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Gefangene des Ruhms - Spindler, E: Gefangene des Ruhms

Gefangene des Ruhms - Spindler, E: Gefangene des Ruhms

Titel: Gefangene des Ruhms - Spindler, E: Gefangene des Ruhms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica Spindler
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ein einziges Foto gemacht habe.“
    „Nicht möglich. Nicht mal mit einer Instamatic?“ Als er ihren verständnislosen Gesichtsausdruck sah, schüttelte er ungläubig den Kopf. „Heiliger Himmel, aus was für einem Kaff in Mississippi kommst du denn? Aber Schlösser habt ihr an den Türen, oder?“
    Ihre Wangen brannten. Vor Verlegenheit. Und Wut. „Haben wir, auch wenn du’s nicht glauben wirst. Aber Mississippi hat nichts mit der Tatsache zu tun, dass ich noch nie fotografiert habe. Meine Familie ist eben … ist nicht … wir hatten nie viel Geld.“ Sie hob ihr Kinn noch ein klein wenig höher. „Eine Kamera wäre ein Luxus gewesen, den wir uns nicht leisten konnten.“
    Im Gegensatz zu Whiskey, fügte sie insgeheim bitter hinzu.
    „Oh, tut mir Leid. War nicht so gemeint.“
    „Ist schon okay.“
    „Hier.“ Er streckte die Hand aus und hielt ihr die Kamera hin.
    „Was soll ich denn damit?“
    „Du wirst heute dein erstes Foto machen.“
    „Ich kann doch überhaupt nicht fotografieren.“ Sie schüttelte den Kopf und trat einen Schritt zurück. „Danke, aber …“
    „Natürlich kannst du. Versuch’s einfach mal.“ Er grinste. „Ich kann unmöglich mit dem Gedanken weiterleben, dass du noch nie im Leben eine Kamera in der Hand gehalten hast. Wie soll ich denn heute Nacht schlafen?“
    Ihr Lachen überraschte sie selbst, aber sie beäugte die Kamera noch immer misstrauisch. „Ich weiß doch gar nicht, wie man das macht.“
    „Du musst nur durch den Sucher schauen, scharf stellen und auf den Knopf drücken. Komm her, dann zeig ich’s dir.“
    Sie ging zu ihm. Er erklärte ihr, wie man die Entfernung einstellte und welches der Auslöseknopf war, dann drückte er ihr die Kamera in die Hand. Sie war viel schwerer, als sie erwartet hatte. Das Metall war schwarz, glatt und kühl. Solide.
    Sie hob den Blick und schaute ihn an. „Aber … aber was soll ich denn fotografieren?“
    „Mich zum Beispiel.“
    Sie nickte und trat einen Schritt zurück. Dann schaute sie durch den Sucher, drehte an dem Einstellungsring, bis Jacks Gesicht scharf war, und drückte auf den Auslöser. In diesem Moment kam Brianna ins Studio gestürmt, über der Schulter eine große Kleidertasche.
    „Hallo, da bin ich!“ Beim Anblick der beiden blieb sie ruckartig stehen. „Ich dachte, du wolltest nicht kommen.“
    „Ich habe meine Meinung geändert.“ Mit leichtem Widerstreben gab Becky Lynn Jack die Kamera zurück. „Ich hoffe, es macht dir nichts aus.“
    „Warum soll mir das denn etwas ausmachen?“ gab Brianna zurück. Ihr Tonfall allerdings behauptete das Gegenteil. „Tut mir Leid, dass ich so spät komme. Big Bob war ein bisschen schwierig heute morgen.“
    Jack schlenderte zu ihr hinüber und nahm ihr die Kleidertasche ab. „Lässt dich wohl nicht gern aus den Augen, wie?“
    Brianna stieß einen dramatischen Seufzer aus. „Angebetet zu werden kann manchmal eine schwere Last sein.“
    „Das glaub ich gern.“ Jacks rechter Mundwinkel hob sich leicht, und Becky Lynn hätte am liebsten laut herausgelacht. Was sie sich jedoch verkniff. Brianna wäre bestimmt böse gewesen.
    „Lass mal sehn, was du für Klamotten mitgebracht hast“, sagte Jack, trug die Kleidertasche in die Mitte des Raums, stellte sie auf dem Boden ab und begann sogleich, darin herumzuwühlen.
    Er nahm ein Kleidungsstück nach dem anderen in die Hand, hielt es hoch, musterte es prüfend und warf es dann mit einem gemurmelten „Unbrauchbar“ auf den Boden. Zu bieder. Zu schrill. Lang weilig. Lenkt zu sehr ab. Ein mal wollte Brianna energisch Einspruch erheben, doch er schnitt ihr das Wort ab. „Willst du, dass die Bilder gut werden, oder willst du es nicht?“ Sie wollte es offensichtlich, denn sie zog es ab sofort vor zu schweigen.
    Er entschied sich für einen hochgeschlossenen schwarzen Catsuit, eine grob gestrickte naturfarbene Strickjacke und ein gemustertes Seidentuch. Dann schickte er Brianna zum Umziehen hinter den Paravent.
    Während sie sich zurecht machte und Jack seine letzten Vorbereitungen traf, schlenderte Becky Lynn durch das Studio und schaute sich interessiert um. Dabei rief sie sich immer wieder ins Gedächtnis zu rück, wie sich die Kamera in ihrer Hand angefühlt hatte. Kühl und schwer und irgendwie lebendig. Beim Blick durch den Sucher war es ihr erschienen, als hätte sie das schon tausendmal gemacht, und als der Verschluss klickte, war ihr ein kleiner Schauer der Erregung den Rücken hinuntergerieselt. Sie hätte gern

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