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Gegen jede Vernunft

Gegen jede Vernunft

Titel: Gegen jede Vernunft
Autoren: Annegret Hilje Nora Roberts
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seine eigenen Worte. Er konnte sich nicht dagegen wehren, ihr seine Gefühle mitzuteilen. Es war wie ein innerer Zwang. „Verdammt, bisher hat mir niemand so viel bedeutet wie du.“
    „Ich muss Prioritäten setzen ...“, begann sie. „Und ich weiß nicht, ob ich derartige Komplikationen zurzeit gebrauchen kann. Wir müssen vor allem an Nick denken. Und es wäre besser, was uns betrifft, sehr langsam und behutsam vorzugehen.“
    „Langsam und behutsam? Das kann ich dir nichtversprechen. Bei der erstbesten Gelegenheit werde ich versuchen, deine Prioritäten zu erschüttern.“
    „Die Warnung ist bei mir angekommen, Muldoon. Aber ich bin nicht so leicht zu erschüttern.“
    „Gut.“ Er lächelte und ging zur Tür. „Ein leichter Sieg wäre auch sehr unbefriedigend. Vielen Dank für die erste Hilfe, Frau Anwältin. Und schließ die Tür ab.“ Er verließ die Wohnung und entschied sich, nach Hause zu gehen.
    Wenn das so weiterging, hatte er noch so manche schlaflose Nacht vor sich.

5. KAPITEL
    N ein, sie ging ihm nicht aus dem Weg. Sie war einfach nur zu beschäftigt. Ihr blieb keine Zeit, um Abend für Abend in Zackarys Bar vorbeizuschauen und sich mit den Gästen zu unterhalten. Ihre Pflichten vernachlässigte sie aber nicht. Sie war ein- oder zweimal in die Küche geschlüpft, um mit Nick zu reden. Wenn sie dabei Zackary nicht begegnet war, dann war das auf puren Zufall zurückzuführen.
    Und auf ihren Überlebensinstinkt.
    Wenn sie ihren Anrufbeantworter eingeschaltet ließ, um die Anrufer vorher zu überprüfen, dann nur aus dem Grund, weil sie nicht unnötig gestört werden wollte.
    Außerdem hatte er sowieso nicht angerufen. Der Idiot.
    Immerhin machte sie mit Nick Fortschritte. Er hatte sie angerufen. Einmal im Büro und ein andermal zu Hause. Seinen Vorschlag, sich gemeinsam einen Film anzusehen, hielt sie für ein ermutigendes Zeichen. Wenn er einen Abend mit ihr verbrachte, so konnte er sich nicht mit den Cobras treffen und würde sich an die gerichtlichen Auflagen halten.
    Nach neunzig Minuten Verfolgungsjagden undSchießereien eines Krimis, den er sich ausgesucht hatte, saßen sie jetzt in einer hell erleuchteten Pizzeria.
    „Also, Nick, jetzt sind zwei Wochen vergangen. Erzähl mir, wie du dich zurzeit fühlst.“ Auf sein gleichgültiges Schulterzucken hin drückte sie seinen Arm. „Komm schon, erzähl’s mir ruhig.“
    „Es könnte schlimmer sein.“ Er zündete sich eine Zigarette an. „Ich habe immer ein bisschen Kleingeld in der Tasche, und Rio ist kein übler Bursche. Er spioniert nicht ständig hinter mir her.“
    „Und Zackary?“
    Nick blies den Rauch in die Luft und betrachtete Rachel durch den Qualm. Im blauen Dunst wirkte sie noch geheimnisvoller und exotischer. „Vielleicht ist er ein bisschen ruhiger geworden, aber nicht viel. So wie heute, zum Beispiel. Ich habe heute meinen freien Abend, und was macht er? Er will wissen, wo ich hingehe, mit wem ich ausgehe, wann ich zurückkomme, und so einen Mist. Ich werde bald zwanzig. Ich brauche keinen Aufpasser.“
    „Er macht sich Sorgen um dich. Das ist mehr, als nur auf Grund eines Gerichtsbeschlusses die Verantwortung für dich zu übernehmen. Er ist ein etwas rauer Bursche, aber seine Absichten sind wirklich gut. Was hast du ihm wegen heute Abend gesagt?“
    „Ich habe gesagt, ich hätte ein Rendezvous und ersolle sich da raushalten.“ Nick grinste gewitzt, als er sah, wie freudig Rachel ihn anlächelte. „Ich führe mein Leben und er seins. Verstehen Sie, was ich damit sagen will?“
    „Ja.“ Rachel atmete erleichtert auf, als die Pizza serviert wurde. „Und was willst du mit deinem Leben anfangen, Nick?“
    „Ich nehme alles so, wie es kommt.“
    „Keine Ziele? Keine Träume?“ Sie nahm einen Bissen, ohne den Blick von Nick zu lassen.
    Etwas flackerte in seinen Augen auf, bevor er den Blick wieder senkte. „Ich habe jedenfalls keine Lust, meinen Lebensunterhalt damit zu verdienen, andere Leute zu bedienen. Das überlasse ich gerne Zackary.“ Er drückte die Zigarette aus und begann seine Pizza zu essen. „Und zur Marine gehe ich auch nicht. Neulich hat er mir das vorgeschlagen, aber ich habe ihn abgeschmettert.“
    „Nun, du scheinst dir zumindest darüber im Klaren zu sein, was du nicht willst. Damit bist du schon einen Schritt weiter.“
    Nick fasste Rachels Hand und spielte mit dem kleinen Silberring an ihrem Ringfinger. „Wollten Sie immer schon Anwältin werden?“
    „Eigentlich ja. Mit fünf wollte ich
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