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Gegensätze ziehen sich aus

Titel: Gegensätze ziehen sich aus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Gier
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den Hauptgewinn gemacht haben.«
    »Hören Sie ...«
    »Eine Reise nach Tunesien, Frau Bauer! Eine Woche Halbpension in einem Vier-Sterne-Hotel. Im Wert von zweitausend Euro! Na, was sagen Sie jetzt, Frau Bauer?«
    »Ich fühle mich gerade wie in einer Zeitschleife gefangen«, sagte ich. »Das Gleiche ist mir neulich schon mal passiert. Ich weiß genau, was jetzt kommt.«
    »Sie können Ihr Glück wohl gar nicht fassen, Frau Bauer, aber der Flug und das Hotel sind bereits für Sie reserviert. Ab in dieSonne! Alle Sorgen mal hinter sich lassen. Frau Bauer! Und das Beste kommt ja noch: Sie dürfen eine Begleitperson mitnehmen, Frau Bauer! Und weil heute Ihr Glückstag ist, bekommt Ihre Begleitperson sagenhafte fünfzig Prozent Ermäßigung. Fünfzig Prozent, Frau Bauer. Na, wird sich da Ihr Mann freuen, Frau Bauer?«
    Ich wollte mal etwas Neues ausprobieren, deshalb sagte ich: »Ich würde mir gern den Gewinn in bar auszahlen lassen. Wir brauchen eine neue Geschirrspülmaschine.«
    »Das geht leider nicht«, sagte meine Glücksfee. »Die Reise ist ja bereits für Sie und eine Begleitperson Ihrer Wahl reserviert. Einfach mal ausspannen und die Sonne genießen, Frau Bauer.«
    »Nein danke, ich möchte lieber eine neue Geschirrspülmaschine.«
    Der Tonfall meiner Glücksfee wurde ein wenig strenger. »Sie haben aber eine Reise gewonnen, keine Geschirrspülmaschine, Frau Bauer. Von dem Geld, dass Sie sparen, Frau Bauer, können Sie sich ja eine neue Geschirrspülmaschine leisten.«
    Da schnaubte Frau Bauer aber. »Haben Sie keine Angst, dass Sie in die Hölle kommen, wenn Sie mal sterben, Frau Dings? Gibt es irgendjemand, der auf Ihren Betrug hereinfällt?«
    »Sie würden staunen, Frau Bauer«, sagte die Glücksfee.
    Ich staunte und legte auf.
    Gleich darauf klingelte das Telefon erneut. Hartnäckiges Volk, diese Glücksreisenleute.
    »'ier ist Fabienne mit der extra großen Oberweite, was kann isch für disch tun?«, säuselte ich.
    »Oh, da wüsste ich aber eine Menge«, sagte eine tiefe Männerstimme. »Meine Freundin und ich kommen irgendwie nie dazu. Wegen der Kinder, wissen Sie? Die kann man nämlich abends nicht allein lassen. Das wäre alles anders, wenn wir zusammenwohnen würden.«
    »Anton!« Glücklicherweise nicht Herr Moser. Oder mein Vater. Oder der Mann von der Bank.
    »Ich habe eine Überraschung für dich, Fabienne mit der großen Oberweite«, sagte Anton. »Morgen Nachmittag. Kannst du die Kinder so gegen fünf mal eine Stunde allein lassen?«
    »Isch denke, das lässt sisch einrischteeeen«, sagte ich. »Aber im Auto kostet es extra.«
    Anton sagte, ziemlich ernst, wie mir schien: »Das ist es mir wert!«
    Ich fand ja selber, dass wir zu selten miteinander schliefen. Jeder Teenager hatte es leichter als wir, ein paar ungestörte Stunden zu finden. Theoretisch hätte ich Julius abends mal bei Nelly lassen können, um zu Anton zu gehen, wenn Emily schlief, aber das wollte ich nicht. Ich stellte mir vor, dass Emily vielleicht gar nicht schlief, sondern an der Tür lauschte und Mordpläne schmiedete, während Julius zu Hause schlecht träumte und nach mir rief. Keine sehr erotisierende Vorstellung. Umgekehrt wäre es Anton nicht mal im Traum eingefallen, die schlafende Emily allein im Haus zu lassen, um sich noch mal zu mir zu schleichen. Und natürlich hatte ich dafür vollstes Verständnis. So blieben uns nur die Wochenenden, an denen Emily bei Polly übernachtete und Nelly und Julius bei Lorenz und Paris waren.
    Alle zwei Wochen.
    »Mein Gott, wie ihr das nur aushaltet!«, sagte Mimi mitleidig. Wir hatten mittlerweile ausgelost, wer nach Mailand fliegen durfte, und da ich die Auslosung geschickt manipuliert hatte, würden Anne und ich bei unseren Kindern zu Hause bleiben.
    »Nur alle zwei Wochen - und dafür nimmst du die Pille?«, sagte Trudi, ebenfalls mitleidig.
    »Ich nehme die Pille nicht«, sagte ich. »Aber ich habe es festvor. Muss nur einen Termin beim Frauenarzt machen, aber immer wenn ich anrufe, ist besetzt.«
    »Wie um Himmels willen verhütet ihr dann?«, fragte Anne.
    »Kondom«, sagte ich.
    Jetzt guckten alle drei mitleidig.
    »Man kann auch mit Kondom tollen Sex haben«, versicherte ich ihnen.
    »Habe ich dir eigentlich schon mal die Geschichte von dem Kondom erzählt, mit dem Max gezeugt wurde?«, fragte Anne.
    Ich wartete, bis ich allein war, dann rief ich beim Frauenarzt an. Es war besetzt.
    »Und man kann wohl tollen Sex mit Kondom haben«, sagte ich zu mir selber.
    * * *
    Anton kam

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