Gegen jede Vernunft

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Autoren: Lynn Raye Harris

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    Verlassene Braut des Kronprinzen von Santina stürzt sich in heiße Affäre mit notorischem Playboy – Freunde reagieren überrascht und schockiert. „Ich hatte keine Ahnung, dass Anna in Leo Jackson verliebt ist.“ – Ist das verliebte Paar wirklich zufällig auf einsamer Insel gestrandet, oder war es ein geplanter Liebesurlaub? – Kronprinz Alessandro fleht: „Komm zu mir zurück, Anna!“
    Es ging sogar noch schlimmer: „Wie lange hält es Randy Leo diesmal aus?“
    Mit einem empörten Schnauben knüllte Anna die Morgenzeitung zusammen. Leo musterte sie gelassen über den Rand seiner Kaffeetasse hinweg. „Überrascht dich das etwa?“
    „Nein, natürlich nicht. Ärgern tut es mich trotzdem.“
    „Du wolltest es ja nicht anders.“
    Ja, sie hatte darauf bestanden, die Zeitungen zu lesen, obwohl Leo es für keine gute Idee hielt. Seiner Meinung nach war die Aufregung nicht gut für das Baby. Doch als sie erklärte, es rege sie viel mehr auf, nur zu spekulieren und nicht wirklich zu wissen, was man über sie schrieb, gab er schließlich nach.
    Jetzt erhob er sich vom Frühstückstisch und trat zu ihr ans Fenster, aus dem man einen fantastischen Blick über den Hyde Park hatte. Es war ein sonniger Tag. Massen von Menschen spazierten über die Wege und saßen auf Parkbänken. Einzelne lagerten sogar auf den Rasenflächen. Tauben scharten sich um einen Mann, der etwas auf den Boden warf, und über die Straße rollte ein roter Doppeldeckerbus, auf dessen Oberdeck Touristen die Hälse reckten und ihre Kameras klicken ließen.
    Leo legte seine Hände auf Annas Schultern und massierte sie sanft. Mit geschlossenen Augen gab sie sich der unerwarteten Liebkosung hin und hatte Mühe, ein wohliges Seufzen zurückzuhalten.
    „Du bist völlig verspannt“, raunte er ihr ins Ohr. Außer demonstrativen Gesten angeblicher Verliebtheit vor den Fotografen hatte Leo sie lange nicht mehr in dieser Weise berührt. Der Gedanke, dass er versuchen könnte, sie zu verführen, ließ sie zittern. Ob vor Angst, Aufregung oder Verlangen hätte Anna selbst nicht sagen können.
    „Ich hatte eigentlich noch Schlimmeres von den Medien erwartet“, murmelte sie gepresst.
    „Schlimmer als Randy Leo ?“
    „Ein fürchterlicher Name, besonders, wenn man bedenkt, wie du ihn dir verdient hast.“
    „Indem ich mit sechs Dessous-Models gleichzeitig liiert war, meinst du?“
    „Das ist nicht witzig, Leo!“, rügte Anna scharf und wandte sich zu ihm um.
    Sein Lächeln wurde nur noch breiter. „Vielleicht nicht, aber wenn du ehrlich bist, würdest du doch zu gern wissen, was an der Geschichte tatsächlich dran ist.“
    „Du könntest mit deiner unsinnigen Mutmaßung nicht falscher liegen“, informierte sie ihn steif und versuchte das unangenehme Ziehen in der Herzgegend zu ignorieren. Sie konnte doch unmöglich eifersüchtig sein! „Eine abscheuliche Vorstellung ist es in jedem Fall.“
    „Zumal sie nicht der Wahrheit entspricht“, pflichtete Leo ihr mit tanzenden Augen bei. „Es waren nämlich nur vier.“
    Anna presste die Lippen zusammen und senkte den Blick. Ihre Wangen brannten vor Scham und Empörung. Bei der Vorstellung von Leo, wie er nackt im Bett lag, umringt von vier heißen Models, verspürte sie unerwartete Mordgelüste. „Ich will nichts davon hören.“
    „Ich sage dir nur die Wahrheit, Anna. Warum sich etwas vormachen, wenn wir doch bald verheiratet sind?“
    Weil es keine echte Hochzeit sein wird! Weil es für dich alles nur ein Spiel ist!
    Die Worte brannten in ihrer Kehle, aber anstatt sie ihm entgegenzuschreien, schluckte Anna sie mühsam herunter. „Ich sehe absolut keinen Anlass, sich gegenseitig mit dunklen Geheimnissen aus der Vergangenheit zu belasten. Dies ist schließlich keine Lovestory, sondern eine arrangierte Vernunftehe.“
    Zwar lächelte Leo immer noch, doch in die dunklen Augen stahl sich ein harter Schimmer. „Ja, natürlich. Wie konnte ich das vergessen? Du brauchst ja nur meine Hilfe, um deine momentanen Probleme zu bewältigen. Und dann heißt es irgendwann zurück nach Amanti und dort die achtbare Lady spielen. Allerdings eine mit einem winzigen Makel, da du mit einem Jackson verheiratet gewesen bist.“
    „Das ist unfair, Leo. Du drehst mir jedes Wort im Mund um.“
    Der harte Blick hatte sich nicht verändert. „Tue ich das? Wie oft hast du mir gegenüber deine gesellschaftliche Bedeutung als Exverlobte des zukünftigen Königs von Santina unter die Nase