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Gefangene des Ruhms - Spindler, E: Gefangene des Ruhms

Gefangene des Ruhms - Spindler, E: Gefangene des Ruhms

Titel: Gefangene des Ruhms - Spindler, E: Gefangene des Ruhms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica Spindler
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Frau seufzte schwer. Becky Lynn sah, wie sie innerlich mit sich rang.
    „Bitte, Miss Opal. Sagen Sie es niemandem.“ Sie ergriff die Hand der Frau und drückte sie flehentlich. Angst schnürte ihr plötzlich die Kehle zu. „Ich fürchte mich vor dem, was dann passieren würde. Wahrscheinlich …“
    „Was soll schon passieren? Wir müssen mit den Eltern der Jungs reden, und du musst sie anzeigen.“
    „Nein, bitte …“ Becky Lynn drückte Miss Opals Hand fester. „Bitte versprechen Sie mir, dass Sie es niemandem erzählen. Bitte.“
    Die Friseurin gab auf. Sie schaute Becky Lynn voller Zuneigung an. „Also gut, Becky Lynn. Ich werde schweigen. Fürs Erste zumindest. Aber ich finde es nicht richtig.
    „Danke, Miss Opal. Vielen Dank.“
    „Doch du musst mir versprechen, dass du es mir sofort erzählst, wenn die Kerle auch nur den geringsten Annäherungsversuch unternehmen.“
    Becky Lynn lächelte erleichtert. „Ja, das verspreche ich.“
    Miss Opal tätschelte ihr liebevoll die Wange. „Und ich will nicht, dass du denkst, du hättest niemanden, an den du dich wenden kannst.“
     
5. KAPITEL
    Von da an bestand Miss Opal darauf, Becky Lynn nach der Arbeit nach Hause zu fahren. Von Tommy und Ricky hatte sie seit jenem Tag im Frisiersalon nichts mehr gesehen. Nach und nach begann Becky Lynn sich sicherer zu fühlen, und es gab Momente, da war sie fast glücklich. Zum ersten Mal in ihrem Leben hatte sie erfahren, wie es sein musste, eine Mutter zu haben, wenn auch nur zeitweise. Jemanden, der sich um sie sorgte und dem es nicht egal war, was mit ihr passierte.
    Eines Tages war Miss Opal nicht im Laden. Sie hatte sich den Nachmittag frei genommen und Dixie gebeten, Becky Lynn nach Feierabend nach Hause zu fahren. Dixie hatte es zwar versprochen, doch nun hatten zwei ihrer Kundinnen abgesagt, was ihr die Gelegenheit gab, früher als sonst nach Hause zu gehen.
    „Becky Lynn, bist du sicher, dass du allein heimkommst?“
    Becky Lynn schaute die Kollegin, die sich eben den Mantel zuknöpfte, an und nickte. „Aber ja. Mach dir keine Gedanken. Es ist ja noch nicht mal dunkel.“
    „Und es macht dir wirklich nichts aus? Schließlich habe ich Miss Opal versprochen, dass ich dich heimfahre. Vielleicht sollte ich Fayrene fragen …“
    Fayrene kramte, während sie auf ihre letzte Kundin wartete, im hinteren Teil des Ladens herum und war sauer, dass Dixie im Gegensatz zu ihr schon nach Hause gehen konnte. Becky Lynn schüttelte den Kopf. „Nein, lass nur. Es ist wirklich kein Problem. Ehrlich.“
    „Also gut – bis morgen dann.“
    Eine Stunde später verließ Becky Lynn gemeinsam mit Fayrene das Geschäft. Die beiden jungen Frauen gingen noch zusammen über den Marktplatz, wo Fayrene ihr Auto abgestellt hatte. Dort verabschiedeten sie sich, und Fayrene fuhr in die entgegengesetzte Richtung davon.
    Nach wenigen Minuten hatte Becky Lynn den Marktplatz hinter sich gelassen und ging im Laufschritt in Richtung Bahndamm. Nachdem sie ihn überquert hatte, fiel ihr plötzlich auf, wie still es hier war. Sie schauerte zusammen. War sie zu leichtsinnig gewesen? Vielleicht hätte sie doch den längeren Weg nehmen sollen. Es war so still und einsam hier, und nicht einmal die Blätter an den Bäumen bewegten sich im Wind.
    Becky Lynn beschleunigte ihre Schritte. Sie steckte ihr langes Haar in den Mantel und stellte den Kragen hoch. Nervös schaute sie sich immer wieder nach allen Seiten um, um sicherzugehen, dass ihr niemand folgte. Hier in dieser dünn besiedelten Gegend gab es nur wenige Häuser, und diese wenigen waren nicht viel mehr als Baracken; einige von ihnen waren früher Sklavenunterkünfte gewesen. Sie stammten noch aus der Zeit, als dieses Land hier Teil einer riesigen Baumwollplantage gewesen war. Becky Lynn war diesen Weg schon tausendmal gegangen, und noch nie hatte sie Angst gehabt. Seit dem Vorfall am Fluss jedoch hatte sie ihn gemieden und lieber einen Umweg in Kauf genommen.
    Plötzlich hörte sie hinter sich ein Geräusch, das wie ein gedämpftes Lachen klang. Sie erstarrte, dann drehte sie sich rasch um. Nichts. Wahrscheinlich nur irgendein aufgeschrecktes Tier, das das Weite suchte.
    Ein Zweig knackte.
    Becky Lynn blieb stehen. Ihr Herz begann schneller zu schlagen. Sie schaute sich um und versuchte, mit den Augen die hereinbrechende Dunkelheit zu durchdringen. „Ist da jemand?“
    Nichts als Stille antwortete ihr – Stille, die lauter war, als jede Antwort es hätte sein können. Becky Lynn sog scharf

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