor ihm auf und verstellte jeden weiteren Blick auf ihren Freund. Zögernd ließ Sydney sich von Corin fortführen. Sie betraten die Veranda und ehe sie durch die Tür traten, wandte Sydney den Kopf.
Sowohl Jack wie auch Natalia waren bereits fort.
Die hölzernen Bohlen knarrten leise unter ihren Sohlen. Sie
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