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Gegen Vaters Willen

Gegen Vaters Willen

Titel: Gegen Vaters Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Dankert
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gesagt?“
    „Naja, sie sagte, dass ich der Einzige sei, der ihr so wichtig wäre. Sie möchte es nicht mit irgendeinem Typen machen, und ich schätze, sie hat einfach Angst.”
    „Oh Mann. Also eigentlich ist es wirklich süß, wenn man so was gesagt bekommt. Schließlich hat es auch viel mit Vertrauen zu tun. Nur würde ich dabei auch an die Freundschaft denken. Ein wenig rumknutschen ist eine Sache. Sex ist eine ganz andere.”
    „Ja, das ist ja mein Problem. Ich weiß nicht, ob ich es kann. Ob ich es will.” Ryan konnte Leon nicht länger ansehen. Er starrte an die Decke und streichelte gedankenverloren über das Plüschtier auf seinem Bauch.
    „Ryan, das ist eine Entscheidung, die dir keiner abnehmen kann.”
    Der seufzte und drückte seine Zigarette aus. „Ja, ich weiß.”
    Langsam deckte Leon sich zu, während Ryan das Fenster einen Spalt öffnete, dann legte er sich ins Bett. Bevor Leon das Licht löschte, fiel Ryans Blick auf ein Foto, welches neben dem Bett auf dem Nachttisch stand. Leise lachte er, worauf Leon innehielt und ihn fragend ansah.
    „Das Foto”, erklärte Ryan grinsend. „Muss doch grausam sein, morgens die Augen zu öffnen und als erstes dieses Bild zu sehen.”
    Leon lächelte und sah Ryan mit einem merkwürdig verklärten Blick an. „Ist es nicht. Eigentlich ist es sogar schön. Und damit meine ich nicht mich selbst!”
    Bevor Ryan reagieren konnte, hatte Leon das Licht ausgemacht. Das hinderte ihn allerdings nicht daran, etwas genauer nachzuhaken. „Sondern?”
    Er hörte Leon lachen. „Denk nach Snoopy. Ich sag dir ne Menge, aber nicht alles.”
    „Hast du mir nicht heute Abend gesagt, dass ich nach den Gedanken der anderen Menschen fragen soll?”, erinnerte Ryan seinen Freund.
    „Ja, und?”
    „Nun, was denkst du, wenn du morgens die Augen aufmachst und dieses Foto siehst?”
    Leon starrte an die Decke. Was sollte er jetzt sagen? Er konnte Ryan schlecht mitteilen, dass er jedes Mal eine Gänsehaut bekam, wenn er auf dieses Bild schaute, dass ihm so warm wurde wie bei keinem anderen Menschen, dass er sich wie verrückt auf die Schule freute, nur weil Ryan da war.
    „Ich weiß nicht. Es ist einfach ein Bild von zwei guten Freunden. Ich habe dich ziemlich gern, und wenn es ein Foto gibt, wo Mic auch noch drauf ist, würde ich es dazu stellen.” Leon schwitzte und zitterte. Was er gerade gesagt hatte, entsprach nicht einmal annähernd der Wahrheit.
    „Gibt es. Kann ich dir geben!” Ryan lächelte in die Dunkelheit und kuschelte sich fester an Snoopy. Er war sich sicher, dass es nicht so ganz das war, was sein Freund wirklich dachte. Leon sah mehr in dem Bild, so wie er auch. Ryan hatte ein Bild, auf dem sie zu dritt drauf waren, über sein Bett gehängt, doch das Foto von Leon, der auf June saß und so unglaublich frech grinste, lag unter seinem Kopfkissen und jeden Abend, bevor er das Licht ausmachte, zog er es hervor und sah es sich kurz an.
    Wie Ryan es vorausgesagt hatte, kam der Winter, und das nicht nur schleppend, sondern mit aller Macht. Mitte November fiel der erste Schnee und stürzte Mountain Creek ins Chaos. Ryan fragte sich immer, ob die Leute dachten, dass der Schnee in diesem Jahr ausbleiben würde. Er selbst war nun ein wenig aufgeschmissen, da er sein Fahrrad gegen den Schulbus eintauschen musste. Am ersten Tag wurde er lächelnd von dem alten, sympathischen Busfahrer begrüßt, der diese Tour schon seit vielen Jahren fuhr. Er erwiderte den Gruß ebenso freundlich,
    Ryan setzte sich nach hinten, schaltete seinen MP3-Player an und schaute aus dem Fenster. Er bemerkte nicht, wie sich der Bus füllte. An der Schule angekommen, stieg er aus, zog den Schal fester um seinen Hals und lief vorsichtig über den glatten Gehweg.
    „Die könnten mal streuen, was?”
    Ryan drehte sich um und grinste Leon an.
    „Warum kommst du mit dem Bus?”
    „Soll ich laufen? Hab ich einmal gemacht, ist mir zu weit!”, gab Ryan lachend zurück.
    „Mann, Snoopy, mach einfach den Mund auf. Ich fahr mit dem Auto. Ich kann dich doch abholen!”
    „Das ist jedes Mal ein ziemlicher Umweg!”, gab Ryan zu bedenken.
    Leon war stehen geblieben und schien zu überlegen. „Ja, aber du bist den Umweg wert”, sagte er dann jedoch.
    Ryan lächelte verlegen.
    „Hi, Mic!” Leon zog an Michelles rotem Schal, so dass sie sich umdrehte.
    Sofort fing sie an zu lachen. „Jungs, habt ihr mal überlegt, euren Stolz zu vergessen und Mützen aufzusetzen? Ihr habt beide knallrote

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