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Gegen jede Vernunft

Gegen jede Vernunft

Titel: Gegen jede Vernunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annegret Hilje Nora Roberts
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Mit einer Frau wie Rachel Stanislaski an seiner Seite würde er ihn nicht mehr für ein Kind halten.
    Auf dem Weg zum Times Square träumte er davon, was er alles mit ihr unternehmen könnte. Sie konnten essen gehen, Spaziergänge machen, miteinander reden, tanzen oder einen gemütlichen Abend vor dem Fernseher verbringen. Er hielt es für einen Beweis seiner ernsten Absichten, dass Sex auf seiner Wunschliste keineswegs ganz oben stand.
    Er schlenderte vergnügt die Allee entlang und ging schließlich in eine der zahlreichen Spielhallen, um sich ein wenig beim Flippern zu entspannen.
    Laute Rockmusik schlug ihm entgegen, vermischt mit dem metallenen Biepen und Zischen der elektrischen Geräte, als er die Spielhalle betrat. Auch wenn es ihm gefehlt hatte, eine Spielhalle zu betreten, wann immer er wollte, so musste er doch zugeben, dass es ein gutes Gefühl war, Geld in der Tasche zu haben, das er selbst verdient hatte.
    Kein Verstecken mehr, kein schlechtes Gewissen.Sicher, er hatte keinen Kontakt zu der Gang mehr, aber er fühlte sich lange nicht so einsam, wie er anfangs befürchtet hatte.
    Was er natürlich niemals laut zugeben würde. Genauso wenig wie die Tatsache, dass es ihm Spaß machte, in der Küche mit Rio zu arbeiten. Dieser Hüne von einem Koch kannte viele Anekdoten und Geschichten, die meisten erzählte er von Zack. Beim Zuhören konnte Nick sich alles genau vorstellen. Fast so, als wäre er dabei gewesen.
    Aber er war nicht dabei gewesen. Das durfte er nicht vergessen. Er hätte niemandem erklären können, wie mies er sich gefühlt hatte, als Zack zur See gegangen war. Da war er wieder allein gewesen. Sicher, seine Mutter hatte es versucht, aber sie war mehr wie ein Schatten durchs Leben gehuscht. Es hatte sie ihre ganze Energie gekostet, um überhaupt Essen auf den Tisch stellen zu können. Zu mehr hatte sie keine Kraft gehabt.
    Und dann war Zack in seinem Leben aufgetaucht.
    Nick erinnerte sich noch gut an die erste Begegnung mit seinem Stiefbruder. Zack hatte auf einem Hocker in der Küche gesessen und sich mit Chips voll gestopft. Groß und dunkel war er gewesen, immer ein Lachen auf den Lippen und unglaublich großzügig. Als Nick erst einmal den Mut aufgebracht hatte, ihm auf Schritt und Tritt zu folgen, hatte Zack den kleinen Stiefbruder nicht weggestoßen, sondern gutmütig gewähren lassen.
    Es war Zack gewesen, der ihn zum ersten Mal in eine Spielhalle mitgenommen, ihn auf einen Barhocker gestellt und ihm gezeigt hatte, wie man die silbernen Kugeln tanzen ließ.
    Mit Zack war er zum ersten Mal zur Festtagsparade gegangen. Zack hatte ihm geduldig beigebracht, wie man seine Schnürsenkel band. Zack hatte ihn zusammengestaucht, wenn er, ohne auf den Verkehr zu achten, seinem Ball hinterhergerannt war.
    Und es war Zack gewesen, der ihn knapp ein Jahr später mit einer kranken Mutter und einem autoritären Stiefvater allein zurückgelassen hatte, der ihn im Stich gelassen hatte.
    Vielleicht will Zack das ja wieder gutmachen, dachte Nick mit einem Achselzucken und fluchte laut, als der Ball verloren ging. Und vielleicht, ganz tief drinnen, wollte Nick Zack auch die Chance geben, es wieder gutzumachen.
    „He, LeBeck.“ Der Schlag auf die Schulter hätte Nick fast den nächsten Ball gekostet. „Wo hast du dich versteckt?“
    „Ich bin immer erreichbar.“ Nick warf einen kurzen Blick auf Cash und konzentrierte sich wieder aufdas Spiel. Er fragte sich, ob Cash wohl irgendwas sagen würde, weil er seine Cobra-Jacke nicht trug.
    „Hängst du immer noch bei deinem Stiefbruder rum?“
    „Ja, in ein paar Wochen habe ich noch einen Termin bei Gericht.“
    Cash stellte sich an den Flipper und übernahm den nächsten Ball. „Hat dich übel erwischt, was? Irgendwie ist die Sache ziemlich schief gegangen. Das verursacht mir Magenschmerzen.“
    „So?“
    „Ja, Mann, ehrlich. Wir haben uns abgeseilt, und du musst den Mist ausbaden.“
    Nick zuckte mit den Schultern. „Ich komme ganz gut klar damit. Was macht die Bande?“
    „Das Übliche. Hör mal, ich hätte da eine Bombensache, in die du einsteigen könntest.“
    „Vergiss es.“
    „Kommst wohl nachts nicht aus der Bar raus, was?“
    „Jederzeit.“
    „Zum Hinterausgang?“
    „Ja. Zackary hat meistens bis drei in der Bar zu tun, sonntags bis zwei. Ich gehe einfach über die Feuertreppe.“
    „Hast du dein Zimmer im Obergeschoss?“
    „Mm ... Dein Ball.“
    Cash ließ nicht locker, Nick weiter auszufragen. So erfuhr er, dass das Geld in einem

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