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Gegen Vaters Willen

Gegen Vaters Willen

Titel: Gegen Vaters Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Dankert
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schon schlimmer aus. Und morgen bin ich wieder zu Hause. Dann darfst du mich verwöhnen!”
    Sie nickte hektisch unter Tränen.
    Leons Hand lag noch immer auf dem Kissen, streichelte Ryans Kopf, doch ansehen konnte er ihn nicht. Es tat ihm selbst weh, Ryan so zu sehen.
    Michelle beobachtete die beiden genau. „Leon, willst du auch einen Kaffee?”, fragte sie unvermittelt.
    Er sah sie an und nickte dankbar.
    „Gut, ich bin gleich wieder da.” Sie stand auf und sah Eileen an. Diese brauchte keine Worte, um das Mädchen zu verstehen. Sie stand ebenfalls auf.
    „Ich seh kurz nach deinem Vater.” Die beiden Frauen verließen das Zimmer.
    „Hast … hast du an das Bild gedacht?”, fragte Ryan als erstes.
    Denn Leon nicht zu sehen - und sei es nur auf einem Foto - war seine ganz private Hölle gewesen.
    Leon lächelte. „Nein! Ich habe etwas anderes für dich!”
    „Und was?”
    Leon öffnete seinen Rucksack und zog das Foto heraus. „Ich dachte, das andere ist so zerknautscht und du könntest gut ein Neues vertragen.”
    Ryan starrte auf das Bild. „Wow!”
    Errötend senkte Leon den Blick.
    „Das Foto ist irre! Wer hat das gemacht?”
    „Du wirst lachen, aber das war Steph. Ein echter Glückstreffer, da sie sonst dazu neigt, nur Füße zu fotografieren.”
    Ryan lachte leise, wurde aber schnell wieder ernst. „Das Bild ist echt schön. Darf ich es behalten?”
    „Es gehört dir!”
    Plötzlich liefen Ryan die Tränen übers Gesicht und beschämt wollte er sich wegdrehen, doch das ließ Leon nicht zu.
    „Hey, sieh mich an!”
    Ryan drehte sich unter Schmerzen auf die Seite und legte seinen Kopf neben Leons, der ihn sanft an sich zog. „Sieh mal auf die Rückseite des Fotos!”
    Ryan drehte es um.
    In Gedanken bin ich bei Dir!
    Er blickte Leon in die Augen und küsste ihn. In diesem Moment zählte nichts anderes, nur sie beide und so bemerkten sie auch nicht, wie sich leise die Tür öffnete. Tief in diesem Kuss versunken, schob Ryan seine Hand in Leons Nacken und atmete leise auf.
    „Oh …”, seufzte Michelle, die eine Weile in der Tür stehen geblieben war und die Jungs beobachtet hatte. Ja, so sollte es sein. So sollte es eigentlich immer sein.
    Leon unterbrach den Kuss und legte mit knallrotem Gesicht den Kopf auf Ryans Schulter. Der war nicht minder verlegen.
    „Ihr seid süß. Muss euch doch nicht peinlich sein. Ihr gehört doch zusammen!”, sagte sie lächelnd, schloss die Tür und gab Leon einen Becher Kaffee. Dann setzte sie sich neben ihn und griff nach Ryans Hand, als sich die Tür schon wieder öffnete.
    „So, nun bleibe ich hier!”, sagte Eileen.
    „Ich weiß zwar nicht, warum ich es wissen will, aber wie geht’s ihm?”, fragte Ryan leise.
    „Naja, er wird morgen verlegt. Er ist zumindest soweit wieder auf dem Damm, dass er wegen des Autos schimpfen kann”, berichtete seine Mutter mit einem zynischen Lächeln auf den Lippen, das die anderen von ihr gar nicht kannten.
    „Und hat er zufällig gefragt, wie es seinem einzigen Kind geht?” Ryan klang so enttäuscht wie nie. Er war sich schon bewusst, dass er seinem Vater nicht mehr wert war, als die Tiere auf dem Hof. Die waren wahrscheinlich noch mehr wert, die brachten Geld ein. Doch irgendwie hatte er gedacht, dass sein Vater in einem Moment wie diesem erkennen würde, dass er einen Sohn hatte. Da seine Mutter nicht antwortete, nickte er und vergrub sein Gesicht an Leons Schulter. „Was soll’s. Besser wäre es gewesen, wenn er auf der Straße verreckt wäre!”
    „Sag so was nicht, Ryan”, versuchte Michelle ihn zu beruhigen.
    „Warum nicht? Ihm wäre es doch wahrscheinlich auch lieber gewesen, wenn ich draufgegangen wäre. Schließlich bringe ich kein Geld ein, so wie die Schafe, Schweine oder Kühe!”, sagte er bitter. Dann sah er entschuldigend zu seiner Mutter, die den Kopf gesenkt hatte und auf ihre Finger starrte.
    „Ryan, mach dich jetzt nicht fertig. Konzentriere dich darauf, wieder gesund zu werden. Auch wenn dein Vater dich nicht braucht, brauchen wir dich umso mehr, und das weißt du auch!”, meinte Leon.
    Ryan hob den Kopf, und ihm war es total egal, dass Michelle und seine Mutter im Zimmer waren.
    Die sahen sich mit einem amüsierten Grinsen an, als Ryan Leon einfach küsste. Zärtlich und mit so viel Liebe, dass Leon in den Kuss seufzte und sich dann fest an ihn kuschelte. Ryan bewegte sich nicht mehr groß. Erst als Michelle aufstand und sich verabschiedete, drehte er sich auf den Rücken zurück.
    „Ich

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