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Gegen Vaters Willen

Gegen Vaters Willen

Titel: Gegen Vaters Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Dankert
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das Treffen mit Michelle eingetragen, sondern auch jeden Tag Leon eingeschrieben. Immer dann, wenn er da gewesen war. Mit einem kleinen Lächeln nahm er das Foto, welches daneben lag, in die Hand. Es war ein ähnliches wie das, was Ryan ihm damals gebracht hatte. Ryan stand neben June, Leon hinter ihm. Es war dieser Blick, der Leon jedes Mal, wenn er es anschaute, eine unbeschreibliche Gänsehaut bescherte. Er ging zum Bett zurück, zog das Foto unter dem Kopfkissen hervor und lächelte, als er sah, wie zerknautscht es war. Plötzlich bekam er einen Gedankenblitz. Er legte das Foto zurück unters Kopfkissen und stürmte aus dem Zimmer. „Bin gleich zurück!”, rief er Mic und Eileen zu und stürzte aus dem Haus.
    Er setzte sich in sein Auto und fuhr nach Hause. Da es fast mittags war, traf er zu Hause nicht nur seine Mutter, sondern auch seinen Vater an. Hastig, fast zu hastig für seine Eltern, berichtete er, was passiert war.
    Maggie konnte sich kaum halten, solch eine Wut braute sich in ihr zusammen. Dass Jonathan McCoy seinen Sohn so schlecht behandelte, war schon schlimm genug, doch das war nun wirklich zu viel.
    „Mum, kannst du dich von dem Foto trennen?” Die unerwartete Frage ihres Ältesten ließ sie ihre Gedanken unterbrechen. Erstaunt sah sie ihn an.
    „Du meinst, von dem Foto?”
    „Ja. Sieh mal, Ryan hat unter seinem Kopfkissen ein Bild liegen …”
    „Von dir?”
    „Ja ...” Leon wurde rot und lächelte leicht.
    „Echt? Das ist ja süß!”, sagte seine Mutter lachend.
    „Jedenfalls ist es ziemlich zerknautscht. Ich denke, er könnte ein Neues vertragen. Du weißt, ich halte nicht viel davon, fotografiert zu werden, aber das ist mal ein Bild, was mir auch gefällt.”
    Maggie seufzte und ging ins Wohnzimmer, wo das Foto auf dem Kamin stand. Es wurde noch in England aufgenommen, nur wenige Tage vor ihrem Umzug. Leon hatte am Fenster in seinem Zimmer gestanden und einfach nur nach draußen geschaut, doch es war dieses Spiel von Licht und Schatten, was ihm so gefiel. Seine Mutter hing an dem Bild, also müsste sie es sich nachmachen lassen. Er nahm es in die Hand und ging damit in die Küche. Schnell schrieb er etwas auf die Rückseite. „Ich muss dann wieder los. Bis heute Abend.”
    „Grüß ihn ganz lieb von uns.”
    „Mach ich!” Leon ging zum Auto zurück und fuhr zu Eileen und Michelle.
    „Bin wieder da!”, rief er laut, bevor er die Küche betrat.
    Michelle saß allein am Tisch. „Was war denn nun los?”
    „Nichts weiter. Ich musste nur etwas von zu Hause holen. Wo ist Eileen?”
    „Sie hat sich etwas hingelegt. Wir nehmen sie nachher mit ins Krankenhaus.”
    Leon nickte und rieb sich das Gesicht.
    Michelle musterte ihn einen Augenblick, dann fragte sie ganz direkt: „Du hast geweint, nicht wahr?”
    Leon schaffte es nicht, sie anzusehen und wandte sich ab. Er ging zur Spüle, goss kaltes Wasser in ein Glas und trank einen Schluck. „Er hätte sterben …”
    „Nein!”, rief Michelle. „Leon, denk nicht mal dran. Das hatten wir heute schon! Er lebt, und er wird gesund, okay?” Michelle war aufgesprungen und hatte ihn schnell in die Arme gezogen. Und endlich ließ Leon sich fallen. Er weinte so lange, bis er sicher war, keine Tränen mehr in sich zu haben.
    Pünktlich um drei waren sie im Krankenhaus. Ryan strahlte regelrecht, als sie sein Zimmer betraten.
    „Hey, ich dachte schon, ihr hättet mich vergessen!”
    „Als könnten wir das!”, murmelte Leon und setzte sich neben das Bett auf einen Stuhl. Er fixierte Ryan regelrecht, als wolle er sichergehen, dass es diesem den Umständen entsprechend gut ging ... er ihn nicht verloren hatte.
    „Wie fühlst du dich?”, fragte Michelle.
    „Keine Ahnung. Irgendwie habe ich immer noch diese Geräusche im Kopf”, antwortete Ryan.
    „Welche Geräusche?”, wollte Leon wissen, legte seinen Arm über Ryans Kopf auf das Kissen und streichelte ihn sanft.
    „Das Knirschen von Metall und der Aufprall. Ich weiß nicht genau.”
    „Das vergeht wieder, mein Schatz!”, sagte Eileen, und erneut standen ihr Tränen in den Augen.
    „Nicht weinen, Mum. Ich heule schon genug für uns beide!” Ryan streckte eine Hand nach ihr aus.
    „Das sagst du so. Ich hatte solche Angst, als die Polizei gestern auftauchte”, flüsterte sie, während sie die Finger ihres Sohnes mit ihren eigenen umschloss.
    Ryan konnte es kaum mit ansehen und zog sie vorsichtig in seine Arme. „Hey, sieh mich mal an!”, flüsterte er. „Ich bin okay! Ich sah

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