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Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies

Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies

Titel: Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Polyethylenfilm einschweißte.
    »Hör zu, Jeff«, flüsterte Rojas, als sie sich Somozas Büro im hinteren Gebäudebereich näherten. »Er wird sich mit uns einen kleinen Spaß erlauben, und du solltest einfach mitspielen.«
    »Was meinst du damit?«
    »Ich meine, du solltest ihn nicht beleidigen. Mach einfach, was er dir sagt. Okay?«
    »Du bist der Boss, Jorge.«
    Somoza stand bereits in der Tür, als sie sein Büro erreichten. Knapp fünfzig Jahre alt, mit einem dichten, schwarzen Haarschopf, in dem erst ein paar graue Sträh nen zu erkennen waren, war er mit seiner Größe von 1 , 85 Meter und seinen breiten Schultern eine impo sante Gestalt. Sein Bauch verriet jedoch seine Vorliebe für Süßigkeiten. Tatsächlich standen vier Bonbongläser, so groß wie alte Kaffeebüchsen, nebeneinander auf seinem breiten Mahagonischreibtisch. Sie bildeten einen auffälligen Gegensatz zu dem großen Plakat an der Rückwand mit dem Markenzeichen der Firma: zwei gekreuzte Schwerter, hinter einem schwarzen Schild, auf dem eine Silberkugel aufgemalt war. Das Ganze sollte eine Verbindung von mittelalterlicher Rüstung und moderner Technologie suggerieren.
    Somoza hatte ein Paar enge Designerjeans und ein langärmliges Hemd an, das einen leichten Schutz gegen Distanzschüsse bot. Tatsächlich trug er immer seine eigenen Erzeugnisse – nur seine eigenen Erzeugnisse …
    » Buenos días , Felipe«, rief Rojas, während er den Mann umarmte. »Das ist mein Freund Jeff Campbell.«
    » Hola , Jeff. Schön, dass Sie hier sind.«
    Jeff schüttelte Somoza die Hand. »Es ist mir eine Ehre, den berühmten Schutzkleidungs-Schneider kennenzulernen.«
    »Berühmt? Nicht doch«, wehrte Somoza ab. »Viel beschäftigt, das schon. Treten Sie ein, meine Herren. Treten Sie ein.«
    Rojas und Campbell versanken in den üppigen Ledersesseln vor Somozas Schreibtisch, während dieser für einen kurzen Moment nach draußen ging und Lucille auftrug, ihm das Geschenk zu bringen. Links von ihnen hingen Dutzende von Fotos, die Somoza mit Filmstars und hohen staatlichen Würdenträgern zeigten, die alle seine Schutzkleidung trugen. Rojas deutete auf die Aufnahmen, und Campbell blieb fast der Mund offen stehen. »Schau nur all die Hollywood-Größen! Das ist schon ein ganz besonderes Geschäft.«
    Rojas nickte. »Ich zeige dir noch sein Lager, bevor wir gehen. Er hat geschäftlich noch ganz schön viel vor. Ich bin sehr stolz auf ihn. Ich erinnere mich noch gut an seine Anfänge.«
    »Na ja, die Welt da draußen wird auch immer gefährlicher.«
    »Ja, und die hinterlassen wir unseren Kindern.« Rojas seufzte tief auf und wandte sich dann wieder Somoza zu, der gerade in sein Büro zurückkehrte. Auf dem Arm trug er einen schwarzen Leder-Trenchcoat.
    »Für dich, Jorge!«
    Rojas stand auf und nahm den Mantel in die Hand. »Willst du mich verkohlen? Der ist nicht kugelsicher.« Er fuhr mit dem Finger über den Stoff und versuchte, das flexible Schutzgewebe zu ertasten. »Er ist viel zu leicht und zu dünn.«
    »Ich weiß«, stimmte Somoza zu. »Es ist unser neuestes Design, und ich möchte ihn dir schenken. Er hat exakt deine Größe.«
    »Vielen Dank.«
    »Wir haben ihn gerade in unserer alljährlichen Modenschau in New York vorgestellt.«
    »Mannomann, eine Modenschau in New York für kugelsichere Kleidung?«, fragte Campbell erstaunt.
    Jorge linste zu Campbell hinüber, schaute dann Somoza an und zwinkerte ihm zu. »Bist du sicher, dass der Mantel eine Kugel aufhält?«
    Somoza griff in seine Schreibtischschublade, holte einen Revolver Kaliber . 44 heraus und legte ihn auf die Tischplatte.
    »Hey«, rief Campbell, »was machen wir denn jetzt?«
    »Wir müssen dieses Kleidungsstück einem Test unterziehen«, sagte Somoza, während seine Augen einen leicht teuflischen Ausdruck annahmen. »Jeff, du weißt sicher, dass ich auch alle meine Angestellten einem ganz bestimmten Test unterziehe. Niemand darf hier arbeiten, der nicht eines unserer Produkte anzieht und sich einer Kugel aussetzt. Man muss einfach wissen, wie sich das anfühlt, damit man unseren Erzeugnissen und der eigenen Arbeit vertrauen kann. Das ist die beste Qualitätskontrolle, die man sich vorstellen kann: Ich schieße auf alle meine Mitarbeiter.«
    Somoza sagte das so cool und sachlich, dass Rojas das Lachen nicht mehr unterdrücken konnte. Rojas reichte Campbell den Mantel. »Zieh ihn an.«
    »Meinst du das im Ernst?«
    »Das ist doch kein Problem«, sagte Somoza. »Bitte …«
    Campbells Augen

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