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Gegen jede Vernunft

Gegen jede Vernunft

Titel: Gegen jede Vernunft
Autoren: Annegret Hilje Nora Roberts
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ist das denn?“
    „Tränengas.“ Rachel merkte erst jetzt, dass sie nicht einmal den Sicherheitsverschluss entfernt hatte, und steckte die Dose missmutig zurück in ihre Handtasche. „Ich hätte ihm eine Ladung ins Gesicht gesprüht, wenn du dich nicht eingemischt hättest.“
    „Beim nächsten Mal werde ich beiseite treten und dir die Sache überlassen.“ Er sah verdutzt auf sein blutiges Handgelenk und fluchte. „Ich glaube, der Bursche hat mich verletzt.“
    Rachel wurde kreidebleich. „Du blutest.“
    „Ich dachte, es wäre sein Blut.“ Zackary steckte verärgert einen Finger in den Riss in seinem Pullover. „Den habe ich mir bei meinem letzten Aufenthalt auf Korfu gekauft. So ein Mist.“ Er warf einen Blick in die Richtung, in die der Gangster verschwunden war. Hatte es einen Sinn, ihn zu verfolgen?
    „Zeig her.“ Mit zitternden Händen schob sie den Ärmel hoch, um sich den Schnitt anzusehen. „Dummkopf!“ Sie suchte nervös in der Handtasche nach ihrem Hausschlüssel. „Du solltest mit nach oben kommen, damit ich die Wunde verbinden kann. Es ist kaum zu glauben, dass du im Stande bist, etwas so Dummes zu tun!“
    „Es ging um das Prinzip“, entgegnete er gereizt, wurde aber sofort von einem Schwall ukrainischer Flüche unterbrochen.
    „Sprich bitte in meiner Gegenwart nicht russisch“, protestierte er.
    „Das ist kein Russisch!“ Sie fasste seinen unverletzten Arm und zog ihn ins Haus. „Du musstest ja unbedingt den starken Mann markieren!“
    „Es tut mir Leid.“ Zackary versuchte sich ein Grinsen zu verkneifen, während sie zum Fahrstuhl gingen. Er bemühte sich, einen niedergeschlagenen Eindruck zu machen. „Ich weiß überhaupt nicht, was in mich gefahren ist.“
    „Ein Überschuss an männlichen Hormonen.“ Sie führte ihn in ihr Apartment. „Setz dich“, erklärte sie energisch und ging ins Badezimmer.
    Er nahm gehorsam Platz und legte die Füße auf den kleinen Tisch vor dem Sofa. „Ich könnte jetzt glatt einen Brandy vertragen“, rief er hinter Rachel her. „Als vorbeugendes Mittel gegen den Schock.“
    Sie kam eilig mit Verbandszeug und einer Schüssel Wasser zurück. „Fühlst du dich nicht wohl?“ Sie legte die Hand auf seine Stirn. „Ist dir schwindlig?“
    „Mal sehen.“ Er nutzte die willkommene Gelegenheit, nahm Rachels Kopf zwischen beide Hände, zog sie an sich und küsste sie auf den Mund. „Ja“, bestätigte er seufzend und ließ sie widerstrebend wieder los. „Man könnte sagen, ich fühle mich tatsächlich ein wenig ... beschwingt.“
    „Hohlkopf!“ Sie stieß seine Hand beiseite und setzte sich neben ihn, um die Wunde zu verbinden. „Das hätte übel ausgehen können.“
    „Das war schon übel genug. Ich mag es nicht sonderlich, wenn mir jemand ein Messer an den Rücken hält, während ich eine Frau küsse. Liebling, wenn du nicht aufhörst zu zittern, werde ich dir Brandy bringen müssen.“
    „Ich zittere gar nicht ... und wenn, dann nur deshalb, weil mich die Sache ziemlich mitgenommen hat.“ Sie strich sich die Haare aus der Stirn und sah Zackary an. „Mach so etwas nie wieder.“
    „Aye, aye, Sir.“
    Rachel trug ein Desinfektionsmittel auf die Wunde auf. Als er zusammenzuckte und leise fluchte, lächelte sie befriedigt. „Sei nicht so zimperlich. Und jetzt halt still, damit ich dich verbinden kann.“
    Es war angenehm, ihre Finger auf der Haut zu spüren. Zackary schien es ganz natürlich, sich vorzubeugen und an ihrem Ohrläppchen zu knabbern.
    „Lass das. Nicht hier und nicht jetzt.“ Sie zog den Ärmel über den fertigen Verband.
    „Aber ich sehne mich nach dir, Rachel.“ Er fasste ihre Hand. „Ich möchte jetzt mit dir schlafen.“
    „Ich weiß. Aber ich weiß auch sehr genau, was ich will und was nicht.“
    „Aber vorhin auf der Treppe war doch alles ganz klar.“
    „Für dich vielleicht.“ Rachel holte tief Luft und stand auf. „Ich sagte doch bereits, dass ich kein spontaner Mensch bin. Und vor allem schlafe ich nicht mit einem Mann, nur weil mir im Moment danach ist. Wenn ich mich auf dich einlasse, weil ich etwas für dich empfinde, so mache ich das bei klarem Verstand.“
    „Ich bezweifle, dass ich in deiner Gegenwart noch einen klaren Verstand bewahren kann.“ Er stand auf. „Ich weiß, welchen Ruf wir Seeleute genießen. Aber das hat mit der Wirklichkeit nichts zu tun, zumindest nicht mit meiner. Und das, was ich mit Frauen erlebt habe, hatte für mich bisher keine Bedeutung.“ Zackary war erstaunt über
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