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Gegen Vaters Willen

Gegen Vaters Willen

Titel: Gegen Vaters Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Dankert
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hörte seine Mutter in der Küche reden, lächelte und trat ein.
    Eileen McCoy hatte sich das erste Mal seit wer weiß wie lange, wieder richtig herausgeputzt. Sie trug ein hellblaues, knielanges Kleid, hatte ihr Haar locker mit einer dunkelblauen Spange hochgesteckt und trug sogar Schuhe mit einem leichten Absatz, die Ryan noch nie an ihr gesehen hatte.
    „Mum!”
    Sie drehte sich um und schloss umgehend die Arme um ihren Sohn.
    „Du siehst gut aus. Du solltest öfter ausgehen”, sagte er lächelnd und sah zufrieden, wie sehr sie sich über das Kompliment freute.
    Zwinkernd konterte sie: „Wenn mich mein Sohn mal ausführen würde, mach ich das gern.”
    Ryan lächelte sie fröhlich an. So gute Laune hatte er schon lange nicht mehr gehabt. „Ja, das sollte ich wirklich öfter tun.” Dann drehte er sich zu Leon um, der geduldig im Türrahmen gewartet hatte. „Mum, das ist Leon!”
    Sie begrüßten sich lächelnd, dann legte Mrs. Blake einen Arm um Eileens Schultern und zog sie in Richtung Wohnzimmer.
    „Kommen Sie, Eileen. Das Essen dauert noch einen Moment.”
    Leon und Ryan sahen den Frauen hinterher, blieben jedoch mit Mr. Blake in der Küche.
    „Was haltet ihr von einem Bier?” Taylor Blake sah die Jungs fragend an.
    Ryan zögerte deutlich, weil er nicht wusste, ob seine Mutter damit einverstanden wäre.
    Mr. Blake erkannte den Zwiespalt, in dem der junge Mann steckte, stand auf, verschwand kurz im Wohnzimmer und kam mit der guten Nachricht zurück, dass Eileen McCoy nichts gegen ein Bier einzuwenden hatte.
    „Fein, dann her damit!”, freute sich Ryan sichtlich und Mr. Blake holte drei Flaschen Bier aus dem Kühlschrank, öffnete sie und hob seine zu einem Toast in die Luft.
    „Nun denn … auf Ryans Bein. Auf das es bald wieder unter den Lebenden weilt!”
    Die Jungs starrten ihn amüsiert an.
    „Glauben Sie mir, es ist sehr lebendig”, teilte Ryan ihm mit und fügte leise hinzu: „Dank Ihnen.”
    Nachdem sie einen Schluck getrunken hatten, humpelte Ryan zu seiner Mutter, setzte sich neben sie und griff nach ihrer Hand, die er liebevoll streichelte.
    „Wie geht es dir?”
    „Gut”, antwortete sie und es war ihr anzusehen, dass sie sich in der Tat sehr wohl fühlte. „Ich hatte heute einen Anruf von Mrs. Lymati. Das ist die Frau von Ihrem Vorgänger, Taylor.”
    „Ja, eine nette Frau. Ihre Tochter arbeitet in meiner Praxis.”
    „Nun, sie hat mich zum Bridge heute Abend eingeladen. So gegen neun, aber ich habe abgesagt.”
    „Warum?”, ereiferte sich Ryan.
    Überrascht sah Eileen ihren Sohn an. „Ich muss mich doch um dich kümmern. Taylor hat gesagt, du sollst nicht soviel rumlaufen.”
    „Aber, Mum, das ist doch Quatsch. Du kommst endlich mal raus. Los, ruf sie an. Sag ihr, dass du mitspielst. Und am besten ist, du schläfst bei ihr, so wie du es früher auch getan hast. Ich komm auch allein klar.” Ryan wirkte wie aufgedreht, so sehr freute er sich für seine Mutter. Fordernd sah er sie an und zuckte zusammen, als er Leon sagen hörte:
    „Zur Not bleibt er hier!”
    Ryans Kopf schoss herum, und sofort musste er an die kleine Diskussion über Leons Bett denken. Ein breites Grinsen stahl sich auf seine Lippen. Kurz schüttelte er den Kopf, dann wandte er sich wieder seiner Mutter zu.
    „Komm schon. Es wird dir gut tun, und wer weiß, wann du wieder die Möglichkeit hast.”
    „Ich muss Ihrem Sohn recht geben, Eileen”, mischte Mrs. Blake sich zögernd ein. Sie wusste, dass sie eigentlich nicht das Recht dazu hatte, weil sie die Frau, die ihr gegenüber saß, nicht gut genug kannte, und doch war sie ihr sofort sympathisch gewesen. Und das, was Ryan von seinem Vater erzählt hatte, ließ vermuten, dass Eileen McCoys Leben nicht gerade rosig war.
    Eileen McCoy war hin und her gerissen.
    „Ich kann aber nicht bei ihr schlafen. Ich habe doch gar keine Wechselkleidung dabei”, unternahm sie einen weiteren Versuch, eine Entschuldigung zu finden.
    „Leon, wie viel hast du schon getrunken?”, fragte Ryan und sah den anderen fragend an.
    „Zwei kleine Schlucke. Ich komm nicht zum Trinken. Ich muss mir das Lachen verkneifen, wegen der Bettdiskussion.”
    Ryan prustete los und riss Leon gleich mit sich. Die Erwachsenen warfen sich amüsierte Blicke zu. Vor allem Mrs. McCoy freute sich darüber, ihren Sohn so entspannt zu erleben.
    Leon riss sich zusammen und sah Ryan grinsend an. „Sorry, also … warum fragst du?”
    „Naja, du könntest kurz mit mir nach Hause fahren. Ich könnte

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