Gefangener der Sinne - Singh, N: Gefangener der Sinne
nicht. „Ich spüre Hunger tief in mir drin“, flüsterte sie, ihr Verlangen war so groß, dass sie Angst hatte, wohin es führen würde. „Es tut fast weh.“
Er forderte sie nicht auf, nicht weiter darüber nachzudenken, machte ihr keine Vorwürfe, sich nicht wie eine normale Frau zu verhalten, vor beidem hatte sie sich gefürchtet. Stattdessen lächelte er und sagte: „Zeig mir, wo.“
Er ließ ihre Arme los und sie legte eine Hand auf ihren Bauchnabel, ein Teil der Hand lag auf ihrer Haut, ein anderer auf dem Stoff ihrer Hose.
„Dort?“ Er schob ihre Hand beiseite und legte seine eigene dorthin. Gebannt nahm sie den sinnlichen Kontrast wahr. Im Vergleich zu ihrer Hand war seine groß und männlich, die Haare auf seinen Unterarmen glitzerten im Licht, auf seinen Fingern sah sie verblasste Narben. Er war schön. Und als er sie ansah, erkannte sie voll Überraschung – sie war für ihn genauso schön.
„Ja“, flüsterte sie, doch nicht als Antwort auf die Frage.
Er nahm sie beim Wort, dieser Mann mit seiner verwundeten Seele und dem Herz eines Leoparden, der so kompliziert war, dass sie an der Auflösung dieses Rätsels ihr ganzes Leben lang arbeiten müsste, wenn ihr die Möglichkeit gegeben war. Sie hielt den Atem an, als er die Finger in den Bund ihrer Hose und dann blitzschnell in ihren Slip schob.
Hinter ihren Augenlidern explodierte es. Ihre Knie gaben nach, und ihr Körper erzitterte unter so heftiger Lust, dass ihr schwarz vor Augen wurde. Sie hätte Angst haben sollen. Aber es war zu gut, um dagegen anzukämpfen. Sie gab sich dieser Lust hin.
Sie hatte keine Zeit, sich Sorgen zu machen. Oder sich zu fürchten. Sie spürte nur die reine Wollust.
Als es wieder heller um sie herum wurde, lag sie auf dem Bett und war immer noch halb angezogen … menschliche Augen beobachteten sie mit einem Blick, der dem einer zufriedenen Katze glich. „Ich habe doch gesagt, langsam.“
Er lächelte. „Aber ja.“
Charmant.
Der Leopard neben ihr verfügte über ein ganzes Arsenal charmanter Verhaltensweisen. Bei ihrer Konditionierung durch Silentium hatte sie gelernt, dass Charme sowohl positive als auch negative Aspekte hatte. Manche setzten ihn als Waffe ein, manche benutzten ihn als Werkzeug. Aber als sie schwer von lustvollen Empfindungen auf dem Bett lag, wurde ihr klar, dass Vertrauen alles änderte. Dann wurde aus Charme eine Liebkosung, ein Streicheln, ein Kuss.
„Als wir uns das erste Mal begegneten, hätte ich nie gedacht, dass du so sein kannst.“
Er malte mit dem Finger einen Kreis um ihren Bauchnabel. „Als wir uns das erste Mal begegneten, war ich ein gemeiner Rüpel.“
„Ich glaube nicht, dass sich daran etwas geändert hat.“
Er hielt in der spielerischen Bewegung inne. „Ach?“
„Ich habe nur freies Geleit durch das Minenfeld bekommen.“
Er entspannte sich, legte sich mit einem heiseren Lachen auf sie. Sein Kuss war absichtlich ruhig, ein langsames Herantasten, das ihr einen Seufzer entlockte. Er küsste ihren Hals und das Tal zwischen ihren Brüsten, sie griff fest in seine Haare.
Sein Kinn kratzte rau an der zarten Haut ihrer Brust. Sie hielt den Atem an. Er murmelte eine Entschuldigung und leckte so lange über die Stelle, bis sie es kaum noch aushielt. Dieser sinnliche Tanz war mehr, als sie sich in ihren kühnsten Träumen ausgemalt hatte. Hinter diesem Scharfschützen steckte mehr, als sie jemals vermutet hätte.
„Denkst du schon wieder?“, murmelte er und drückte seine Lippen auf ihren Bauchnabel.
Sie sah seine halbgeschlossenen Augen. „Ich denke über dich nach.“ Sein Haar war weich und glatt. „Ich wusste, dass meine Konditionierung gebrochen war, aber ich bin in einer Umgebung aufgewachsen, in der Kontrolle das Wichtigste überhaupt ist. Ich hatte angenommen, es würde mir schwerer fallen, mich hinzugeben.“ So sehr zu vertrauen – bis Körper und Geist eine Einheit bildeten und sie es sich gar nicht mehr vorstellen konnte, dass es jemals anders gewesen war.
„Dann komm, meine Süße. Gib dich noch ein wenig mehr hin.“ Sie spürte seine Wimpern auf ihrer Haut, als er sie noch einmal auf den Bauchnabel küsste. Dann kniete er sich vor ihr hin, machte den Knopf ihrer Hose auf und zog den Reißverschluss herunter. „Weg damit“, und ließ seinen Worten Taten folgen.
Sein Blick war so intensiv, dass sie das Gefühl hatte, als würde er jeden Zentimeter ihrer Haut mit seiner Hitze berühren. Sie hatte den Atem angehalten und atmete jetzt langsam
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