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Gegenschatz

Gegenschatz

Titel: Gegenschatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leah Moorfeld
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wird dann ja wohl auffallen, wenn ein Auto in ihrer Unterführung feststeckt.»
    Wenn wir uns nicht selbst in dieser misslichen Lage befänden, würde ich jetzt sicherlich über diesen Umstand lachen.
    «Bis dahin wirst du ‘Romeos’ Gesellschaft wohl ertragen müssen, Süße!»
    «Bis gerade eben dachte ich noch, man könnte sich mit ihnen normal unterhalten. Was soll denn immer dieses pseudo-relaxte Getue», erwidere ich verärgert.
    «Wie es aussieht werden wir die ganze Nacht hier drin verbringen müssen – gemeinsam. Da sollten wir uns besser duzen und etwas entspannen, findest du nicht?»
    Zumindest muss ich ihm in diesem Teil zustimmen, dass wir uns die erzwungene Zeit im Auto so angenehm wie möglich gestalten sollten.
    «Hm, na schön, aber nennen sie mich nicht ‘Süße’! Da komme ich mir vor, wie eines ihrer ….. deiner Betthäschen!»
    «Die nenne ich nicht ‘Süße’, sondern ‘Schnucki’, aber wie du willst, dann eben: Julia!»
    Es klingt wie Musik in meinen Ohren, als er meinen Namen ausspricht. Was habe ich nur mit diesem Mann? Die Anziehung, die er auf mich ausübt ist mir ein Rätsel. Was ist er überhaupt für ein Mensch und woher kommt er? Ich weiß so gut wie nichts über ihn.
    «Darf ich etwas fragen?»
    «Klar, ‘Sü..’ - Julia. Wir haben alle Zeit der Welt für Gespräche.»
    «Wie alt bist du eigentlich?»
    «Dreißig und du?»
    «Siebenundzwanzig!»
    «Das passt doch prima!»
    «Was?» Ich hab mich wohl verhört! Wie meint er das nun wieder? Sonst sagt er nichts dazu.
    «Wieso bist du so?», frage ich weiter.
    «Wie bin ich denn?»
    «Du lebst in den Tag hinein, ohne dass ich ein Ziel erkennen kann. Du feierst Orgien, nimmst Drogen…»
    «So sieht das vielleicht für dich aus, aber ganz so ist es auch nicht. Mein Freund Tom und ich nehmen ab und zu mal Groupies mit ins Bett und die Drogen beschränken sich auf ein paar Flaschen Bier und ab und zu einen Joint. Das ist das, was schätzungsweise ein drittel der Bevölkerung auch an Drogen zu sich nimmt. Und in den Tag hinein lebe ich auch nicht, nur weil ich als Musiker arbeite und vielleicht einen anderen Schlafrhythmus und andere Hobbys habe als eine gewisse Nachbarin, dessen Namen ich hier nicht nennen möchte.»
    Warum nur komme ich mir in dem Moment wie ein kleines dummes Mädchen vor?
    «Das klingt für mich dennoch ziemlich chaotisch und ziellos! Im Gegenschatz .. äh … Gegensatz zu dir, führe ich ein geordnetes Leben!»
    Marc lacht belustigt auf.
    «Gegenschatz, ja? Schon mal was vom Freudschen Versprecher gehört?»
    Ich bin froh, dass Marc in der Dunkelheit nicht sehen kann, wie ich purpurrot anlaufe. Natürlich weiß ich, dass ein Freudscher Versprecher unterbewusste Gedanken zum Vorschein bringt. Dieser Marc bildet sich jetzt wohl ein, ich hätte ihn gerne als meinen Schatz! Oder weshalb macht er sich so über mich lustig? Pah, das kann er ganz vergessen! Ich ergreife das nächstbeste Thema, um ihn abzulenken.
    «Marihuana ist illegal!»
    Marc lacht erneut, was meiner Wut neuen Antrieb verleiht.
    «Hast du noch nie etwas verbotenes getan?»
    Oh ja!, denke ich, aber das werde ich ihm sicherlich nicht auf die Nase binden. Stattdessen schweige ich.
    «Was hast du gemacht?», fragt er neugierig.
    «Wie, wovon redest du?»
    «Du hast gerade daran gedacht, wie du etwas verbotenes getan hast und ich will wissen, was!»
    «Keine Chance!»
    «Wahrscheinlich ist es sowieso nur so was wie falsch parken oder Kirschen aus Nachbars Garten klauen!», zieht er mich auf.
    «Vergiss es, ich erzähle es nicht!»
    «Weil es da gar nichts gibt! Du bist eben doch nur eine biedere Langweilerin!»
    Wenn er mich damit provozieren wollte, hat er es geschafft. Ich bin stinksauer. Aber verraten werde ich ihm dennoch nichts!
    «Pah, denk doch was du willst!», fahre ich ihn beleidigt an.
    Wir schweigen wieder eine Weile.
    «Wir machen einen Deal! Wenn ich es schaffe, dass du heute noch mit mir schläfst, dann erzählst du mir von dem Verbotenen, das du getan hast, abgemacht?»
    Ich glaube mich verhört zu haben. Er will mich dazu bringen, mit ihm zu schlafen! Keine Chance!
    «Sie haben wohl nicht alle Tassen im Schrank! Ich werde nicht mit ihnen schlafen!»
    «Wir waren beim Du!»
    «Egal! Das ändert nichts daran!»
    «OK, wenn du dir so sicher bist, wirst du doch keine Probleme damit haben, auf die Abmachung einzugehen!»
    Ich schnaube verächtlich, weil ich dem nichts mehr entgegenzusetzen habe.
    «Na gut! Abgemacht!»
    Wir sitzen nun

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