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Gefangene des Scheichs: Erotischer Roman (German Edition)

Gefangene des Scheichs: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Gefangene des Scheichs: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Norton
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die vom Butler und der Köchin angeführt wurde, und konnte sich nicht sattsehen an der hochgewachsenen Frau mit den beinah herben Zügen.
    Als das letzte Kohlestück umgefüllt war, erhob Emily sich mit knackenden Gelenken, griff ihren Kohlekasten und wartete, ob Victoria noch einen Wunsch äußern würde. Da diese aber schweigend aus dem Fenster blickte, ergriff Emily selbst das Wort: „Soll ich noch stärker nachfeuern, Miss?“
    Ein leichter Ruck ging durch die junge Frau. Offensichtlich hatte Emily sie aus ihren Gedanken gerissen. „Nein. Nein, ich denke, das genügt fürs Erste. Danke.“
    Emily machte einen Knicks, wobei sie einen dunklen Fleck auf ihrer Schürze bemerkte, für den sie sich etwas schämte. Sie verließ zügig das Zimmer, wobei das Papier, mit dem sie ihre Schuhe ausgestopft hatte, drückte. Sie hatte sie von Polly, einem der Stubenmädchen, „geerbt“. Doch Polly hatte größere Füße als sie, und so hatte sie sich behelfen müssen, indem sie ein Stück der Zeitung des Herrn ausgerissen und hineingestopft hatte.
    Seit fünf Uhr war sie am Schuften, und das Leben schien ihr ein nicht endender Strom aus Erschöpfung und Schmerzen im Rücken und in den Beinen zu sein.
    Victoria war ebenfalls noch müde. Sie hatte zwar ihre Post geöffnet, doch empfand sie keinerlei Lust, die Briefe und Einladungen zu lesen, die Tag für Tag auf ihrem Sekretär landeten wie trockenes Laub im Park.
    Ihre Ballrobe vom Vorabend war bereits bei ihrer Zofe verschwunden, damit diese das wertvolle Stück reinigen und den ausgetretenen Saum nähen konnte. Billy Arbiter war ihr beim Two-stepp so unglücklich auf die Füße getreten, dass das Kleid gelitten hatte. Ähnlich wie ihre Zehen.
    Heute waren allein fünf Einladungen zu Hausbällen, Soireen und Diners eingetroffen, und Victoria wusste bereits jetzt, welche ihre Mutter zur Annahme empfehlen würde und welche sie würde ausschlagen müssen.
    Schmunzelnd dachte sie an Emily und mit welcher Begeisterung diese wohl zu einem Tanztee gehen würde, wenn sie denn könnte. Für Victoria aber waren diese Veranstaltungen nichts als das sinnlose Ausfüllen der leeren Zeit, bis sie einen passenden Ehemann finden würde.
    Die immer gleichen Leute mit den immer gleichen Themen in den immer gleichen Häusern. Was nach ihrer Einführung in die Gesellschaft und der Präsentation bei Hof noch große, glänzende Augen und ein hektisches Beben in ihr ausgelöst hatte, warmittlerweile beinahe zu einer Strapaze verkommen. Eine Strapaze, die stoisch zu ertragen ihre Mutter sie nur zu gern gelehrt hätte.
    Bei dem Gedanken an ihre Mutter fiel ihr ein, dass Lord Astenbury ihr eine Botschaft für sie aufgetragen hatte, und ein Blick auf die Uhr unter der Glasglocke auf dem Kaminsims sagte ihr, dass es höchste Zeit war, ins Wohnzimmer zu gehen, um die Nachricht zu überbringen.
    Ihre Mutter saß wie immer kerzengerade ganz vorn auf dem Sofa, als gelte es, absolute Aufmerksamkeit für einen unsichtbaren Gast zu demonstrieren.
    In ihrer Hand hielt sie eine zierliche Porzellantasse, und vor ihr auf dem niedrigen Tisch stand eine silberne Platte mit Gurkensandwiches. Sie trug ein marineblaues Kostüm und eine cremefarbene Seidenbluse mit modisch tief sitzender Taille. Um den Hals hatte sie eine dreireihige, lange Perlenkette geschlungen. Der einzige Schmuck an ihrem Kleid bestand in einem kleinen Seidenblumenbukett in Creme und Marine, das auf ihrer Schulter befestigt war.
    Als sie Victoria bemerkte, setzte sie die Tasse ab und lächelte sie an.
    „Guten Morgen, mein Kind! Nun? Wie war die Einladung bei Astenburys?“
    „Nett. Danke.“
    Victoria brauchte nicht mal zu ihrer Mutter hinzusehen, um die Missbilligung zu erkennen, als sie sich ein Sandwich nahm und wenig elegant in den Ledersessel fallen ließ.
    „Der Vorteil der Jugend ist, dass man ungestraft alles essen kann, was man mag“, kommentierte sie mit einem Lächeln, das ein Kompliment an ihre perfekte Figur förmlich herausforderte.
    Victoria verdrehte ein wenig die Augen und biss hungrig ab.
    „Hast du Dickie Pontecore getroffen?“
    Schlagartig verging ihr der Appetit. Dickie Pontecore … So weit war es also schon, dass ihre Eltern bereit waren, sie einem amerikanischen Finanzhai in den Rachen zu schleudern, nur um die störrische Tochter doch noch unter die sprichwörtliche Haube zu bringen. Fast bereute sie es, heruntergekommen zu sein, nachdem ihre Mutter mal wieder dieses leidige Thema eröffnen wollte.
    „Ja, Mama. Er

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