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Gegensätze ziehen sich aus

Titel: Gegensätze ziehen sich aus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Gier
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sagte Paris. »Designerschuhe, wie ihr sie euch vorstellt, kosten euch im Einkauf doch schon viel zu viel. Am Ende wird sie sich keiner leisten können. Außerdem ist das im Grunde langweilig, weil jeder teure Schuhladen auf der Kö die gleiche Auswahl anbietet.«
    »Wir wollten eine spannende Mischung«, sagte Mimi. »Für den großen wie den kleinen Geldbeutel. Die Manolos und so waren als Blickfang gedacht. Man kann sie anprobieren und sich dann doch ein Paar günstige Schuhe kaufen.«
    »Wen sollte das glücklich machen?« Paris schüttelte den Kopf.
    »Nur das Zweitbeste kaufen - ich sehe schon lauter unzufriedene Kundinnen vor meinem geistigen Auge.«
    Mir ging es gerade ganz genauso. Paris hatte recht: Man probierte keine wunderschönen Pumps von Manolo Blahnik an, um dann zufrieden mit einem Billig-Modell nach Hause zu gehen.
    »Aber wir dachten, du hättest vielleicht Kontakte ...«, murmelte Anne.
    »Habe ich ja auch«, sagte Paris. »Und ich würde euch auch wirklich gern helfen. Aber mit Manolos kann ich nicht dienen - außer secondhand, natürlich. Oder eben zum sündhaft teuren Einkaufspreis.«
    »Nein danke«, sagte Mimi.
    »Wenn ihr neue Maßstäbe setzen wollt, dann müsst ihr euch einfach was trauen«, sagte Paris. »Etwas anbieten, was sonst keiner hat. Zum Beispiel Schuhe von Santini.«
    »Von wem?«
    »Francesco Georgio Santini«, sagte Paris feierlich. »Nie gehört.«
    »Noch ist er auch ein Geheimtipp!«, sagte Paris. »Weshalb seine Schuhe heute auch noch erschwinglich sind. Er ist sehr jung, sehr innovativ. Seine Schuhe sind einfach nur traumhaft schön, aber durchaus alltagstauglich. Und in Deutschland noch gar nicht vertreten. Ich könnte den Kontakt für euch herstellen.«
    »Erst einmal möchte ich die Schuhe sehen«, sagte Mimi, aber sie hatte rote Wangen bekommen vor Aufregung.
    »Du wirst begeistert sein«, sagte Paris. »Francescos Vater gehört eine große Schuhfabrik in der Nähe von Mailand, und seit zwei Jahren fertigen sie auch Francescos Entwürfe. Erst mal nur so nebenher. Aber diverse Designer sind schon auf ihn aufmerksam geworden, wenn alles gut geht, werden sogar Isaac Mizrahis Models in Paris in seinen Schuhen laufen.«
    Wir hörten ihr mit offenem Mund zu. Paris lehnte sich zurück und faltete die Hände über ihrem Babybauch. »Seine Schuhe in eurem Laden - das wäre wirklich etwas ganz Besonderes. Wenn ihr das richtig aufzieht, kommen die Kundinnen auch von weiter her, um Santinis zu kaufen.«
    »Hat er eine Website?«, fragte Mimi. Ihre Stimme war ein wenig belegt.
    Paris schüttelte den Kopf. »Aber ich habe zwei Paar von seinen Schuhen bei mir zu Hause, die kann ich euch zeigen. Und natürlich würde es sich anbieten, Francesco in Mailand zu besuchen.«
    »Ja, das würde sich wohl anbieten«, sagte Anne und strahlte. »Geschäftlich nach Mailand ... dass ich das mal sagen würde ...«
    »Wir können nicht alle fliegen«, sagte Mimi. »Wir bilden eine Delegation aus maximal zwei Personen. Und eine davon bin ich.«
    »Die andere bin ich«, sagte Trudi. »Nein, ich!«, sagte Anne.
    »Oder ich«, sagte ich, obwohl ich gar nicht scharf drauf war, nach Mailand zu fliegen. Ich konnte kein einziges Wort Italienisch, und mein Englisch war auch nicht besonders gut. Außerdem - wohin mit den Kindern?
    »Francesco ist zauberhaft«, sagte Paris. »Ihr werdet ihn mögen.«
    »Ich fliege mit Mimi«, sagte Trudi. »Ich habe mal einen Italienisch-Kurs an der Volkshochschule gemacht.«
    »Und ich habe mindestens zehnmal Urlaub in der Toskana gemacht«, sagte Anne.
    »Was heißt Obermaterial auf Italienisch?«, fragte Mimi.
    Anne und Trudi wussten es nicht.
    »Dafür weiß ich aber ganz sicher, dass o sole mio nicht oh meine Sohle heißt«, sagte Anne.
    »Francesco ist wie seine Schuhe«, sagte Paris. »Sehr besonders. Sehr charmant. Sehr gutaussehend.«
    »Sehr schwul?«, fragte Trudi. »Oder sehr verheiratet?«
    Paris schüttelte den Kopf. »Weder noch.«
    »Also, ich fliege da auf jeden Fall mit hin«, sagte Trudi. »Koste es, was es wolle.«
    »Ich bin dafür, dass wir das auslosen«, sagte ich und stand auf, um Streichhölzer zu holen.
    * * *
    »Spreche ich mit Frau Constanze Bauer?«
    »Ja.«
    »Frau Bauer, mein Name ist Susanne Müller, und ich bin heute Ihre Glücksfee. Denn Sie haben gewonnen! Ist das nicht großartig?«
    »Haben Sie nicht neulich schon mal hier angerufen?«
    »Frau Bauer, setzen Sie sich besser mal. Sonst fallen Sie mir noch um, wenn ich Ihnen sage, dass Sie

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