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Gefangene des Feuers

Titel: Gefangene des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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auch erst in einer Woche, wenn es ihm wieder besser ging, würde er sie nach Silver Mesa zurückbringen. Trahern wäre dann bereits verschwunden und hätte seine Spur verloren. Und Rafe würde dafür sorgen, dass der Kopfgeldjäger nicht so schnell Wind von seinem neuen Aufenthaltsort bekommen würde. Er würde wieder einmal seinen Namen ändern und sich vielleicht ein anderes Pferd besorgen, auch wenn ihm der Gedanke, den Braunen abzugeben, ganz und gar nicht gefiel.
    Dass er die Ärztin gezwungen hatte, ihn zu begleiten, bedeutete kein großes Risiko für ihn. Wenn ihr Pferd verschwunden war, würden die Leute glauben, dass sie irgendwo außerhalb zu einem Patienten unterwegs war. Vielleicht würden sie neugierig werden, wenn sie in ein oder zwei Tagen nicht wieder auftauchte. Aber nichts in ihrer Hütte könnte sie misstrauisch machen, weil nichts auf einen Kampf oder ein Gewaltverbrechen hindeutete. Und da sie ihre schwarze Tasche mitgenommen hatte, würden die Leute daraus schließen, dass sie zu einem entfernt wohnenden Patienten gerufen worden war.
    In der Zwischenzeit konnte er sich ein paar Tage Ruhe gönnen. Rafe spürte, wie das Fieber in ihm brannte, spürte den brennenden Schmerz in der Seite, obwohl dieser Schmerz sich veränderte und das Brennen eher zu einem Ziehen wurde.
    Sie hatte recht gehabt, was seinen Zustand betraf. Nur sein unumstößlicher Wille hatte ihn weitergetrieben und trieb ihn auch jetzt noch weiter.
    Weiter oben musste irgendwo die Hütte eines alten Trappers liegen. Er hatte sie vor ein paar Jahren entdeckt, ehe man Silver Mesa aus dem Boden gestampft hatte. Er konnte nur hoffen, dass er die Hütte ausmachen würde, denn sie war verdammt schwer zu finden. Der schrullige Alte hatte einen Abhang zum Teil abgetragen und den hinteren Teil der Hütte hineingebaut. Die Laubbäume um den vorderen Teil standen so dicht, dass man praktisch schon in die Hütte hineingestolpert war, ehe man sie entdeckte.
    Die Hütte stand leer, zumindest war es damals so gewesen. Auch wenn sie sicher keine Luxusherberge war, wäre er dort zumindest nicht Wind und Wetter ausgesetzt. Das verdammte Ding würde zumindest einen Ofen haben, und die Bäume darüber würden den Rauch verschlucken, sodass er sich nicht verraten würde.
    Sein Kopf schmerzte und seine Oberschenkel fühlten sich an, als würde jemand sie mit einer stumpfen Axt bearbeiten, sichere Zeichen dafür, dass sein Fieber weiter anstieg. Er musste die Hütte schnell finden, sonst würde er es nicht mehr schaffen. Er sah zum Mond hoch und vermutete an dessen Position, dass es etwa ein Uhr nachts sein müsste. Sieben Stunden waren sie inzwischen auf den Pferden unterwegs. Nach seinen Berechnungen mussten sie demnach ganz in der Nähe der Hütte sein. Er sah sich um und zwang sich, sich zu konzentrieren, aber es war verflixt schwer, im Mondlicht irgendetwas zu erkennen. Eine große Kiefer hatte bei der Hütte gestanden, gespalten von einem Blitzschlag. Aber vielleicht war sie ja inzwischen gefällt worden.
    Eine halbe Stunde später war ihm klar, dass er die Hütte nicht finden würde, zumindest nicht in der Dunkelheit und seinem jetzigen Zustand. Die Pferde waren erschöpft, und die
    Ärztin sah aus, als würde sie jeden Moment aus dem Sattel kippen. Widerwillig schaute er sich nach einem geschützten Platz um. Schließlich entschied er sich für einen kleineren engen Spalt zwischen zwei großen Felsen. Er zügelte sein Pferd.
    Annie war so benommen, dass sie zunächst gar nicht merkte, dass er stehen geblieben war. Als sie dann spürte, dass ihr Pferd sich nicht mehr bewegte, sah sie hoch und merkte, dass der Mann bereits abgestiegen war und neben ihr stand. „Kommen Sie runter.“
    Sie versuchte es, aber ihre Beine waren viel zu steif gefroren, als dass sie sie hätte bewegen können. Mit einem kleinen verzweifelten Aufschrei ließ sie sich einfach vom Rücken des Pferdes fallen und landete mit einem dumpfen Laut auf dem harten, kalten Boden. Jeder Knochen in ihrem Körper tat weh, und Tränen traten ihr in die Augen vor Schmerz. Sie blinzelte sie fort, doch das leise Stöhnen konnte sie nicht unterdrücken, als sie sich zwang, sich aufzusetzen.
    Ohne ein Wort zu sagen, führte er die Pferde weg, und sie wusste nicht, ob sie dankbar sein sollte oder entrüstet. Sie war viel zu müde und entsetzlich ausgekühlt, um viel spüren zu können, auch keine Dankbarkeit, weil sie endlich angehalten hatten.
    Völlig erschöpft blieb sie sitzen, wo sie war,

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