Gefechte der Leidenschaft
Eine berauschende Freude schwoll in ihm wie eine Woge, als er das Bändchen wie ein feuchtes Strumpfband um ihren Schenkel schlang und zu einer vollendeten Schleife band. Dann schob er einen Finger darunter, zog daran und öffnete sie damit symbolisch für sich. Er hob sich über sie und begann in sie einzudringen. Er spürte, wie sich ihre Muskeln heiß und feucht um ihn schlossen, während sie seine Arme umklammerte und seinen Namen rief.
Da nahm er sie ganz. Mit einem einzigen kräftigen Stoß durchbrach er die hindernde Barriere. Sie hielt den Atem an, versteifte sich eine Sekunde lang und entspannte sich dann völlig. Sie zog die Beine an und er versank in ihr, spürte die pulsierenden Adern in ihrem Schoß und die ersten leichten Zuckungen, mit denen sich ihr Höhepunkt ankündigte.
Und dann kam die Erlösung, die sie beide mit einem Schlag in den Himmel grenzenloser Lust und maßloser Wonne katapultierte. Doch er konnte nicht aufhören, noch immer trieb er sie beide an in dem Bemühen, den abklingenden Rausch bis zum Letzten auszukosten. Er wollte nicht, dass es zu Ende ging, er wollte etwas, das über die bloße Befriedigung hinausging, etwas, das sich seinem Zugriff entzog.
Es gelang ihm nicht und so stieß er noch einmal kraftvoll zu und blieb dann still. Seine Brust hob und senkte sich heftig und seine Augen brannten vor ungeweinten Tränen. Endlich löste er sich von ihr, rollte sich zur Seite, zog sie an sich und starrte in eine Ecke des Zimmers, die noch immer von sanftem Kerzenlicht erfüllt war.
Schließlich stand er auf, hob Lisette auf seine Arme und trug sie zum Bett hinüber. Er zog die Bettdecke weg, legte sich zu ihr und liebte sie noch einmal mit raschen, erfahrenen Bewegungen, weil er einfach nicht widerstehen konnte. Diesmal schloss er die Augen, als es vorüber war, und überließ sich willig dem Schlaf.
Ihm schienen nur wenige Minuten vergangen zu sein, als er merkte, wie sich Lisette neben ihm rührte und von ihm abrückte. Er ergriff ihren Oberarm, um sie zurückzuhalten.
»Lass mich gehen, bitte«, flüsterte sie mit unsicherer Stimme.
»Was ist denn?«
»Ich darf nicht hier sein.« Sie entwand sich seinem Griff und glitt von der hohen Bettstatt. Auf dem Weg durch das Zimmer hob sie ihr Nachthemd vom Boden auf und versuchte notdürftig, ihre Blöße zu bedecken.
Caid sprang so schnell aus dem Bett, dass der Luftzug die Kerze auf dem Nachttisch zum Flackern brachte und beinahe gelöscht hätte. »Warum? Was ist los?«
»Das ist alles verkehrt... ganz verkehrt.« Sie wich vor ihm zurück und hielt sich das Nachthemd vor den Körper.
»Finde ich nicht.« In seiner Stimme klang Ärger und eine Spur von Verletztheit. Er umfasste ihre Arme. Sie waren so kalt, dass er nur mit Mühe den Impuls unterdrücken konnte, sie an sich zu ziehen und zu wärmen. Oder vielmehr, sie beide zu wärmen, denn in seiner Brust breitete sich Eiseskälte aus.
»Du verstehst das nicht«, fuhr sie fort und schüttelte so heftig den Kopf, dass ihr Haar über ihre Schultern auf die halb entblößten Brüste fiel und seine Handgelenke kitzelte.
»Dann erkläre es mir.«
Sie stand mit dem Rücken zum Fenster und starrte ihn mit verzweifeltem Ausdruck an. »Es war ein Fehler«, flüsterte sie, »ich habe einen schrecklichen Fehler gemacht.«
Achtzehntes Kapitel
»Was meinst du damit? «
Caids Stimme klang gepresst. Er ließ sie los und trat etwas zurück. Lisette wies mit unbestimmter Geste auf das Bett. »Das ... was zwischen uns geschehen ist...«
»Die meisten nennen es >sich lieben<, auch wenn nicht immer Liebe dabei im Spiel ist.«
»Bitte nicht«, stieß sie hervor und blickte ihm in die Augen. »Ich meine ... ich wollte damit nur sagen, dass alles, was du gefühlt haben magst, nicht wirklich war.«
»Für mich fühlte es sich ziemlich wirklich an.« Der Blick seiner blauen Augen war starr auf sie gerichtet und er atmete so heftig durch die Nase, dass seine Brust pumpte wie nach einem schnellen Lauf.
»Bitte, es ist alles schon schlimm genug, ohne dass ...« Sie brach ab und fuhr sich mit den Fingern durch das Haar. Dann schloss sie einen Moment lang die Augen, öffnete sie wieder und begann langsam und deutlich zu sprechen. »Was ich versuche, dir zu erklären, ist, dass ich dir einen Trank eingegeben habe, einen Voodoo-Liebestrank.«
Sein Gesicht, das im Schatten des Kerzenscheins lag, wurde für einen Augenblick ausdruckslos. Dann stieß er ein kurzes Lachen aus. »Im Likör, nehme ich an.
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