Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gefangener der Sinne - Singh, N: Gefangener der Sinne

Gefangener der Sinne - Singh, N: Gefangener der Sinne

Titel: Gefangener der Sinne - Singh, N: Gefangener der Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
Vom Netzwerk:
Handgelenken des Kindes sei verletzt gewesen. Vielleicht hat das Elend des Jungen den Prozess abgekürzt. Normalerweise muss ein Blutschwur über mich laufen. Das Problem daran ist, dass mir die Kontrolle aus der Hand genommen wurde.“
    „Aber so ist es nicht“, sagte Sascha. „Hättest du einem nach geistigem Feedback hungernden Kind den Zufluchtsort verweigert?“
    Sein Blick sprach Bände. „Was glaubst du denn?“
    „Ich glaube, das Sternennetz wusste, dass du zustimmen würdest.“ Sie lächelte, als sie den Ausdruck auf seinem Gesicht sah. „Es stammt zwar von Gestaltwandlern, ist aber ein rein geistiges Gebilde – es hat die Fähigkeit zu lernen.“ Erleichtert atmete er auf, und sie küsste ihn auf die Wange und wandte sich wieder ihrem Diagramm zu. „Keenan ist direkt mit Dorian verbunden, weil er durch ihn in das Netz gelangt ist, hat aber auch eine sehr starke und sichtbare Verbindung zu seiner Mutter. Das Sternennetz scheint ihn als ein Kind von beiden zu sehen und hat ihm vollständigen Zugang gewährt.“ Sie zeichnete ein Dreieck um die neue Familie. „Amara ist durch das Zwillingsband in unserem Netz.“ Sascha zeichnete einen kleinen Kreis, der nur leicht das Sternennetz berührte. „Ursprünglich hatte ich erwartet, Amara sei mit Ashaya verbunden und sonst isoliert, aber das Netz gesteht ihr einen Platz am Rand zu. Ich vermute, das Netz weiß, dass Amara vor allem ein geistiges Wesen ist und es daher braucht. Doch sie kann sich nicht aktiv darin bewegen oder Einfluss nehmen. Diese Begrenzung hat mir Sorgen gemacht, irgendwie ist es wie ein Gefängnis, doch ich glaube, Ashaya ist die einzige Person, die Amara wirklich etwas bedeutet. So lange sie im Netz mit ihr sprechen kann, ist ihr alles andere egal.“
    Lucas sah immer noch auf die Zeichnung. „Wenn Ashaya stirbt, stirbt auch Amara, aber umgekehrt ist es nicht so.“
    „Genau. Ich glaube nicht, dass es anders sein könnte. Ashaya ist ein vollständiges, fühlendes Wesen, aber Amara …“ Sie legte den Kopf an Lucas’ Brust, fand Trost, als sie seine Arme um sich spürte. „Sie ist nur vollständig, solange es Ashaya gibt.“
    Eine Pause trat ein, Lucas dachte offensichtlich über das Gehörte nach. „Ich glaube, wir könnten sie bei Sierra Tech unterbringen“, sagte er schließlich, die Leoparden besaßen die Mehrheit der Anteile an diesem Forschungs- und Entwicklungsunternehmen. „Wir werden ihr die Möglichkeit geben, sich zu bewähren.“
    „Wer weiß“, sagte Sascha und dachte an Amaras bestechende Intelligenz. „Sie könnte sich noch als sehr wertvoll für uns erweisen.“
    Lucas wirkte nicht überzeugt, aber er nickte. „Müssen wir Dorian darüber informieren?“
    „Ich werde die Sache im Auge behalten und mit ihm sprechen, wenn es Probleme gibt.“
    „Da werde ich dir wohl trauen müssen.“ Hinter diesem Spott steckte eine Frage.
    Natürlich hatte er ihre innere Unruhe bemerkt, dachte sie. Er wusste, was in ihr vorging. „Ich muss dir etwas erzählen.“
    Er strich mit der Hand über ihren Rücken. „Sehr gut. Ich war gerade mit meiner Geduld am Ende – seit dem Treffen mit Amara schläfst du schlecht.“ Etwas Gefährliches hatte sich in seine Stimme geschlichen.
    „Sie hat nichts getan“, sagte Sascha. „Aber es geht darum, was sie gesagt hat.“
    „Sascha, darüber haben wir doch schon gesprochen. Diese Frau ist eine …“
    Sie legte ihm die Hand auf den Mund. „Hör mir erst einmal zu, bevor du dich wie ein Alphatier aufführst.“
    Er leckte ihr schnell über die Hand. Sie entzog sie ihm und sah ihn finster an. „Benimm dich.“
    „Dann rede mit mir.“
    „Amaras Worte haben einen Schalter in meinem Kopf umgelegt, mir etwas klar gemacht, über das ich schon seit Monaten nachdenke.“ Sie holte tief Luft und stieß den Atem wieder aus. „Meine Kräfte … verändern sich.“
    „Wie?“ Er sah sie ernst an. „Wird dir etwas geschehen?“
    „Nein, nicht so etwas. Ich … spüre, dass sie sich vergrößern, weiterentwickeln. Aber ich weiß nicht, wohin diese Entwicklung führt.“ Das versetzte sie in Angst. Ihre Mutter war die beste Überträgerin von Viren im ganzen Medialnet. Sie konnte mit einem einzigen Gedanken töten. „Wenn ich mich nun in eine zweite Nikita verwandle?“
    „Ausgeschlossen.“ Er strich ihr mit den Fingern über das Gesicht. „Sieh es einfach als eine neue Erfahrung, als Abenteuer. Wir werden es gemeinsam erforschen.“ Liebe pulsierte durch ihr gemeinsames Band,

Weitere Kostenlose Bücher