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Gegen Vaters Willen

Gegen Vaters Willen

Titel: Gegen Vaters Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Dankert
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beruhige dich mal”, wurde er unterbrochen. „Du weißt, wenn es nach uns ginge, müsstest du gar nichts tun. Hier ist ohnehin nicht viel los. Ruh dich aus.”
    Ryan atmete erleichtert aus. „Danke, Julius. Ihr seid klasse. Grüß Lance und Toby.”
    Sie verabschiedeten sich, Ryan legte auf und grinste Leon an, der mehr als zufrieden aussah.
    Mrs. Blake war inzwischen schon wieder im Haus verschwunden, als es klingelte. Kaum war die Haustür offen, wurde es richtig laut.
    „Wo ist er? Mann, McCoy, du Mistkerl!”
    Ryan hob die Brauen und schaute zur Terrassentür.
    Da stand Michelle, mit beiden Armen in die Taille gestemmt und einem mehr als wütenden Blick.
    „Warum tust du mir das an?”, setzte sie zu einer wüsten Schimpftirade an, hielt jedoch inne, als sie Ryans Verletzung im Gesicht bemerkte. „Oh nein …”, flüsterte sie und setzte sich neben ihn. „Dein Vater?”
    „Nein, eine Kuh”, gab Ryan trocken zurück, und handelte sich dafür gleich einen heftigen Klaps auf den Arm ein.
    „Lass das”, lachte Ryan, doch Leon forderte:
    „Nein, Mic! Mach weiter. Ich musste heute auch schon Schläge einstecken, dabei kann ich nicht mal etwas dafür.”
    Ryans Augenbrauen wanderten eine Etage höher, als er den Dunkelblonden ansah. „Naja, so ganz unschuldig bist du auch nicht, was, Blake?”
    „Was ist denn hier los?”, fragte Leons Vater, der, unbemerkt von den drei jungen Leuten, auf die Terrasse getreten war.
    „Oh, guten Tag.” Michelle war hektisch aufgesprungen und lächelte verlegen.
    „Dad, das ist Michelle”, machte Leon sie bekannt.
    „Freut mich, Sie kennenzulernen. Aber verprügeln Sie bitte nicht meinen Patienten”, lächelte Taylor Blake, schüttelte dem Mädchen die Hand und wandte sich dann an Ryan. “Ryan, wie geht es Ihnen?”
    „Gut, danke. Ihre Familie ist toll, ganz ehrlich. Ich kann machen, was ich will, ich komm nicht gegen sie an.”
    „Ja, das habe ich schon beizeiten gelernt.” Der Mann zwinkerte den Jugendlichen zu.
    Und wie auf Zuruf übernahm Mrs. Blake das Kommando. „Nun kommt mal rein und setzt euch ins Esszimmer. Leon, Taylor, vielleicht zieht ihr den Tisch aus. Wenn Steph und Riley auch noch kommen, haben wir kein Platz”, rief sie lautstark.
    Vater und Sohn kümmerten sich um den Tisch und breiteten eine weiße Tischdecke darauf aus.
    „Es tut mir leid, dass ich einfach zur Mittagszeit hier reinplatze”, sagte Michelle mit beschämtem Gesicht.
    „Ach was. Für Sie ist auch noch Platz. Wenn Sie so lieb sind und die Teller verteilen?” Sie hielt dem blonden Mädchen einen großen Stapel schneeweißer Teller entgegen, die mit einem dunkelblauen Rand versehen waren.
    „Natürlich!” Schnell nahm Michelle Mrs. Blake diese ab und stellte sie auf den Tisch, während Leon Gläser aus einem der hohen Küchenschränke holte und Dr. Blake Besteck bereitlegte. Dann wurde die Haustür aufgerissen und zwei Kinder stürmten ins Haus.
    „Stephanie, Riley! Im Haus wird nicht gerannt!”, rief ihre Mutter ihnen zu.
    Der kleine Junge und seine Schwester überhörten ihre Mutter geflissentlich, begrüßten ihren Vater überschwänglich und sahen dann verdutzt auf Leon, Ryan und Michelle. Sofort wollte Riley wissen, warum sein großer Bruder schon zu Hause war.
    „Ich habe zwei Tage frei”, erklärte dieser kurz. „Jetzt zieht eure Schuhe aus und geht Hände waschen. Ich habe Hunger. Ryan, setz dich endlich, du darfst nicht so lange stehen.”
    Ryan, der solch einen Familienandrang nicht gewohnt war, stand kopfschüttelnd da und musste sich das Lachen verkneifen. Auf Leons Befehl hin setzte er sich auf einen der Esszimmerstühle. Sein Bein legte er auf einen Hocker, den Mrs. Blake ihm hingeschoben hatte.
    Leons kleine Schwester Stephanie zupfte ihrem Bruder am Shirt und sah ihn ein wenig ungeduldig an, bis dieser sich ihr endlich zuwandte.
    „Meine neue Freundin Ally Mackins hat gesagt, dass du mit Michelle ausgegangen bist!” Ihre braunen Augen strahlten vor Aufregung und ihre Wangen leuchteten hellrot, so froh war sie, mit einer Neuigkeit aufwarten zu können.
    „Ally ist deine neue Freundin?”, fragte Leon skeptisch zurück.
    „Ja! Sie hat erzählt, dass ihre Mutter und Michelle sich unterhalten haben, als sie zurück war. Michelle hat gesagt, dass du sie geküsst hast. Stimmt das?” Das Rot auf ihren Wangen wurde dunkler, konnte allerdings nicht mit dem um Leons Nase mithalten.
    Er starrte auf seinen Teller, während er von seinen Eltern gemustert wurde.

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