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Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies

Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies

Titel: Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Söhne kugelsichere Anzüge tragen. Allerdings kann ich sie nur vor den Kugeln schützen, und nicht vor all der Scheiße bewahren, die auch zu ihrem Leben gehören wird.«
    Rojas nickte. »Du bist ein weiser Mann, mein Freund.«
    »Und ich sehe auch gut aus!«
    Sie lachten.
    Aber dann wurde Rojas schnell wieder ernst. »Ballesteros hatte wieder einmal ziemliche Probleme. Ich möchte, dass du dich um ihn und seine Leute kümmerst. Du schickst mir dann die Rechnung. Liefere ihnen alles, was sie brauchen.«
    »Natürlich. Es ist eine Freude, mit dir Geschäfte zu machen, wie immer. Und ich möchte, dass du mir die Maße deines Freundes, Señor Campbell, gibst. Wir werden ihm einen Trenchcoat wie den deinen schneidern – weil er so brav mitgespielt hat.«
    »Ich bin überzeugt, dass er das wirklich schätzen wird.«
    »Und noch etwas, Jorge.« Jetzt war es an Somoza, ernst zu werden. Seine Stimme klang angespannt. »Ich habe lange darüber nachgedacht. Wir sind beide in einem Stadium unseres Lebens, wo wir uns eigentlich nicht mehr mit diesem ganz besonderen Handel beschäftigen sollten. Mein eigenes Unternehmen hier ist völlig legal und nimmt derzeit sogar einen großen Aufschwung. Natürlich werde ich unserem Freund Ballesteros helfen, aber das ist für mich der letzte Deal mit solchen Gestalten. Ich steige aus diesem Geschäft aus, denn ich bin in letzter Zeit ziemlich beunruhigt. Dieser Schlamassel in Puerto Rico hat uns alle sehr aufgeschreckt. Natürlich werde ich weiterhin für dich arbeiten, aber meine Verbindungen zu diesem Handel werde ich abbrechen. Ehrlich gesagt, Jorge, du solltest dich auch zurückziehen. Übergib die ganze Sache jemand anderem. Es ist Zeit. Du hast ja selbst gesagt, dass dein Sohn neue Wege geht. Das solltest du auch tun.«
    Rojas schwieg eine ganze Weile. Somoza sprach wirklich zu ihm wie ein lieber Freund, und was er sagte, ergab Sinn – aber seine Worte beruhten auf Angst. Rojas konnte die Angst in den Augen dieses Mannes erkennen.
    »Du solltest niemals vor irgendjemand Angst haben, mein Freund. Die Leute werden versuchen, dich einzuschüchtern, aber niemand ist besser als der andere. In diesem Leben muss man ein Kämpfer sein.«
    »Ja, Jorge, das stimmt schon. Aber ein Mann muss auch klug genug sein, seine eigenen Kämpfe zu wählen. Wir sind nicht mehr jung. Sollen doch die Jungen diese Schlachten schlagen und nicht wir. Wir haben viel zu viel zu verlieren.«
    Rojas stand auf. »Ich denke darüber nach. Du bist ein guter Freund, und ich verstehe, was du meinst.«

22
    Sündenböcke
    Zúñigas Landhaus
    Juárez, Mexiko
    U m etwa elf Uhr am nächsten Morgen versammelten sich Moore, Zúñiga und sechs weitere Kartellmitglieder in Zúñigas vier Autos fassender Garage, deren Tore dabei halb offen blieben. Moore übergab die Drogenla dung und beobachtete, wie Zúñigas Männer die Rausch giftriegel genau untersuchten, ohne etwas Verdächtiges zu entdecken. Dabei übersahen sie die winzigen Injek tionslöcher, die Moore und Towers hinterlassen hatten, als sie die GPS -Sender platzierten. Das Sinaloa-Kartell war zwar mächtig, aber technisch bei Weitem nicht so fortschrittlich wie die Juárez-Leute, die wahrscheinlich die Riegel geröntgt und die Sensoren gefunden hätten.
    Wie Moore gehofft hatte, schien Zúñiga dieses »Geschenk« sehr zu gefallen. Der Bandenchef beschloss sofort, den Stoff noch vor Einbruch der Dunkelheit weiterzubefördern. Er nickte befriedigt und wandte sich dann Moore zu: »Mein Feind ist anscheinend auch Ihr Feind.«
    »Wenn ein Kartell zu mächtig wird, ist es jedermanns Feind.«
    »Stimmt.«
    »Also gut. Ich würde Ihnen gern weiterhin helfen. Geben Sie mir ein paar Ihrer Männer mit. Wir werden Rojas’ Sohn entführen. Wie ich Ihnen bereits erklärt habe, decken sich in diesem Fall unsere Interessen«, sagte Moore.
    »Mr. Howard, vielleicht bin ich jetzt verrückt genug, Ihnen zu glauben. Vielleicht willige ich sogar ein.«
    »Wir werden den größten Teil des Tages brauchen, um mit einem Ihrer Flugzeuge dort hinunterzufliegen. Sollten wir nicht langsam aufbrechen?«
    »Vielleicht habe ich mich doch noch nicht entschieden.«
    Als Moore dies hörte, rastete er aus. Das war vielleicht ein Fehler, aber er hatte in dieser Nacht kaum geschlafen. Er brüllte los: »Señor Zúñiga, was brauchen Sie denn noch? Bisher waren das 150 000 Dollar in bar und eine riesige Drogenlieferung, die wir Rojas gestohlen haben. Langt das noch immer nicht? Meine Bosse werden

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