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Gegen Vaters Willen

Gegen Vaters Willen

Titel: Gegen Vaters Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Dankert
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Michelle lächelte das kleine Mädchen an, als sie feststellte: „Gut zu wissen. Ich sollte mal ein ernstes Wort mit meiner Schwester reden.”
    Ryan, der dem Gespräch amüsiert zugehört hatte, lachte. „Mann, was bin ich gerade froh, keine Geschwister zu haben!”
    Mrs. Blake beugte sich zu ihrer kleinen Tochter rüber und erklärte in einem ruhigen, aber bestimmten Ton, dass es eine Angelegenheit zwischen Leon und Michelle war, und wenn sie etwas wissen wolle, sie ihn nicht vor versammelter Mannschaft fragen könne. Sie streichelte dem Mädchen, das jetzt verlegen in ihrem Auflauf rumstocherte, liebevoll über die Wange.
    Leon, der neben Ryan saß, schaute noch immer auf seinen Teller und sah auch nicht auf, als Ryan flüsterte: „Hey, nun beruhige dich mal, stell dir vor, wie neugierig Andy jetzt gewesen wäre. Der wäre eifersüchtig!”
    Leon brachte tatsächlich ein kleines Grinsen zustande. „Stimmt. Du hast recht.” Tief durchatmend hob er den Kopf und langte nach der großen Schüssel mit dem Reis-Gemüse-Auflauf. Michelle verteilte Saft in Gläsern, während Mrs. Blake aufgestanden war, um den Nachtisch aus der Küche zu holen.
    Als Rileys Teller als letztes leer war, plapperten die beiden Jüngsten munter drauf los. Familie Blake war es anscheinend gewohnt, denn sie schafften es, beiden gleichzeitig zuzuhören, während Ryan und Mic so ihre Schwierigkeiten damit hatten.
    Sie hörten, wie Riley stolz erzählte, dass er laut seiner Lehrerin gute Chancen hätte, in die Schwimmmannschaft zu kommen und freuten sich alle ehrlich für den kleinen Jungen. Irgendwann stand Michelle auf.
    „Mrs. Blake, ich danke Ihnen für das Essen, aber ich muss gehen. Meine Mum möchte heute mit ihren Töchtern shoppen gehen und ich denke, das sollte ich nicht verpassen.”
    Mrs. Blake lachte kurz auf. „Ja, das kann ich verstehen.”
    „Bis morgen, Jungs. Ich melde mich.” Sie gab erst Ryan einen Kuss und anschließend ohne den Hauch eines Zögerns, auch Leon, der nicht verhindern konnte, dass er erneut knallrot wurde und verlegen grummelte: „So ein Mist. Andy war wieder nicht da.”
    Ryan fing laut an zu lachen und griff nach seinem Glas und musterte den Dunkelblonden neben sich. „Du hast nen Knall, ich hoffe, das ist dir klar.”
    Leon grinste und stand auf, um Michelle zur Tür zu begleiten, nachdem sie sich von allen verabschiedet hatte.
    Als sie weg war, begannen Mrs. Blake und Stephanie, den Tisch abzuräumen, damit die Kinder Hausaufgaben machen konnten, und Leon fragte seinen Vater, ob es in Ordnung sei, wenn Ryan die Treppe hinaufgehen würde, da sie in ihr Zimmer sollten. Nachdem dieser sein Okay gegeben hatte, hüpfte Ryan langsam Stufe für Stufe hoch bis zu Leons Zimmer, wo dieser ihn schon erwartete.
    „Na los, komm rein. Wenn Andy gleich nach Hause kommt, ist es nur noch laut hier, also Tür zu.”
    Ryan schloss leise die Tür und lehnte sich gegen die Wand, um sich in Ruhe umzuschauen.
    An den Wänden hingen Poster einer Harley Davidson und einem Londoner Fußballverein, zudem noch die englische Nationalflagge und ein Regal mit kleinen silbernen und messingfarbenen Pokalen.
    „Wofür hast du die bekommen?”, fragte er Leon und deutete auf die Auszeichnungen.
    „Ich bin Motorradrallyes gefahren. Ein wenig Gokart und Radrennen.”
    „Ich verstehe. Du bist ein Geschwindigkeitsjunkie!”
    „Ja, so könnte man es nennen”, gab Leon nachdenklich zurück, dann ging er rüber zu seinem Bett. „Warte, ich mach schnell mein Bett. Dann kannst du dich draufsetzen.” Er breitete seine Bettdecke und eine Tagesdecke im Patchwork-Stil auf der Matratze aus und trat beiseite, damit Ryan sich setzen konnte.
    Dieser beobachtete jedoch erstmal amüsiert, wie Leon einen Berg Klamotten aus dem Zimmer trug und mit der Zungenspitze zwischen den Lippen verzweifelt versuchte, in kürzester Zeit so viel Ordnung wie möglich in sein Chaos zu bringen. Er hatte ein kleines Problem damit, sich einfach so auf ein fremdes Bett zu setzen. Das hatte etwas zu persönliches, wie er fand. Normalerweise tat er das nur, wenn er bei Michelle war.
    Als es klopfte, öffnete Leon die Tür. Mrs. Blake stellte ein Tablett, auf dem Gläser, eine Flasche Saft und zudem noch ein Aschenbecher standen, auf den kleinen Nachttisch.
    „Macht aber das Fenster auf”, bat sie und beobachtete dann kurz ihren Sohn, der immer noch geschäftig durch das Zimmer wuselte. „Was ist los, Leon? Bereust du gerade, keine Ordnung zu halten?”, feixte

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