Gefechte der Leidenschaft
wusste er nicht zu sagen. Es kümmerte ihn auch nicht besonders. Er konzentrierte sich völlig darauf, die kleinen Perlenknöpfe ihres tief ausgeschnittenen Nachthemds zu öffnen. Einer nach dem anderen glitt aus den Knopflöchern und entblößte ihre weiße Haut, die süßen, gewölbten Kuppeln, die er liebkoste, und schließlich ihren flachen Bauch mit dem Nabelgrübchen und das schimmernde, rot-golden gelockte Dreieck.
Flüsternd stammelte er Beschwörungen und süße Worte, während er ihren entblößten Leib mit Zähnen, Zunge und tastenden Händen erkundete. Immer weiter schob er ihr Nachthemd auseinander, strich ihr ungeduldig die Ärmel von den Schultern und ließ den Stoff unbeachtet auf ihre Ellbogen hinabgleiten. Mit allen Sinnen liebkoste er ihre Taille, erforschte ihren Nabel, vergrub Nase und Mund in ihrer zarten Weiblichkeit, der ein betörend erotischer Duft entströmte. Mit seiner Zunge drang er in die feuchte Höhlung ein, während er mit den Händen Lisettes runden Hinterbacken umfasste und sie noch näher an sein Gesicht zog.
Sie stieß einen kleinen Schrei aus und ihre Finger gruben sich in seine Schultern. Ihre Beine begannen zu zittern und drohten nachzugeben. Da legte Caid einen Arm in ihre Kniekehlen, den anderen um ihre Taille, hob sie auf und bettete sie vorsichtig auf den Teppich in der Mitte des Zimmers. Dann streifte er achtlos den weißen Batist von ihrem Körper, schleuderte Nachthemd und Morgenrock beiseite und entledigte sich seiner Unterwäsche, bevor er sich ihr erneut zuwandte.
Da lag sie, wie gebadet im goldenen Kerzenschimmer, umgeben von der Flut ihres schimmernden Haares, das wie in kühlen Flammen auf dem reichen Rosenmuster des Teppichs züngelte. Das Band, mit dem ihre Locken aus dem Gesicht gebunden waren, hatte sich gelöst und hing auf eine ihrer Wangen herab. Er zog es fort und so lag sie nun nackt und bloß, in grenzenloser Hingabe vor ihm. Eine ihrer Hände ruhte auf ihrer Taille, die andere hatte sie noch immer auf seine Schulter gelegt. Wie sie ihn so anblickte, verdunkelten sich ihre Augen vor halb verborgener, halb unbewusster Furcht. Ihr Körper bot sich seinen Blicken dar — die Hügel ihrer Brüste, saftig wie rosigweiße Pfirsiche, ihre Schenkel, glatt und leicht gespreizt, wie er sie hingelegt hatte.
Er durfte nicht vergessen zu atmen, musste seine überwältigende, schmerzvolle Begierde unterdrücken, musste sich zwingen, nicht auf der Stelle tief in sie hineinzustoßen ... Wo sich ihre Körper an der Hüfte berührten, fühlte er nichts als eine heiße Schwere, die im Rhythmus seines jagenden Herzschlags pulsierte. Es wäre so einfach, solch eine wilde Freude! Doch damit fände auch das Vergnügen ein allzu schnelles Ende und das hätte weder sie noch er selbst verdient. Sie war einfach noch nicht so weit.
Er nahm das Haarband und zog es über ihre Brüste, beschrieb Kreise um die Warzen, die sich unter der sachten Berührung des Seidenbändchens wie süße Beeren zusammenzogen. Dem Weg des Bändchens folgten seine Lippen und Zunge, tastend und kostend, als wollten sie Erinnerungen sammeln für ein ganzes Leben. Caid berührte zart ihre Wangen, fuhr über ihre Lippen, ließ das Band um ihren Hals spielen und kehrte schließlich zu der Stelle zurück, wo ihr Herz unter den Brüsten schlug. Lisettes kleine, keuchende Atemzüge rührten eine Stelle in ihm, von der er gar nichts gewusst hatte, einen Ort zwischen Herz und Seele, und er lächelte leise.
In langsamen Schwüngen und Kurven führte er das Haarband an ihrem Körper hinab, ließ es kurz in ihrem Nabel ruhen, zog es dann über ihren Bauch, der sich in schnellen Atemzügen hob und senkte, ließ es noch tiefer gleiten, bis es das weiche Vlies zwischen ihren Beinen berührte. Es erregte ihn, wie Seide und Satin, Glattes und Raues an diesem Punkt aufeinander trafen, wie sich das seidene Band zu der verborgenen feuchten und zarten Spalte hinschlängelte.
Lisette bewegte sich unablässig, berührte sein Haar, seine Schultern, ließ flinke, forschende Finger über seine muskulösen Hüften und seine heiße Erregung wandern. Vor lauter Selbstbeherrschung biss er die Zähne zusammen, denn er wollte, dass sie ihn genauso heiß begehrte wie er sie. Er wollte, dass sie so sehr den Kopf verlor, dass sie nicht mehr wusste, was sie eigentlich berührte und in sie eindrang — das Band, seine kräftigen Finger oder seine Zunge. Er wollte ihre Lust spüren.
Und er spürte sie, plötzlich und überwältigend.
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