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Gegen Vaters Willen

Gegen Vaters Willen

Titel: Gegen Vaters Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Dankert
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nicht passiert.”
    „Hilf mir erstmal hoch. Wir können im Auto weiterdiskutieren.” Ryan streckte ihm die Hand entgegen und kniff die Augen zusammen, als Leon ihn hochzog. Mühsam kletterte er ins Auto und musste sich eingestehen, dass er größere Schmerzen hatte, als er ertragen konnte. Während er sich anschnallte, stieg Leon auf der Fahrerseite ein, startete den Motor und fuhr los.
    „Also, wir fahren jetzt in die Praxis”, entschied dieser, denn er hatte gesehen, wie sehr Ryan sich quälte. „Ich werde es meinem Vater schon irgendwie erklären. Vielleicht kann er dir wenigstens was gegen die Schmerzen geben.”
    „Und was willst du deinem Vater erklären? Dass dein neuer Freund auf Bahngleisen spazieren geht?”
    Leon hielt an einer roten Ampel und musterte Ryan mit hochgezogenen Brauen.
    „Was ist?” Irritiert erwiderte dieser den Blick.
    „Mein neuer Freund?”, wiederholte Leon leise lachend, dann fuhr er weiter, meinte, dass sein Vater diese Erklärung wohl nicht komisch finden würde und er sich etwas besseres einfallen lassen würde.
    Der Weg führte über holpriges Kopfsteinpflaster, was dazu führte, dass sich ein unerträglicher Schmerz durch Ryans Bein zog und bereitwillig stimmte er zu. Er wollte nur, dass die Schmerzen endlich aufhören würden.
    Leon parkte vor dem Haus, in dem schon Dr. Lymati seine Praxis gehabt hatte. Er stieg aus und lief ums Auto herum, öffnete die Tür und wollte Ryan aus dem Wagen helfen, doch der lehnte ab, stieg langsam aus und warf die Tür zu.
    Nachdem Leon abgeschlossen hatte, ging er voraus.
    Ryan humpelte tapfer hinterher und ließ sich vor dem Empfangstresen keuchend auf den erstbesten Stuhl sinken.
    „Guten Morgen, Jonie. Hat mein Vater schon einen Patienten?”, erkundigte sich Leon bei der jungen Krankenschwester, die den Kopf schüttelte und ihm sagte, wo er seinen Vater finden würde.
    Leon öffnete die Tür zu Dr. Blakes Untersuchungsraum.
    „Hi, Dad!”
    Der Arzt saß hinter seinem großen Schreibtisch und las in einer Krankenakte.
    „Leon! Meine Güte, was tust du hier? Ist etwas passiert?”, fragte sein Vater gleich ganz aufgeregt, nachdem er seinen Sohn erkannt hatte.
    „Nein ... ja … ähm, setz dich. Ich muss mit dir reden.”
    Dr. Blake sah seinen Sohn fragend an.
    „Also, ich habe dir doch von Ryan erzählt, nicht wahr?”
    „Ja, das ist der Junge, den du heute Morgen abgeholt hast.”
    „Genau. Dad, ich war gestern nach dem Date noch am See und Ryan ist vorbeigekommen. Er hatte mit dem Rad ein ziemliches Tempo drauf und ist den kleinen Hang hinuntergefallen. Er hat sich das Schienbein aufgeschnitten und richtig übel geblutet. Er wollte partout nicht zum Arzt, also habe ich einen Druckverband gemacht. Naja, jedenfalls hoffe ich, dass es einer war. Er hat ziemliche Schmerzen, auch wenn er es nicht zugeben will, doch ihm schießen bei jedem Schritt die Tränen in die Augen”, ratterte Leon seine kleine Notlüge heraus, ohne rot zu werden.
    „Ist er hier?”
    „Ja, aber Dad … es gibt ein kleines Problem. Ryans Familie ist nicht versichert. Ich … also ich weiß nicht, ob du ihm trotzdem helfen kannst. Ich schätze, es ist meine Schuld gewesen, mit dem Unfall.”
    „Warum?”
    „Naja, ich habe seinen Namen gerufen, und er hat das Gleichgewicht verloren. Ich … hätte ich das nicht getan, wäre er vielleicht nicht vom Rad gefallen.“
    „Ich verstehe …”, setzte sein Vater an.
    „Naja, die Sache mit der Versicherung hat noch einen Haken. Ryan sagt, dass sein Vater auf keinen Fall für eine Rechnung aufkommen würde. Aber, Dad … Ryan kann kaum noch laufen!” Flehend sah Leon seinem Vater in die Augen.
    „Hol ihn bitte rein. Ich schau es mir erstmal an.”
    Erleichtert sprang Leon auf, rannte um den Schreibtisch herum auf seinen Vater zu, nahm ihn fest in den Arm und bedankte sich überschwänglich. Dann rannte er hinaus in den Flur und winkte Ryan, dass er bitte kommen sollte.
    Der zog sich langsam hoch, humpelte in den Raum und begrüßte den Mann in dem weißen Kittel unsicher, der ihn freundlich bat, sich auf die Liege zu setzen, damit er sich die Wunde ansehen könnte.
    Ryan hopste auf die mit einem weißen Laken bespannte Liege zu und setzte sich.
    „Also, Leon hat erzählt, dass Sie vom Rad gefallen sind?”
    Ryan warf Leon einen kurzen Blick zu, dann nickte er.
    „Gut. Ziehen Sie bitte die Hose aus. Leon, du wartest draußen.”
    Leon sah zu Ryan, verließ dann den Raum und schloss die Tür hinter

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