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Gefangene des Ruhms - Spindler, E: Gefangene des Ruhms

Gefangene des Ruhms - Spindler, E: Gefangene des Ruhms

Titel: Gefangene des Ruhms - Spindler, E: Gefangene des Ruhms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica Spindler
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haben vor, dich zu vergewaltigen.
    Becky Lynn stieß einen erstickten Schrei aus, drehte sich auf dem Absatz um und begann zu rennen. Vor Angst bekam sie kaum noch Luft, ihr Brustkorb war plötzlich so eng, dass sie glaubte, er müsse zerspringen, während sie schneller und schneller rannte. Der Kies spritzte unter ihren Schuhen auf, und die spitzen Steinchen bohrten sich durch ihre abgelaufenen Schuhsohlen. Sie rannte über die Straße auf das erleuchtete Haus zu.
    In dem Moment, in dem sie den Mund öffnete, um zu schreien, spürte wie, wie sich eine Hand auf ihre Schulter legte und sie zurückriß. Sie stürzte. Auf ihrer Zunge lag der Geschmack von Blut. Ihrem eigenen Blut. Sterne tanzten vor ihren Augen.
    Im nächsten Augenblick legte sich eine Hand brutal auf ihren Mund, ihre Arme wurden hochgerissen, und Ricky und Tommy, der eine rechts, der andere links, zerrten sie auf dem Boden liegend über die Straße hinter einen alten verfallenen Schuppen, wo sie Halt machten. Wenig später kam Buddy mit schleppenden Schritten hinterhergetrottet.
    Wenn es überhaupt noch einen Hoffnungsschimmer gab, so höchstens in Gestalt von Buddy. Wenn doch bloß Ricky seine Hand von ihrem Mund nehmen würde, dann könnte sie wenigstens den Versuch unternehmen, Buddy auf ihre Seite zu ziehen. Oder sie könnte schreien. Doch Ricky tat ihr den Gefallen nicht. Seine Hand lag nicht nur über ihrem Mund, sondern auch über ihrer Nase, so dass sie kaum noch Luft bekam. Aufgrund des Sauerstoffmangels wurde ihr Kopf leerer und leerer. Sie fühlte sich paradoxerweise fast beschwingt.
    Lieber Gott, hilf mir. Ich ersticke. Ich sterbe. Dass mir so etwas passieren muss. Diese Worte trudelten durch ihren Kopf, wieder und wieder, wie ein Endlosband.
    „Wo hast du die Papiertüte, Buddy?“
    „Ich finde, jetzt reicht’s, Leute.“ Buddy räusperte sich nervös. „Ehrlich, darüber Witze zu reißen ist eine Sache, aber …“
    Rickys Hand legte sich fester über ihren Mund und ihre Nase. Aus zusammengekniffenen Augen starrte er Buddy an. „Willst du dein ganzes Leben so eine Memme bleiben, Wills? Oder bist du vielleicht schwul? Gib mir endlich diese gottverdammte Tüte – los, her damit!“
    Buddys Gesicht war bleich vor Angst. „Und was ist, wenn wir erwischt werden? Was ist, wenn …“
    „Halt endlich die Klappe, Wills, wir werden schon nicht erwischt.“
    „Und wenn sie uns anzeigt? Herrgott noch mal, Ricky, für sowas kommt man in den Knast!“
    „Du bist doch wirklich ein Riesenarschloch, Wills.“ Ricky lachte verletzend. „Und wer, meinst du, wird ihr glauben? Keine Sau, das kann ich dir jetzt schon garantieren. Oder haben vielleicht unsere Eltern Miss Opal auch nur ein Wort von dem, was sie erzählt hat, abgenommen? Sie haben doch nur gelacht, Mann. Glaubst du vielleicht, ich hätte Bock auf so was, wenn ich wüsste, dass ich dafür im Knast lande? Ich bin doch nicht bescheuert.“
    Sie vergewaltigen dich, weil sie genau wissen, dass sie damit durchkommen.
    Und weil sie denken, dass du nichts wert bist.
    „Los, gib mir jetzt endlich die gottverdammte Tüte. Ich kann ihr Gesicht nicht mehr sehen. Und dann hilf mir, sie niederzuhalten.“ Rickys Griff lockerte sich etwas, als er seinen Kumpel ansah.
    Sie wollten ihr eine Papiertüte über den Kopf stülpen, um ihr Gesicht nicht sehen zu müssen! Diese Schweinehunde! Dreckskerle! Rasender Zorn kochte plötzlich in ihr hoch. Als sie merkte, dass Ricky abgelenkt war und dass sich sein Griff gelockert hatte, schlug sie seine Hand beiseite und sprang auf. Vollkommen außer sich stürzte sie sich auf Tommy und zerkratzte ihm mit ihren Fingernägeln das Gesicht. Er heulte vor Schmerz laut auf und rammte ihr seine Faust gegen das Kinn.
    Ihr Kopf wurde nach hinten geschleudert, dann durchzuckte sie ein heißer Schmerz. Sie taumelte ein paar Schritte zurück und stürzte zu Boden, wobei sie mit dem Hinterkopf auf einem Stein aufschlug. Sie bekam keine Luft mehr, ein greller Blitz flammte vor ihren Augen auf, und gleich darauf wurde es Nacht um sie.
    Als Becky Lynn wieder zu sich kam, war alles um sie herum schwarz. Auf ihrer Brust lastete ein Zentnergewicht, so dass sie nur ganz flach atmen konnte. Sie versuchte die Arme zu bewegen, doch ohne Erfolg. Ihre Beine schienen schmerzhaft verkrümmt am Boden festgenagelt zu sein.
    Sie brauchte eine gewisse Zeit, ehe ihr klar wurde, wo sie sich befand und was passiert war. Dann stürmte die entsetzliche Realität mit voller Wucht auf sie ein. Das

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