Gefesselte Lust
dann. Es klingt wunderbar – ich hoffe, dass ich es noch oft hören werde. Er drückt mich an sich und hebt mich einige Zentimeter vom Boden. »Helena!«. Er lacht wieder, und ich muss einfach einstimmen. Langsam lässt er mich herunter und küsst meine geschlossenen Augenlider, den Rücken meiner Nase und meine Mundwinkel. »Meine schöne Helena«, flüstert er.
Mir läuft ein wohliger Schauer über den Rücken, und ich atme tief durch. Seine Helena – ja, das bin ich wohl, aus freien Stücken und mit ganzem Herzen. Jonah betrachtet mich liebevoll, und dabei lächelt er noch immer. Doch in seinem Blick erkenne ich gleichzeitig auch Verlangen. Mein Herzschlag beschleunigt sich, denn ich teile seine Lust. Ich will ihm nahe sein, noch näher; viel zu lange musste ich darauf warten, ihn wieder berühren zu können, ihn zu riechen und zu schmecken. Jeder einzelne meiner Sinne sehnt sich nach ihm, und ich muss diese Begierde, die sich schon zu lange aufgestaut hat, endlich stillen.
Beherzt greife ich nach seiner Hand und ziehe ihn hinter mir her ins Schlafzimmer. Er lässt sich willig führen. Vor wenigen Monaten noch wäre ich sicherlich nicht so mutig gewesen, aber es hat sich viel verändert in dieser Zeit; ich habe mich verändert. Und das alles nur dank Jonah Winter.
In meinem Schlafzimmer lässt er meine Hand los, nur um seinen Arm um meine Taille zu schlingen und mich an sich zu ziehen. Wir küssen uns; anfangs noch zärtlich, tastend und kosend, dann hungriger und voller Leidenschaft. Gänsehaut überzieht meinen Körper und Jonah lacht leise, als er sie auf meinem Arm sieht. »Nervös? Muss ich wieder Angst haben, dass du Panik bekommst und dich nicht mehr bewegst?«
Ich schlage spielerisch gegen seinen Arm. »Das ist nicht komisch«, weise ich ihn gespielt streng zurecht, aber der Ton in meiner Stimme straft meine Worte Lügen. Jonah lässt sich davon auch nicht aufhalten; er grinst noch immer schelmisch und drückt seinen Unterleib gegen mein Becken, während er meinen Hals mit Küssen bedeckt. Ich spüre seine Erektion und muss schlucken. »Es ist sehr komisch«, widerspricht er mir und sein warmer Atem an meinem Hals jagt einen Schauer nach dem anderen über meinen Körper. »Stell dir nur einmal vor, wenn du wirklich stocksteif wärst – ich müsste dich nicht einmal mehr fesseln. Du würdest einfach nur daliegen können und darauf vertrauen müssen, dass ich dir Vergnügen bereite.«
»Mir sind die Seile lieber«, entfährt es mir, noch ehe ich wirklich darüber nachdenken kann. Doch es ist wahr – ich möchte noch mal von Jonah gefesselt werden; ich will, dass er mir noch mehr zeigt und mich noch tiefer in das Geheimnis der Fesselkunst einweiht.
Sein Blick findet meinen. Nun ist jeder Schalk aus seinen Augen gewichen. Stattdessen mustert er mich ernst und ein wenig ungläubig. Als er erkennt, dass ich es ernst meine, zieht er scharf Luft ein. »Du bist unglaublich«, keucht er und ich finde mich in einem Kuss wieder, der mir jeden Atem raubt. Ich spüre, wie meine Erregung die Oberhand gewinnt und die Kontrolle über meinen Körper übernimmt. Ich erwidere seinen Kuss, klammere mich an seine Schultern und fühle, wie mein Körper sich darauf vorbereitet, ihn in sich aufzunehmen, tief, hart …
Jonah entkleidet mich mit wenigen Handgriffen und dirigiert mich behutsam aufs Bett. Ich lasse es zu; der kurze Moment, in dem Jonah sich ebenfalls auszieht und zu mir ins Bett kommt, fühlt sich wie eine Ewigkeit an. Jede Sekunde ist erfüllt von Qual – ich bin unvollständig, einsam. Ich brauche ihn. Ich brauche Jonah Winter, und in seinen Augen kann ich deutlich lesen, dass es ihm mit mir ebenso ergeht.
Er beugt sich über mich, schließt mich in seine Arme und sein Mund findet meinen. Wir küssen uns, unsere nackten Körper reiben sich aneinander, wollüstig, sehnsüchtig. Wir wollen eins sein und es gibt diesmal keinen Grund, der das verhindern könnte.
Ich spreize meine Beine für ihn und spüre Jonahs heiße Erektion über die Innenseite meines Schenkels streichen. Er neckt mich, aber nicht lange. Mit einem einzigen, harten Stoß dringt er unvermittelt in mich ein, und ich kann einen kleinen Schrei aus Überraschung und Erregung nicht unterdrücken. Ich warte darauf, dass er weitermacht, doch stattdessen hält er inne und sieht mich an. »Helena«, sagt er leise, seine Stimme rau vor Lust.
Ich blicke zu ihm auf und lächle ihn an, verliebt und erregt zugleich. Es ist die erste Nacht von
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